Nahost

Syrien: Immer mehr Länder streben eine Normalisierung der Beziehungen an

Am Sonntag flog Sudans Präsident nach Syrien. Er ist der erste arabische Staatschef, der dem Land seit dem Konfliktausbruch vor sieben Jahren einen Besuch abstattete. Auch andere Länder der Region streben eine Normalisierung in den Beziehungen zu Damaskus an.
Syrien: Immer mehr Länder streben eine Normalisierung der Beziehungen an© Source: SANA

Erstmals seit Kriegsausbruch im Jahr 2011 hat ein arabischer Staatschef Damaskus einen Besuch abgestattet. Syriens Präsident Baschar al-Assad traf sich dort am Sonntag mit seinem sudanesischen Amtskollegen Umar al-Baschir.

Die syrische Nachrichtenagentur SANA veröffentlichte Fotos von dem Treffen der beiden Staatschefs im Präsidentenpalast in Damaskus sowie von Baschirs Ankunft am Flughafen – er reiste in einer russischen Maschine an.

Laut SANA äußerte Baschir bei dem Treffen die Hoffnung, dass Syrien so bald wie möglich "seine Vitalität und Rolle in der Region wiedererlangen" möge und dass seine Bevölkerung in der Lage sein werde, "die Zukunft des Landes ohne jegliche Einmischung von außen selbst zu entscheiden". Der sudanesische Präsident bekräftigte die Bereitschaft seines Landes, Syrien und dessen Sicherheit und territoriale Integrität Syriens zu unterstützen.

Präsident Assad dankte Präsident Baschir für dessen Besuch und erklärte, dass dieser ein starker Impuls sei, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wieder so herzustellen, wie sie vor dem Krieg gegen Syrien waren. Ein konkreter Anlass für den Besuch Baschirs wurde nicht genannt. Dieser steht exemplarisch für eine sich abzeichnende Normalisierung der Beziehungen zu Syrien – Bloomberg bezeichnete das Treffen daher auch als einen "weiteren Sieg für Assad".

Ende September hatte Bahrains Außenminister Scheich Chalid bin Ahmad Al Chalifa für Aufsehen gesorgt, als er seinen syrischen Amtskollegen während der UN-Generalversammlung herzlich empfing und in seine Arme schloss.  

Syrien ist eine brüderliche, arabische Nation, und was dort passiert, geht uns mehr an als irgendwen sonst auf der Welt. (…) Wir denken, dass der Staat die Kontrolle über das ganze Land zurückerobern und sichern muss", erklärte Chalifa anschließend.

Zwei Wochen später wurden in Syrien die Grenzübergänge zu Jordanien und den von Israel besetzten Golanhöhen wiedereröffnet, ebenfalls Ausdruck einer Rückkehr zum Vorkriegszustand.

Selbst die Türkei als wichtigste Unterstützerin der islamistischen Aufständischen, die die syrische Provinz Idlib kontrollieren, rückt von ihrer jahrelangen Position ab, dass Assad sein Amt als Bedingung für einen Friedensprozess räumen müsse. Ankara könne sich mit Assad arrangieren, wenn er eine "glaubwürdige" demokratische Wahl gewänne, so der türkische Außenminister am Sonntag auf einer Konferenz in Katar. Wörtlich sagte Mevlut Çavuşoğlu:

Wenn es sich um eine demokratische Wahl handelt, und wenn es eine glaubwürdige Wahl ist, dann sollte es jeder in Betracht ziehen, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Im Herbst 2018 fanden in Syrien erstmals seit acht Jahren Kommunal- und Regionalwahlen statt. Um insgesamt 18.478 Mandate wetteiferten mehr als 40.000 Kandidaten aus verschiedenen Parteien und Bewegungen. Während der Wiederaufbau der Infrastruktur des Landes vorangeht, konnten nach Angaben des russischen Militärs inzwischen über 1,5 Millionen Flüchtlinge in ihre Heimatorte zurückkehren, davon knapp 300.000 aus dem Ausland. 

Mehr zum Thema – Pentagon: USA verurteilen jede einseitige Militäraktion in "ihrem" Teil Syriens als unannehmbar

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