Europa

Frankreich: Mysteriöse Gruppe entnimmt Gelbwesten Blut während Demonstrationen

Laut Berichten des Nachrichtensenders "Franceinfo" kam es während mehrerer Demonstrationen der Gelbwesten zu bizarren Zwischenfällen. Eine Gruppe von Personen, die wie Straßen-Sanitäter gekleidet waren, nahm Demonstranten Blut ab. Nun kam heraus, warum.
Frankreich: Mysteriöse Gruppe entnimmt Gelbwesten Blut während Demonstrationen© Screenshot/Franceinfo

von Timo Kirez

Laut dem französischen Sender Franceinfo präsentierte sich eine Gruppe von Personen während verschiedener Gelbwesten-Proteste als "mobile Sanitäter" und entnahm vor Ort Blutproben von Demonstranten. In dem am 16. Mai veröffentlichten Beitrag schreibt Franceinfo, dass es sich nicht um einen einmaligen Vorfall handelt, sondern dass sich die Blutabnahmen über mehrere Wochen erstreckten. An verschiedenen Orten Frankreichs.

So soll ein Video einen Demonstranten zeigen, der, nachdem er von der Polizei mit einer Gasgranate beschossen wurde, von drei Personen angesprochen wird. Die betreffenden Personen sollen Helme und weiße T-Shirts mit einem roten Kreuz darauf getragen haben. Später soll man in dem Video den Demonstranten mit einer Spritze und einer Aderpresse im Arm sehen. Eine weitere Demonstrantin wird von Franceinfo mit den Worten zitiert:

Es gab zwei Damen und eine dritte Person. Sie gaben mir Kochsalzlösung in die Augen und sagten: 'Bist du mit einem Bluttest einverstanden, um zu sehen, ob du Cyanid [im Blut] hast?'

Die Demonstrantin erklärte weiter, dass sie den Personen ihre Zustimmung erteilt habe. Franceinfo gelang es, einige der "medizinischen Helfer" zu identifizieren. Es handelt sich bei der Gruppe um Mediziner, die offenbar belegen wollen, dass das von der Polizei verwendete Tränengas die Demonstranten dem giftigen Cyanid aussetzt. Cyanide sind Salze und andere Verbindungen der Blausäure und somit hochgiftig.

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Schon seit Längerem erheben Gelbwesten-Sympathisanten auf Facebook-Seiten, den Vorwurf, dass die Tränengasgranaten der Polizei Cyanid enthalten sollen. Alexander Samuel, einer der von Franceinfo identifizierten Mediziner, erklärte gegenüber dem Sender, dass er die Blutproben im Interesse "der Patienten" entnehme. Er sei überzeugt, dass die Demonstranten gefährlichen und sogar tödlichen Stoffen wie Cyanid ausgesetzt seien.

Einer der Reizstoffe, der von der französischen Polizei verwendet wird, heißt 2-Chlorbenzylidenmalonitril, auch bekannt als CS. Einmal aufgenommen, "wird ein Teil des CS im Körper in Cyanidionen umgewandelt, aber diese Menge ist extrem gering", erklärte Dr. Jean-Marc Sapori, Leiter des Giftkontrollzentrums in Lyon, gegenüber Franceinfo. Um ihre Behauptungen zu untermauern, kauften die "falschen Sanitäter" Tests, die sie nach der Entnahme ihrer Proben verwendeten. Bei diesen Tests verfärbt sich ein Papierstreifen violett, wenn Cyanid in der Probe vorhanden ist. Die Aktivisten um Samuel veröffentlichten ein Video, dass während einer Gelbwesten-Demonstration entstanden sein soll und das einen violett verfärbten Teststreifen zeigt.

Doch nicht alle Mediziner sind von der Vorgehensweise der Aktivisten überzeugt. Es sei schwierig, ohne gründlichere Tests belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen, erklärte Dr. Jean-Marc Sapori gegenüber Franceinfo. Und er ergänzte:

Rauchen, Ernährung und einige Medikamente wie Vitamin C können auch diese geringe Produktion von Thiocyanid [einer Komponente, die aus Cyanid gewonnen wird] verursachen.

Der Arzt warnt dennoch vor einem wiederholten Kontakt mit Tränengas über mehrere Wochen. Dies könne zu Atemwegserkrankungen führen. "Ihre Bronchien sind sehr gereizt und werden kaum Zeit zum Heilen haben, bevor sie wieder dem Gas ausgesetzt sind", so Sapori. Darüber hinaus wären laut dem Mediziner dem Tränengas ausgesetzte Menschen nach der Inhalation Opfer von "schweren Herzinfarkten, Krämpfen und Bewusstlosigkeit" geworden, wenn in dem verwendeten Tränengas wirklich hohe Dosen von Cyanid enthalten gewesen wären.

Weitere von Franceinfo befragte Spezialisten kritisierten zudem den Nutzen der riskanten Blutproben für die Demonstranten. Es gebe auch andere Methoden, um die Zusammensetzung der Reizstoffe zu bestimmen, ohne eine Blutprobe entnehmen zu müssen.

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