Europa

Deutsche Behörden suchen auch nach dem Bruder des Attentäters von Straßburg

Der Attentäter von Straßburg ist auf der Flucht, und auch die deutsche Polizei ist an der Suche nach ihm beteiligt. Dabei wird auch nach seinem Bruder gefahndet. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich die beiden Islamisten in Deutschland aufhalten.
Deutsche Behörden suchen auch nach dem Bruder des Attentäters von Straßburg© Twitter / Bundespolizei Baden-Württemberg

Die deutschen Sicherheitsbehörden sind nicht nur an der Suche nach dem Attentäter von Straßburg beteiligt, sondern auch an der Fahndung nach seinem Bruder. Dies berichtet der Tagesspiegel unter Berufung auf einen hochrangigen Sicherheitsexperten. Beide Brüder, der mutmaßliche Attentäter Chérif C. und sein Bruder Sami, gehörten zum Straßburger Islamistenmilieu. Kontakte zur deutschen Salafistenszene seien aber nicht bekannt.

Die Behörden gehen davon aus, dass die beiden Brüder zusammen auf der Flucht sind. Die französische Regierung schließt eine Flucht nach Deutschland nicht aus. Seit Dienstagabend kontrolliert die Bundespolizei die Grenze nach Frankreich, zum Teil entstehen lange Wartezeiten. 

Nach Angaben von Generalstaatsanwalt Rémy Heitz wurden bereits in der Nacht vier Verdächtige aus dem Umfeld des Verdächtigen verhaftet. Dieser sei nach der Tat in ein Taxi gestiegen und habe sich in das Viertel Neudorf nahe der deutschen Grenze fahren lassen. Der Taxifahrer habe bei seiner Befragung durch die Polizei angegeben, dass der Tatverdächtige eine Waffe bei sich trug und verletzt war. Dieser habe behauptet, gerade zehn Menschen getötet zu haben.

Chérif C. ist französischer Staatsbürger marokkanischer Herkunft. Der 29-Jährige wurde bereits wegen Diebstählen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz verurteilt. Die Rede ist von insgesamt 27 Verurteilungen. In Deutschland verurteilte ihn das Amtsgericht Singen wegen schweren Diebstahls zu einer Gefängnisstrafe, er saß daraufhin von Januar 2016 bis Februar 2017 in Deutschland in Haft. Im Februar 2017 wurde er nach Frankreich abgeschoben. Dort stuften ihn die Behörden als terroristischen Gefährder ein.

Im Urteil vom Amtsgericht Singen heißt es, der Mann sei zusammen mit sechs Geschwistern im Elternhaus in Straßburg aufgewachsen, habe einen dem Hauptschulabschluss vergleichbaren Abschluss, aber keine weitere Ausbildung gemacht. Nach der Schule habe er bei der Gemeinde gearbeitet, seit 2011 sei er arbeitslos gewesen und nach eigener Aussage viel gereist. Schon vor seiner Verurteilung in Singen habe er insgesamt vier Jahre in Gefängnissen verbracht.

Stunden vor dem Attentat waren bei einer Durchsuchung der Wohnung von Chérif C. am Dienstagmorgen Granaten gefunden worden. Eigentlich sollte der Mann verhaftet werden, wurde aber in seiner Wohnung nicht angetroffen.

Bei dem Anschlag am Dienstagabend eröffnete der Attentäter wahrscheinlich mit einem automatischen Gewehr in der Straßburger Innenstadt das Feuer. Danach soll er auch Menschen mit dem Messer angegriffen haben. Der Verdächtige soll dabei "Allahu Akbar" gerufen haben. Drei Menschen kamen bei der Tat ums Leben, dreizehn weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Toten befindet sich ein Tourist aus Thailand, unter den Verletzten ein italienischer Radiojournalist. Deutsche sollen sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes nicht unter den Opfern befinden.

Nachdem anfänglich von einer terroristischen Tat die Rede war, wollte sich das französische Innenministerium diesbezüglich am Mittwoch nicht festlegen. Der Verdächtige sei polizeibekannt gewesen, aber nicht in Zusammenhang mit Terrorismus. Allerdings sei bei ihm eine Radikalisierung festgestellt worden. In Sicherheitskreisen wurde die Vermutung geäußert, dass es sich bei der Bluttat um einen "Racheakt" gehandelt habe, als eine Reaktion auf die versuchte Festnahme. 

Die Berliner Polizei gab unterdessen bekannt, die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten der Stadt verstärkt zu haben.

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