Meinung

Der White-Collar-Kriminelle John McCain: Vom Bruchpiloten zum Mafia-Zögling (Teil 1)

Der langjährige US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John McCain hat voraussichtlich nicht mehr lange zu leben. Es ist davon auszugehen, dass bereits jetzt die Grabreden geschrieben werden. Einige Ereignisse seines Lebens dürften dabei ungenannt bleiben.
Der White-Collar-Kriminelle John McCain: Vom Bruchpiloten zum Mafia-Zögling (Teil 1)Quelle: Reuters © Brian Snyder

von Jürgen Cain Külbel

Der 81-jährige John Sidney McCain III., US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei, seit 1987 Senator für den Bundesstaat Arizona, bereitet seine Beerdigung vor: ein bösartiger Gehirntumor hat ihn in Griff. Bösartig ist auch sein krimineller Nachlass, der ungesühnt bleibt, seinen politischen Verbündeten, den Transatlantikern, jedoch Maxime ist. Der nahende Tod McCains steht exemplarisch für die moralische Verderbtheit und den Niedergang der transatlantischen Eliten. 

John McCain sei ein "unbeugsamer Verfechter der Idee des Westens", sagte Wolfgang Ischinger, überzeugter Transatlantiker und Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz, im Februar 2018. Und würdigte ihn in Abwesenheit mit dem Ewald-von-Kleist-Preis als eine jener Persönlichkeiten, die sich

in besonderer Weise für Frieden und Konfliktbewältigung eingesetzt haben. Wir haben in diesen Tagen gesehen, wie sehr er vermisst wird.

Angemessener wäre wohl die Einschätzung: "John McCain hat Blut an seinen Händen. Er ist besessen von den ewigen Kriegen, den Konflikten auf dem Balkan, in Irak, Afghanistan, Libyen, der Ukraine, Syrien und anderswo, weil er vom Finanzmob und der neokonservativen Mafia dafür bezahlt wird." Das "Lebenswerk", das offiziell nicht existierende Vorstrafenregister des sterbenskranken John McCain, legen beredtes Zeugnis dafür ab, dass dieser Maverick für unendlich viel Leid auf diesem Planeten gesorgt hat. Diesen Menschen zu würdigen, spricht seinen unzähligen Opfern Hohn. Und diejenigen, die McCain würdigen, sind Täter wie er.

John Sidney McCain III. wurde am 29. August 1936 in Panama in der Coco Solo Naval Air Station in eine prominente Militärfamilie geboren: Sein Vater John McCain II. und sein Großvater John McCain I. bildeten das erste Vater-Sohn-Admiralsgespann in der US-amerikanischen Marinegeschichte. Während der High School betätigte sich der junge John als Ringer, was ihm die Spitznamen "Punk" (umgangssprachlich: Halbstarker) sowie McNasty (McFies) einbrachte. Nach dem High-School-Abschluss besuchte McCain die United States Naval Academy, schloss 1958 das Studium ab und diente nachher von 1958 bis 1981 im Militär. Von 1965 bis 1980 war er mit seiner ersten Frau, Carol Shepp, verheiratet; er adoptierte ihre Söhne aus ihrer ersten Ehe.

Da es kein offizielles Strafregister für das gibt, was John McCain zeitlebens auf sein Kerbholz geladen hat:

Strafregisterauszug McCain/1967: Unterlassene Hilfeleistung, Fahnenflucht

Der Uniform Code of Military Justice (Militärstrafrecht der Vereinigten Staaten) stellt in Artikel 85 unerlaubtes Entfernen respektive Fahnenflucht unter Strafe (Absence Without Official Leave - AWOL). Das Strafmaß liegt im Ermessen des Kriegsgerichtes; die Todesstrafe kann in Fällen von Fahnenflucht bei Kriegseinsätzen verhängt werden.

Der 24-jährige John McCain absolvierte im Jahre 1960 die Flugschule in Pensacola, wurde Marinepilot. Erste Einsätze an Bord der Flugzeugträger USS Intrepid und USS Enterprise führten ihn in die Karibik und ins Mittelmeer. Dort erwies sich der junge Mann als Bruchpilot: Bis Mitte der 1960er Jahre führten sein Leichtsinn und seine Rücksichtslosigkeit zum Absturz zweier Flugzeuge; ein drittes drosch er in Spanien in Stromleitungen hinein. Seine Flugfähigkeiten verbesserten sich zwar später, doch die angeberische Neigung, beim Fliegen "die Grenzen auszureizen", legte er nie ab; sein Motto war: "Trete die Reifen und zünde die Feuer (Düsentriebwerke). Zur Hölle mit der Checkliste. Jeder kann langsam sein."

Von zahlreichen ehemaligen Navy-Kollegen wird er allein verantwortlich gemacht für ein verheerendes Feuer auf dem Flugzeugträger USS Forrestal während des Vietnam-Krieges am Samstag, dem 29. Juli 1967: Der Unfall forderte das Leben von 134 Seeleuten, 161 Menschen wurden zu Invaliden. Die Schiffskameraden werfen McCain vor, auf dem Deck des Schiffes ein rücksichtsloses Manöver, genannt "Wet-Start", zwecks Effekthascherei durchgeführt zu haben. Beim "Wet-Start" lässt der Pilot zusätzlichen Treibstoff in die Düsen des Triebwerks laufen, so dass es beim Start eine auffällige Flamme erzeugt. Die Schiffskameraden behaupten, McCain habe mit der Flamme die Rakete eines benachbarten Flugzeugs gezündet, die wiederum auf andere mit Raketen bestückte Flugzeuge feuerte und den Flugzeugträger in Brand setzten.

Professorin Mary Hershberger, Historikerin an der Capital University in Columbus, Ohio, Autorin des Buches "Jane Fonda's War", Preisträgerin des Journal of American History, hat den Vorfall, der sich während des Vietnam-Krieges ereignete, untersucht; hier die Kurzform:

"Es gibt eine Reihe von widersprüchlichen Berichten über den Unfall auf der USS Forrestal, aber [meine Untersuchung] basiert auf den stärksten Quellen. Das Feuer begann am Samstag, 29. Juli 1967, um 10:51 Uhr, als der 30-jährige Lieutenant Commander John McCain in seinem A-4 Skyhawk auf der Backbordseite der USS Forrestal saß und Checks vor dem Flug durchführte. Zu seiner Rechten befand sich Lieutenant Commander Fred White, ebenfalls in einem A-4 Skyhawk. Die Zuni-Rakete eines anderen Flugzeug zündete versehentlich, flog über das Flugdeck, rammte den Hilfstank von White und fiel in den Ozean.

Treibstoff floss von Whites Schiff auf das Deck, entzündete sich. McCain erzählte seinem Biografen und wiederholte in seinem eigenen Buch "Faith of My Fathers", die Rakete habe sein Flugzeug getroffen und zwei seiner Bomben in den brennenden Treibstoff geworfen. Tatsächlich gab es eine einzige Bombe - nicht zwei. Die explodierte 90 Sekunden nach dem Ausbruch des Feuers und intensivierte den Brand, bis dieser außer Kontrolle geriet. White und Thomas Ott, McCains Fallschirmpacker, gehörten zu den Ersten, die sofort getötet wurden, zusammen mit den meisten Feuerwehrmännern. Der Navy-Bericht schrieb später die abgeworfene Bombe dem Flugzeug von White zu, obwohl das Filmmaterial dies nicht definitiv zu bestätigen scheint. Allerdings hat McCain viele Male gesagt, dass die Zuni-Rakete die Bombe [zwei Bomben in McCains Version] von seinem Flieger abriss.

Einige von denen, die auf der USS Forrestal waren, erzählten mir, die Rakete habe McCains Flieger nicht getroffen, nur die Aktionen des Piloten McCain hätten verursachen können, dass eine Bombe von seinem Skyhawk herunter fiel. Und dies nur aufgrund von Handlungen, die er irrtümlich oder in Panik ergriff, als er das Feuer auf dem Deck sah oder bei seinem hastigen Ausstieg aus dem Flugzeug."

Zwei Schalter im Cockpit eines Skyhawk müssen laut Hershbergers Quellen betätigt werden, um eine solche Bombe fallen zu lassen. McCain wurde nie gebeten, zu erklären, warum er behauptet, dass die Zuni-Rakete sein Flugzeug getroffen hat. Wenn eine Bombe oder Bomben von McCains Flugzeug fielen, wie er gesagt hat, scheint es ein Pilotenfehler gewesen zu sein. Soweit Hershbergers Erkenntnisse.

Problematisch auch: McCain blieb nicht an Deck, um gegen das Feuer zu kämpfen. Da die Feuerwehrmannschaft ausgelöscht war, mussten die Schiffskameraden selbst an die Feuerwehrschläuche, Verwundete retten, hektisch Bomben, sogar Flugzeuge über Bord werfen, um weitere Tragödien zu verhindern. McCain jedoch verkroch sich im Bereitschaftsraum der Piloten, beobachtete das Feuerchaos auf dem Deck über einen Monitor. McCains Vater schrieb später in einem Brief: "Zum Glück für uns alle kam er [John] ohne Kratzer durch." McCain war entschlossen, das Unglücksschiff so schnell wie möglich zu verlassen: Nachdem ein Reporter der New York Times mit einem Helikopter an Bord gekommen war, um Informationen über die Katastrophe zu sammeln, nutzte er die Gelegenheit, nach Saigon auszufliegen.

Angesichts der Tatsache, dass das Feuer noch brannte, Fliegerkameraden schwer verletzt waren, im Sterben lagen, hat McCains Begründung, dass er zwecks "Ruhe und Erholung" nach Saigon gegangen war, eine surrealen Beigeschmack. Merv Rowland, Kommandant und leitender Ingenieur der USS Forrestal sagte, dass er nicht gewusst hätte, dass McCain das Schiff innerhalb von 30 Stunden nach dem Brand verließ und dass er das "außergewöhnlich" fand; nur die Schwerverwundeten durften das Schiff verlassen und niemand, so weit er wusste, hätte die Erlaubnis erhalten, nach Saigon zwecks Ruhe und Erholung zu fliegen.

John McCain sah seine Navy-Karriere in Gefahr, ging nach London, wo sein Vater, Admiral John S. McCain jr. als Oberbefehlshaber der United States Naval Forces in Europa stationiert war; er bat ihn offenbar um Rückendeckung. Bis sich die Wogen glätteten verbrachte der Fahnenflüchtige seine Nächte im Palm Beach Casino an der Côte d'Azur; kehrte erst im September in seine Wohnung in Jacksonville, Florida, zurück. Zu seinem Glück lag die Untersuchung des Feuers auf der USS Forrestal in den Händen von Admiral Thomas Moorer, Chef der Marineoperationen und enger Freund von McCains Vater. Es kam, wie es kommen musste: die Sache mit den Bomben und das unerlaubte Entfernen wurden nie untersucht und der Delinquent John McCain blieb unbehelligt. Anstelle dessen erhielt er am 30. September 1967 den Befehl, sich auf dem Flugzeugträger USS Oriskany zu melden.

Strafregisterauszug McCain/1967: Verrat militärischer Geheimnisse, Unterstützung des Feindes, Verstoß gegen die internen Regeln des Militärs

Am 26. Oktober 1967, Marinepilot John McCain bombardierte nunmehr routinemäßig das vietnamesische Hanoi, hob er von der USS Oriskany ab zu seiner 23.Bomben-Mission. Als er ein Kraftwerk in einem dicht besiedelten Gebiet der Stadt platt machen wollte, traf eine Boden-Luft-Rakete den Flügel seiner A-4E Skyhawk. McCain stürzte in den Truc-Bach-See, verhedderte sich im Fallschirm unter Wasser und wäre ersoffen, hätte nicht ein barmherziger vietnamesischer Zivilist den "entsetzlichen Arsch", so Buchautor Douglas Valentine (u. a. The CIA as Organized Crime, 2017) gerettet. Der Vietnamese wehrte sogar einen wütenden Mob ab, der auf McCain, dessen Arme und ein Bein gebrochen waren, herumstampfte, ehe ihn örtliche Polizisten dem Militär übergaben.

Der schwer verwundete Bruchpilot, auf die Ladefläche eines Lastwagens geworfen, wurde in das Gefängnis Hanoi Hilton gebracht. Drei Tage Krankenhaus genügten, um aus dem "Glory Boy" einen "Singvogel" zu machen, wie er von den Kameraden später betitelt wurde: die Nordvietnamesen verhörten ihn, forderten militärische Informationen. McCain selbst gibt zu, dass er drei oder vier Tage nach seiner Gefangennahme den Vernehmern versprochen hat: "Ich werde Ihnen militärische Informationen geben, wenn Sie mich ins Krankenhaus bringen."

Ganz im Gegensatz zum militärischen Verhaltenskodex, an der er gebunden war, soll er geäußert haben: "Name, Rang, Seriennummer. Oder tötet mich."

Schnell kam McCain in ein Krankenhaus, das für vietnamesische Offiziere reserviert war. Es gibt Beweise, dass er von einem sowjetischen Arzt eine "spezielle" und bevorzugte medizinische Behandlung erhalten hat. Nach weniger als zwei Wochen begann Hanois Presse, ihn zu zitieren; er hatte geplaudert, gab spezifische militärische Informationen preis. Er nannte den Namen des Flugzeugträgers, auf dem er stationiert war, die Anzahl der verlorenen US-Piloten, die Anzahl der Flugzeuge in seiner Flugformation sowie Informationen über den Standort von Rettungsschiffen.

Der pensionierte Oberst Earl Hopper von "Veterans Against John McCain", der 30 Jahre beim Airborne Special Services und der Army Intelligence gedient hatte, geht sogar einen Schritt weiter: McCain habe "hochgradig geheime Informationen" verraten, von denen die wichtigsten die Paketwege waren, die Wege, um Nordvietnam zu bombardieren.

Er gab im Detail die Höhe, in der sie flogen, die Richtung, wenn sie wendeten. [...] Er gab ihnen die Hauptziele, an denen die Vereinigten Staaten interessiert waren.

Hopper behauptet, die Informationen, die McCain zur Verfügung stellte, erlaubten den Nordvietnamesen, ihre Luftabwehr anzupassen. Im Ergebnis dessen, so Hopper, verloren die USA sechzig Prozent mehr Flugzeuge und im Jahr 1968 "wurde die Bombardierung von Nord-Vietnam wegen der Informationen, die McCain ihnen gegeben hatte, abgebrochen". Wir freuen uns natürlich noch heute mit den Vietnamesen, dass sie John McCain leichterhand zu einem so großartigen Kollaborateur umdrehen konnten, der seinen ganz eigenen Beitrag zur Niederlage seiner Amerikaner in dem damals vom Krieg gebeutelten Land leistete.

Doch das war längst nicht alles. Die Vietnamesen stiegen schnell dahinter, dass ihr Kriegsgefangener John Sidney McCain III. Sprössling einer Familie der amerikanischen Militärelite war: McCains Vater John jr. und Großvater John sr. waren beide Admirale. Ein Zerstörer, die USS John S. McCain, ist nach beiden benannt. Während sein Sohn in Hanoi gefangen gehalten wurde, war Admiral John McCain Jr. von 1968 bis 1972 Oberbefehlshaber des US-Pazifikkommandos; verantwortlich für alle US-Streitkräfte im Pazifik einschließlich derer, die in Vietnam kämpften.

Sein Sohn indes mauserte sich, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, in jener Zeit zum engen Mitarbeiter Nordvietnams: drei Jahre "arbeitete" er mit dem Vietcong zusammen. Er machte Radiosendungen, die von den Nordvietnamesen benutzt wurden, um amerikanische Soldaten zu demoralisieren, traf sich mit ausländischen Delegationen, einschließlich der Kubaner. Er wurde von mindestens zwei nordvietnamesischen Generälen interviewt, darunter dem vietnamesischen Nationalhelden General Vo Nguyen Giap. Am 4. Juni 1969 berichtete eine US-Nachrichtensendung unter dem Titel "Kriegsgefanger Pilot Singvogel ist Sohn des Admirals" über eine von McCains Radiosendungen:

Hanoi hat eine Sendung ausgestrahlt, in der der Pilot und Sohn des US-Kommandanten im Pazifik, Admiral John McCain, zugibt, zivile Ziele in Nordvietnam bombardiert zu haben und lobt die medizinische Behandlung, die er seit seiner Gefangennahme erhalten hat.

Die Sendung richtete sich an US-amerikanische Militärs in Südvietnam als Teil einer Propaganda-Serie, die versuchte, dem US-Verteidigungsminister Melvin Laird zu widersprechen, der sagte, dass amerikanische Gefangene in Nordvietnam misshandelt würden. McCain hatte während seiner Gefangenschaft nicht weniger als 38 antiamerikanische Propagandasendungen für Radio Hanoi eingespielt.

Weit entfernt von dem später von US-amerikanischen Medien künstlich geschaffenen Bild des amerikanischen "Helden" McCain, der 5 1/2 Jahre in der "Isolation" in einem nordvietnamesischen Gefängnis schwitzte, dort unter ewiger Folter litt, will Hopper wissen, dass McCain sich vom ersten Augenblick seiner Gefangennahme an als Kollaborateur und Propagandist anbot. Auch gibt es keine Person, die bestätigen könnte, dass er jemals von den Nordvietnamesen gefoltert wurde.

Und dass dies nicht geschah, ist auch Konsens unter den Kriegsgefangenen, die zusammen mit McCain in Lagern waren. McCain sagte zwar hinterher, seine Geständnisse hätten ihn noch in Vietnam zu einem Selbstmordversuch geführt. Doch auch in dieser Angelegenheit war er wenig erfolgreich.

Laut Fernando Barral, einem kubanischen Psychologen, der McCain im Januar 1970 in Vietnam befragte, war dieser während des Interviews "prahlerisch und ohne Gewissensbisse" wegen irgendwelcher ziviler Todesfälle, als er Hanoi bombardierte. McCain schreibt in seiner Autobiografie, dass er, nachdem Barral ihn gefragt hätte, ob er Reue empfinde, geantwortet habe: "Nein, tue ich nicht." Zudem erklärte er Barral, dass er "keiner körperlichen oder moralischen Gewalt" ausgesetzt gewesen sei, und beklagte sich im Interview, dass

ich, wenn ich nicht abgeschossen worden wäre, in jüngerer Zeit Admiral geworden wäre als mein Vater.

Barral sagte, McCain habe zudem von sich behauptet, dass er "der beste Pilot in der Navy" sei und dass er Astronaut werden wollte. Er fühlte sich den Vietnamesen oben in seinem Flugzeug mit all seiner Ausbildung überlegen. Der kubanische Psychologe kam 1970 zu dem Schluss, dass McCain ein "Psychopath" sei.

Was seine Vorgesetzten allerdings nicht daran hinderte, ihn mit militärischen Auszeichnungen zu schmücken: Silver Star, Bronze Star, Purple Heart, Legion of Merit, Distinguished Flying Cross, Navy Commendation, Prisoner of War.

Um seine Kollaboration in Vietnam zu verschleiern, stimmte McCain als einziger Politiker gegen eine Gesetzesvorlage, die ansonsten einstimmig verabschiedet worden wäre und vorsah, Dokumente der Öffentlichkeit preiszugeben, die Auskunft geben, was in Vietnam tatsächlich geschah. Vermutlich hätten diese Aufzeichnungen seine unehrenhaften Handlungen bestätigt; McCain hat eine Menge zu verbergen und ist sehr bemüht, das, was in Vietnam passierte, geheim zu halten.

Strafregisterauszug McCain/ab 1980: Mafia-Geld für die Polit-Karriere

John McCains Kriegsverletzungen bewirkten, dass er nie wieder die Arme über den Kopf heben konnte; dafür aber hielt er den Rest des Lebens beide Handflächen brunnentief offen. Quod erat demonstrandum:

Kurz nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Nordvietnam verließ John McCain seine erste Frau Carol, heiratete seine Geliebte, die 25-jährige Cindy Lou Hensley, Einzelkind einer privilegierten Familie aus der Oberklasse von Phoenix. Mit ihr hat er drei Kinder: Meghan, Jack, Jimmy; zudem adoptierten sie Tochter Bridget. Mark Dankof, Ex-Bezirksvorsitzender der Republikaner in King County, Seattle, und Delegierter der Texas State Republican Conventions in den Jahren 1994 und 1996, übte Kritik:

Du hast Dich von Deiner ersten Frau scheiden lassen, als sie krank war, um eine reiche Frau zu heiraten, die deine politische Karriere finanziert hat. Sie erhielt ihr Geld von ihrem Vater, Jim Hensley, einem Schutzgeldeintreiber für das Meyer-Lansky-Verbrecher-Syndikat.

Langer Rede kurzer Sinn: McCain heiratete direkt in das organisierte Verbrechen hinein. Sein neuer Schwiegervater, Jim Hensley, hatte sein 200-Millionen-Dollar-Vermögen als Biergroßhändler der Anheuser-Busch-Vertriebsgesellschaft Arizonas gemacht, das Tochter Cindy, sein "Augapfel", nach dessen Tod im Jahre 2000 erbte.

Das organisierte Verbrechen in den USA ist großenteils ein Ergebnis der Prohibition der 1920er Jahre; damals bildeten sich kriminelle Banden, die Alkohol verkauften und schmuggelten. Während der Prohibition fungierte der Gangster Kemper Marley in Arizona als "Weichensteller" für den berüchtigten Mafia-Boss Meyer Lansky sowie als Regionalchef Südwest für dessen übermächtige Partner in Sachen Verbrechen, Samuel Bronfman, den kanadischen Hauptlieferanten von Alkoholika für das Meyer-Lansky-Syndikat. Diese Gang hatte den Alkoholverkauf in den Staaten weitestgehend unter Kontrolle. Die Bronfman-Gang, hinter der britische Nachrichtendienstkreise standen, belieferte seinerzeit auch den Mafia-Boss Al Capone.

Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Meyer Lansky die Transformation der kriminellen Kreise in eher "geschäftsmäßige" Strukturen. Der Aufstieg von Las Vegas und später Atlantic City zu riesigen Glücksspiel- und Geldwäschezentren war sein Werk. Kemper Marleys Valley National Bank of Phoenix diente dem Meyer-Lansky-Syndikat als Hauptfinanzierungsquelle bei der geschäftlichen Ausbreitung in Las Vegas.

Meyer Lansky baute zudem in den 1940er und 1950er Jahren die kriminellen Syndikate in den Casinos in Havanna auf, war Teil des organisierten Verbrechens auf Kuba. Etwa um 1960 baute er, unterstützt von britischen Finanzkreisen, auf den Bahamas ein Casino. Führer der organisierten Kriminalität in den USA wie Meyer Lansky "kauften" sich auch gerne Politiker, unterstützten bewaffnete israelische Organisationen wie beispielsweise die Irgun, finanzierten den Waffenschmuggel nach Israel oder waren in den Staaten gar als Funktionäre für den neu entstandenen Nahoststaat tätig.

Die Basis für den "Alkoholhandel" und damit enormen Reichtum von Jim Hensley, also McCains neuen Schwiegervater, war vom schwerreichen Kemper Marley, also Meyer Lanskys "partner in crime", gelegt worden; die Story geht so: Im März 1948 wurden 52 Mitarbeiter von Kemper Marleys Imperium von einem Bundesgericht in Arizona wegen Steuerverstößen beim Alkoholverkauf und anderer Delikte verurteilt; darunter Jim Hensley, der sechs Monate Bewährung erhielt; sein Bruder Eugene musste für ein Jahr ins Gefängnis. Insider sagen, Jim Hensley habe in dem Verfahren die Straftaten von Kemper Marley auf seine Kappe genommen, Ganovenehre sozusagen.

Und Marley habe den Liebesdienst zurückgezahlt, indem er ihm das lukrative Biervertriebsgeschäft aufbaute, durch das Hensley letztendlich schwer reich wurde. Eine Mafia-Schmonzette, die ans Herz aller kriminell Organisierten geht. 1953 wurden Hensley und dieses Mal auch Marley, erneut angeklagt, aber der junge Anwalt William Rehnquist, damals "Mob-Anwalt", haute beide raus. Rehnquist wurde später höchster Richter am Obersten Gerichtshofs, nahm George W. Bush nach dessen umstrittener Wahl zum Präsidenten den Eid ab.

McCains Schwiegervater baute sein "Mafia-Vermögen" weiter aus, kaufte Hunde-Rennstrecken, erwarb Nahrungsmittelkonzessionen in Sportstadien, arbeitete mit dem Unternehmen Jacobs, dem "wahrscheinlich größten, quasi-legitimen Cover für die Geldwäsche des organisierten Verbrechens in den Vereinigten Staaten" zusammen. Jim Hensley blieb Kemper Marleys "Chefhandlanger", bis dieser 1999 im Alter von 83 Jahren verstarb.

Kemper Marley war über 40 Jahre lang bis zu seinem Tod "unbestrittener politischer Chef von Arizona" und fungierte als die hinter den Kulissen stehende Macht über die Republikanische und die Demokratische Partei. Sein Reichtum und seine Verbindungen spielten die Hauptrolle beim Vorantreiben von John McCains politischer Karriere, die 1982 in Arizona begann.

Da McCains Karriere vom Lansky-Marley-Bronfman-Syndikat gesponsert wurde, ist es kein Zufall, dass McCain auch nach London reiste, wo Lord Jacob Rothschild vom Internationalen Bankenimperium unter amerikanischen Expatriats Geld gesammelt hat, um McCains politische Karriere voranzutreiben.

Rothschild war lange Zeit mit der Familie Bronfman verbunden. Edgar Bronfman, Sohn des Prohibitions-Mafioso, zählt noch heute zu den Unterstützern von McCain.

Strafregisterauszug MCain 1988: Unterstützung einer terroristischen Gruppierung, Verstoß gegen das Boland-Amendment

John McCain startete 1987 seine Karriere als Senator für Arizona - mit Mafia-Geld. Da passte es doch wie die Faust aufs Auge, dass auch er von Beginn an kriminelle Machenschaften unterstützte:

Zwischen 1981 und 1990 führten die Contra-Rebellen mit Unterstützung Washingtons einen Guerilla-Krieg gegen die linksgerichtete sandinistische Regierung Nicaraguas, führten vom Nachbarland Honduras aus Anschläge durch gegen die Infrastruktur, töteten zehntausende Zivilisten. 1982 untersagte der US-Kongress mit dem Boland-Amendment jegliche weitere US-amerikanische Finanz- und Militärhilfe für die von der CIA gehätschelten nicaraguanischen Contras. Die US-Regierung unter Ronald Reagan scherte sich nicht darum; die CIA verlegte sich fortan auf illegale Mittel der Finanzierung. 1986 führte die Aufdeckung dieser Vorgänge zu einem Skandal, der als Iran-Contra-Affäre bekannt wurde.

Längst war bekannt, dass die Contras "unbewaffnete Zivilisten, einschließlich Kinder, vergewaltigten, folterten und töteten" und dass "Gruppen von Zivilisten, einschließlich schwangere Frauen und Kinder, verbrannt, zerstückelt, geblendet und enthauptet wurden". Das alles konnte den Terroristenfreund John McCain überhaupt nicht bremsen: Im Februar 1988 berichtete die Washington Post, dass er "persönlich und vor relativ kurzer Zeit den Contras 400 Dollar gegeben habe".

Zu dem Zeitpunkt zweifelte in der Welt niemand mehr daran, dass die Contras Terrorakte begehen. Human Rights Watch befand 1989, dass die Contras "große und systematische Übertreter der grundlegendsten Standards der Gesetze des bewaffneten Konflikts waren, indem sie wahllose Angriffe auf Zivilisten starteten, selektiv Nichtkombattanten ermordeten und Gefangene misshandelten". Augenzeugen hatten längst berichtet, wie die Contras mit ihren Opfern umgingen: Erst stachen sie Messer unter die Fingernägel, hebelten diese heraus, brachen dann die Arme, gruben die Augen aus, ehe sie mit dem Bajonett Haut aus Brust, Armen und Beinen schnitten; zuletzt wurden die Opfer skalpiert und mit Benzin verbrannt. Mädchen, die zuvor von Söldnergruppen vergewaltigt worden waren, schnitten sie Beine und oder Brüste ab, steckten eiserne Stangen in den Leib. Männern wurden die Hoden abgeschnitten, die Augen herausgezerrt; nachdem die Contra-Rebellen ihnen die Kehlen aufgeschnitten hatten, zogen sie die Zunge durch den Schlitz heraus.

McCain fand das offenbar prima. Für welche konkrete Mordtat er die 400-Dollar-Prämie zahlte, ist leider nicht überliefert. Vielleicht hat er die Greenbacks aber auch für den Drogenhandel investiert; McCain musste gewusst haben, dass die Contras exakt zu dem Zeitpunkt, als er ihnen das Geld spendete, Drogenschmuggel betrieben – in die USA beispielsweise. Wer weiß das schon?

Selbstauskunft: Der Autor, Jürgen Cain Külbel, ist weder verwandt noch verschwägert mit John McCain. Alles, nur das nicht!

RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.