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Diplomat des Tages: US-Botschafter droht Russland mit "200.000 Tonnen Flugzeugträgerdiplomatie"

Jon Meade Huntsman Jr., US-Botschafter in Russland, sprach in seiner Rede vor der Besatzung des Flugzeugträgers Abraham Lincoln von 200.000 Tonnen Diplomatie als an Russland gerichtete "Botschaft", womit neben der "Lincoln" ein weiterer Flugzeugträger gemeint war.
Diplomat des Tages: US-Botschafter droht Russland mit "200.000 Tonnen Flugzeugträgerdiplomatie"Quelle: Reuters

Die Maskerade ist endgültig vorbei: Jon Meade Huntsman Jr., US-Botschafter in Russland, hat sich offiziell zur Kanonenboot-Diplomatie bekannt – oder vielmehr "zeitgemäß" zur Flugzeugträger-Diplomatie auf internationalem Parkett. Dafür seien gleich zweimal 100.000 Tonnen im Mittelmeer unterwegs, erklärte Huntsman in seiner Ansprache an die Seeleute auf dem Flugzeugträger USS "Abraham Lincoln", von dessen Brücke aus er einem Manöver zweier Flugzeugträger-Gruppen beiwohnte, zusammen mit der USS "John C. Stennis".

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Seine Botschaft richtete dieser "Meister seines Faches" allerdings wohl weniger an die Seeleute als an sein diplomatisches Gastland – Russland solle seine "weltweiten destabilisierenden Handlungen" einstellen, wenn es "wirklich eine Besserung der Beziehung mit den Vereinigten Staaten" wolle, so Huntsman weiter.

Diplomatieverdrossenheit – plagen ihn Selbstzweifel?

Es ist allerdings zu befürchten, dass diese Glanzleistungen der Diplomatie von Huntsman uns nicht mehr lange erhalten bleiben – der US-Amerikaner scheint seines Amtes, das er gerade einmal zwei Jahre bekleidet, endgültig überdrüssig zu werden, findet offenbar ebendieses Amt selbst überflüssig.

Wenn 200.000 Tonnen deiner Diplomatie im Mittelmeer herumkreuzen – das nenne ich mal Diplomatie, Diplomatie an der vordersten Linie – dann bleibt dir nichts mehr zu sagen",

gab er in Anwesenheit von CNN-Journalisten zum Besten. In einem weiteren Kommentar zu dieser Art Rückendeckung gab Huntsman allerdings einen Hinweis auf einen weiteren möglichen Grund seiner Arbeitsverdrossenheit – er scheint Zweifel an den eigenen Fähigkeiten zu hegen, ohne viel Säbelrasseln, also auf klassisch diplomatischem Wege, etwas erreichen zu können:

[erst] dann hast du das Selbstvertrauen, das du brauchst, um dich hinzusetzen und Lösungen für die Probleme zu suchen, die uns seit vielen, vielen Jahren trennen", lautete Huntsmans Bekenntnis.

Es bleibt nur zu hoffen, dass Huntsman so bald wie möglich von seinem Amt erlöst wird, das ihn offenbar so sehr überlastet.

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