Europa

Türkei kritisiert Einigung zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten auf Kooperation im Mittelmeer

Die Türkei hat die Einigung zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten auf eine stärkere Kooperation im östlichen Mittelmeer stark kritisiert. Ankara befürchtet, das Bündnis könne sich gegen die Türkei wenden und will auch weiterhin seine Rechte in der Region schützen.
Türkei kritisiert Einigung zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten auf Kooperation im MittelmeerQuelle: www.globallookpress.com © Altan Gocher/ZUMAPRESS.com

Das türkische Außenministerium hat am Donnerstag die am Mittwoch getroffene Einigung zwischen Griechenland, Zypern und Ägypten auf eine engere Kooperation im östlichen Mittelmeer scharf kritisiert. Wie es in der Mitteilung der diplomatischen Behörde in Ankara hieß, ziele die angebliche Absicht, sich gemeinsam für mehr Stabilität in der Region einzusetzen, in Wahrheit gegen die Türkei. Die Vereinbarung enthalte "gegenstandslose Beschuldigungen und Behauptungen" gegen das Land.

Das türkische Außenministerium erklärte, man werde weiterhin entschlossen die eigenen Rechte und die der türkischen Zyprer im östlichen Mittelmeer schützen. Solange die Länder, die die Probleme verursachten, ihre "maximalistische und feindselige Politik nicht ändern", könnten sie die Probleme nicht lösen.

Die drei Mittelmeerländer Ägypten, Griechenland und Zypern hatten sich am Mittwoch bei einem Treffen in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia auf eine verstärkte Kooperation geeinigt. Es war das achte Gipfeltreffen dieser Mittelmeerstaaten seit dem Jahr 2014. Zyperns Präsident Nikos Anastasiades erklärte mit Blick auf die Türkei:

Diese Kooperation wendet sich gegen keinen anderen Staat der Region.

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte:

Die Führung der Türkei praktiziert eine imperiale Politik.

Zugleich rief der Politiker die Regierung in Ankara auf, an dieser Kooperation teilzunehmen. Niemand schließe die Türkei aus, sagte er weiter.

Ägyptens Staatschef, Präsident Abd al-Fattah as-Sisi, erklärte:

Wir haben gemeinsame Visionen für die Zukunft und sind entschlossen, gemeinsam gegen Drohungen zusammenzuarbeiten.

Ohne die Türkei zu erwähnen, kritisierte er die Verletzung von Hoheitsrechten und die Entsendung von syrischen Kämpfern in Krisengebiete der Region.

Im östlichen Mittelmeer eskaliert seit Wochen der Streit um dort vermutete Erdgasvorkommen. Griechenland und Zypern werfen der Türkei vor, in der Region illegal Vorkommen zu erkunden. Die Türkei weist die Vorwürfe zurück. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer zu ihrem Festlandsockel gehören.

Erst am Mittwochabend hat die Türkei den Einsatz des Forschungsschiffs Oruç Reis bis zum 27. Oktober verlängert. Das Schiff unternimmt seismische Bodenuntersuchungen in dem umstrittenen Seegebiet südlich der griechischen Insel Kastelorizo, wenige Kilometer von der türkischen Küste entfernt. Griechenland kritisiert den Einsatz scharf.

Sowohl Zypern als auch Griechenland haben in Verträgen mit Ägypten bereits größtenteils den Umfang ihrer Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) im östlichen Mittelmeer festgelegt. Die Türkei hat ihrerseits ein Abkommen mit Libyen über teilweise identische Gebiete geschlossen. (rt/dpa)

Mehr zum ThemaNordzypern: Türkischer Nationalist Ersin Tatar gewinnt Präsidentschaftswahlen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.