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Fehler in der Buchhaltung: US-Steuerzahler zahlen für Treibstoff saudischer Kampfjets im Jemen

Buchhaltungsfehler des Pentagon führten dazu, dass der US-Steuerzahler jahrelang das Betanken saudischer Militärmaschinen im Jemen mitfinanziert hat. Das Versehen mache die Unterstützung der USA für Riad noch unerträglicher, so ein Analyst gegenüber RT.
Fehler in der Buchhaltung: US-Steuerzahler zahlen für Treibstoff saudischer Kampfjets im JemenQuelle: AFP

Das Pentagon räumte ein, dass das US-Verteidigungsministerium "die von Saudi-Arabien geführte" Koalition nicht ausreichend für Treibstoff- und Betankungsdienste habe zahlen lassen. Das Ausmaß des "Fehlers" liegt schätzungsweise bei dutzenden Millionen von Dollar. Über drei Jahre lang übernahmen die USA die Betankung der Militärjets der Saudis.

Mitte November stellte Washington die Betankungsdienste angesichts der wachsenden Kritik an Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien ein.

Diese Art fehlerhafter Rechnungslegung sei allerdings im Pentagon so üblich, erklärte der Investigativjournalist David Lindorff gegenüber RT: 

Hier wird so viel Geld für die Betankung dieser saudischen Jets ausgegeben, die den Jemen bombardieren. Und es ist schlimm genug, dass sie das tun, aber dann stellen sie es den Saudis nicht mal in Rechnung – die ohne Ende Geld haben. 

Lindorff behauptet, die Buchhaltung des Pentagon werde "häufig nur nachgebessert", und fügte hinzu, der sogenannte Fehler sei "nur ein weiterer Buchhaltungs-Trick" des Ministeriums.

Jeder US-Bürger zahlte 2017 durchschnittlich 3.037 Euro für den Krieg. Nur 70 Euro flossen in soziale Hilfsprogramme und 34 Euro in den nationalen Umweltschutz. Millionen von Dollar, die in der Gesundheitsversorgung und der Bildung fehlen. In einem Brief des Pentagon heißt es, dass das Ausmaß der fehlerhaften Buchführung derzeit ermittelt werde.

Am Donnerstag begannen in der Nähe von Stockholm Friedensgespräche, um den Konflikt im Jemen zu beenden und eine drohende Hungerkatastrophe abzuwenden. Der UN-Vermittler für den Jemen Martin Griffiths zeigt sich optimistisch und sprach von einem "positiven Geist" der Gespräche. Die saudische Intervention im Jemen begann im März 2015.  

Der deutsche Außenminister Heiko Maas teilte auf Twitter mit, dass Deutschland bereit sei, "seinen Beitrag zu leisten", wenn es darum gehe, den "Konflikt in politischem Prozess zu beenden". Im Jemen drohe eine "humanitäres Desaster", so Maas.

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