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Anschlag in Halle mit zwei Toten – Was ist bisher bekannt? (Videos, Fotos)

In Halle an der Saale haben am Mittwochmittag scheinbar mehrere schwer bewaffnete Täter nahe einer Synagoge eine Passantin erschossen. Kurz darauf wurde ein Mann in einem Dönerladen getötet. Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.
Anschlag in Halle mit zwei Toten – Was ist bisher bekannt? (Videos, Fotos)Quelle: www.globallookpress.com

Nach Schüssen in Halle und Landsberg ist die Region im Ausnahmezustand, die Situation schien am Mittwochnachmittag noch sehr unübersichtlich. Was ist bis zum frühen Mittwochabend bekannt?

Schwer bewaffnete Täter haben mitten im sachsen-anhaltinischen Halle zwei Menschen erschossen und die Flucht ergriffen. Die Stadt Halle sprach am Mittwoch von einer "Amoklage". Ein Todesopfer lag gegenüber einer Synagoge, laut Angaben der Polizei handelte es sich dabei um eine Frau.

Ein Täter soll in einen nahe gelegenen Döner-Imbiss geschossen haben, wie mehrere Augenzeugen berichteten. Dabei soll ein Mann getötet worden sein. Die Gegend um das Lokal – etwa 600 Meter entfernt von der Synagoge – war abgesperrt. Mehrere bewaffnete Täter seien mit einem Auto auf der Flucht, hieß es zunächst.

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Bei festgenommenen Täter soll es sich um deutschen Staatsbürger halten

Augenzeugen in Halle berichteten von einem Täter, der einen Kampfanzug und eine Maschinenpistole getragen haben soll. Demnach soll es auch eine Explosion auf einem Friedhof gegeben haben.

Polizisten und Anti-Terrorkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet sind seit dem frühen Nachmittag im Einsatz, sowohl auf den Straßen als auch mit Hubschraubern in der Luft.  

Am frühen Nachmittag meldete die Polizei die Festnahme einer Person. Am späteren Nachmittag berichtete die Leipziger Volkszeitung, einer von zwei Tätern sei schwer verletzt und werde operiert, dabei handele es sich um einen Deutschen.

"Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam", twitterte die Polizei und rief die Bevölkerung auf, in ihren Wohnungen oder an ihrem Arbeitsplatz zu bleiben. Auch das mobile Warn- und Informationssystem Katwarn wendete sich mit einer "Gefahrendurchsage" an die Bevölkerung.

Gebäude und Wohnungen nicht verlassen. Von Fenster und Türen fern bleiben!

Auch in Landsberg, rund 15 Kilometer östlich von Halle, gab es Schüsse, bestätigte eine Polizeisprecherin in Halle. Menschen sollen auch hier Gebäude und Wohnungen nicht verlassen, hieß es. Die Bürgermeisterin von Landsberg, Anja Werner, sagte, zwei Tatverdächtige bei den Schüssen in Halle hätten ein Auto gekapert und seien auf einer Autobahn Richtung München unterwegs. 

Im benachbarten Leipzig verstärkte die Polizei ihre Kräfte vor der Synagoge. Die Verfolgung mindestens eines zweiten Täters konzentriert sich auf den Raum Leipzig.

Auch vor der Synagoge in Dresden wurde nach Angaben der Polizei der Schutz erhöht. In anderen deutschen Städten wurde der Schutz entsprechend verstärkt.

Der Bahnhof von Halle wurde wegen polizeilicher Ermittlungen gesperrt. Das teilte die Deutsche Bahn über Twitter mit. Es komme zu Verspätungen.

In Halle gab es zudem Spekulationen um eine Geiselnahme in einem Supermarkt.

Tatmotiv?

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte in Berlin, die Hintergründe der Tat seien noch nicht bekannt. Die Polizei warnte vor Spekulationen.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Ermittlungen zu den Schüssen in Halle mit mindestens zwei Toten übernommen. Ein Sprecher der obersten Anklagebehörde sagte am Mittwoch, die Bundesanwaltschaft habe sich eingeschaltet wegen der besonderen Bedeutung der Tat für die Bundesrepublik. Der Generalbundesanwalt verfolgt Taten terroristischer Vereinigungen. Ermittlungen gegen Einzeltäter kann er aber dann übernehmen, wenn dem Fall "besondere Bedeutung" zukommt, etwa wegen des Ausmaßes der Rechtsverletzung und der Auswirkungen der Tat.

Ob es sich um eine antisemitische Tat handele, sei noch unklar, sagte ein Sprecher zunächst am Mittwochnachmittag. Später hieß es, es gebe jedoch ausreichend Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat.

Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe: Anhaltspunkte für rechtsextremistischen Hintergrund

Der Sprecher bestätigte, dass es zwei Tote und eine Festnahme gegeben habe. Die Behörde konnte nicht sagen, ob es eine Verbindung des Vorfalls in Halle zu weiteren möglichen Schüssen im benachbarten Landsberg gebe. Ein Sprecher der Stadtverwaltung Halle sagte, die Synagoge in Halle werde zur Stunde geräumt.

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Eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, dass es "ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund" des Anschlags in Halle (Saale) gibt. Die Gesamtumstände der Tat würden dafür sprechen, und das sei auch der Grund gewesen, weshalb ihre Behörde die Ermittlungen übernommen habe, sagte sie weiter. 

Derweil verstärkt die Bundespolizei ihre Kontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen in Mitteldeutschland, auch die Verkehrswege nach Polen und Tschechien würden stärker kontrolliert, teilte die Bundespolizei mitteilte. Sie sowie die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation Interpol unterstütze zudem die Polizei in Halle vor Ort. 

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