Nordamerika

Älter, aber nicht weiser – McCain fordert in neuem Buch Cyberangriffe gegen Russland

In John McCains aktuellem Buch ist der neue Feind immer noch der alte. Das Buch enthält altbekannte Vorwürfe und Drohungen gegen Putin. Ein Umdenken ist nicht zu erkennen. Ein Feind des russischen Volkes will er aber trotzdem nicht sein.
Älter, aber nicht weiser – McCain fordert in neuem Buch Cyberangriffe gegen RusslandQuelle: Sputnik

In "The Restless Wave: Good Times, Just Causes, Great Fights, and Other Appreciations" holt McCain noch einmal groß aus. Der 81-jährige Senator von Arizona und ehemalige Jagdbomberpilot im Vietnamkonflikt beschreibt in seinem mittlerweile siebten Buch die Zeit von seiner erfolglosen Präsidentschaftskampagne im Jahr 2008 bis in die Gegenwart. Weitere Themen des Buches sind Russland, die NATO und die US-Kampagnen im Irak und in Afghanistan.

Falke im Senat

McCain gilt als Hardliner in der Außen- und Sicherheitspolitik. Er unterstützte den militärischen Eingriff im Jugoslawienkrieg und 2003 das Engagement im Irak. Bei den Euromaidan-Protesten reiste er nach Kiew und unterstützte EU-freundliche Demonstranten gegen Präsident Janukowitsch. Anfang 2017 bezeichnete er Wladimir Putin als "Mörder und Verbrecher."

Auge um Auge

Sein neues Buch schlägt erwartungsgemäß in die gleiche Kerbe. Ein großes Thema ist die angebliche Manipulation der US-Präsidentschaftswahlen 2016. Für McCain gibt es trotz dünner Beweislage keinen Zweifel über den Urheber.

"Ich bin der Meinung, dass Putin, wenn er seine Entscheidung nicht bereut, immer wieder an den Tatort zurückkehren wird", schrieb McCain. Auch wenn Sanktionen gegen Russland hilfreiche Mittel seien, schlägt McCain Vergeltung mit gleichen Mitteln vor:

"Wir haben auch Cyber-Fähigkeiten. Sie sollten verwendet werden, um das epische Ausmaß der Korruption seines Regimes aufzudecken oder um [Putin] auf andere Weise in Verlegenheit zu bringen", schrieb McCain.

McCains gemäßigte Rebellen

Mit der Interventionsstrategie war McCain auch in jüngster Vergangenheit immer schnell zur Stelle. Er wollte noch vor allen anderen westlichen Staaten Syrien bombardieren und war immer der Schutzpatron der "gemäßigten Rebellen".

Der Senator setzte sich wiederholt dafür ein, dass "Rebellen" von den USA militärische Hilfe erhalten, und forderte Cruise Missile-Einsätze gegen die legitime Regierung des Landes.

In Libyen lobte er auch die "heroischen" Taten der regierungsfeindlichen Rebellen, von denen viele tatsächlich mit der al-Kaida verbunden waren. Wie in Syrien forderte McCain militärische Hilfe für die Rebellen und Raketenangriffe auf Regierungsziele.

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Syrien durchlebt jetzt das siebte Jahr des Konflikts, der sich immer mehr zu einem Stellvertreterkrieg ausweitet. Libyen ist seit dem Sturz der Regierung Gaddafi ein 'failed state' und ein Zentrum des modernen Sklavenhandels.

"Gleicher Wohlstand wie für US-Amerikaner"

Als Russlandhasser, wie RT ihn bezeichnete, sieht sich McCain trotz seiner scharfen Angriffe dennoch nicht. "Ich hasse Russland nicht. Ich will für [Russland] die gleiche Freiheit, Gerechtigkeit und den gleichen Wohlstand, wie die Amerikaner ihn haben.

John McCain unterzieht sich seit Monaten einer Chemotherapie im Kampf mit einem bösartigen Gehirntumor und wird für die nächste Wahlperiode nicht mehr für den Senat kandidieren.

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