Nahost

Iran zeigt Gesprächsbereitschaft über Atomprogramm ohne "Nullsummenspiel"

Nach dem US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran haben sich die Beziehungen zwischen Washington und Teheran massiv verschlechtert, und das Kriegsrisiko im Persischen Golf stieg entsprechend. Außenminister Sarif signalisierte in Doha, dass der Iran grundsätzlich offen für Gespräche ist.
Iran zeigt Gesprächsbereitschaft über Atomprogramm ohne "Nullsummenspiel"Quelle: AFP © Atta Kenare

Der iranische Außenminister Mohammad Dschawad Sarif öffnete am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz in der katarischen Hauptstadt Doha die Tür zur Diplomatie. Der Iran sei bereit, mit der internationalen Gemeinschaft über sein Atomprogramm zu sprechen und nach Auswegen aus der Krise zu suchen, die seit dem völkerrechtswidrigen Rückzug der USA aus dem JCPOA-Abkommen im Mai 2018 ausgebrochen war. Das schließt auch Gespräche mit den USA ein, betonte Sarif. 

Mehr zum Thema - Für Rückkehr zum Nuklearabkommen – Tokio und Paris bieten Teheran 18-Milliarden-Dollar-Kredit an 

Allerdings würde Teheran an keinen Diskussionen und Verhandlungen teilnehmen, die die iranischen Interessen außer Acht lassen. Sarif meinte, dass sein Land "keine Angst vor Deals oder Meetings" habe, dass aber "jeder zu seinen eigenen Verpflichtungen stehen" müsse. Das war eine klare Anspielung nicht nur an die Adresse der USA, sondern auch an die der Europäer, die ihren Verpflichtungen seit dem US-Rückzug nicht nachgekommen waren oder nicht nachkommen konnten. Ein "Nullsummenspiel" werde Teheran nicht akzeptieren, sagte er.

Die von den USA geführte "maximale Druckkampagne" gegen den Iran sei gescheitert, meinte er weiter. Die Sanktionen könnten den Iran nicht "von irgendeiner regionalen Übereinkunft" ausschließen, "egal, ob in Syrien, Afghanistan oder im Jemen, das wird einfach nicht funktionieren". Sarif beschuldigte auch Saudi-Arabien, nicht nur den Iran in der Region isolieren zu wollen, sondern auch Katar und die Türkei. Diese Länder von regionalen Sicherheitsarrangements ausschließen zu wollen, nannte er "inakzeptabel".  

Stattdessen betonte Sarif die von Präsident Hassan Rohani bei der UN-Vollversammlung vorgestellte "Hormus-Initiative" als Alternative zu solchen Isolierungsversuchen der USA und Saudi-Arabiens. "Wir müssen alle zusammenkommen, und zwar ohne äußere Einmischung", sagte der iranische Außenminister.

Mehr zum Thema - "Keine Kampfflugzeuge und Bomben in die Region": Präsident Irans will "Friedensplan" präsentieren  

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.