Nahost

Afrin: Syrische Armee will YPG nur gegen Abgabe ihrer Waffen gegen türkische Offensive unterstützen

Die syrische Regierung soll eine Anfrage der kurdischen YPG-Miliz in Afrin abgelehnt haben, Truppen zur Abwehr der laufenden türkischen Militäroperation in das Gebiet zu entsenden. Damaskus hatte von den YPG verlangt, im Gegenzug die eigenen Waffen abzugeben.
Afrin: Syrische Armee will YPG nur gegen Abgabe ihrer Waffen gegen türkische Offensive unterstützenQuelle: Reuters

Ein mögliches Abkommen zwischen der syrischen Führung und den syrisch-kurdischen "Volksverteidigungseinheiten" (YPG), die Damaskus um militärische Unterstützung gegen die türkische Militäroperation "Olivenzweig" gebeten hatten, ist offenbar gescheitert. Grund dafür ist, dass die kurdischen Milizen sich weigerten, eine von Damaskus gesetzte Vorbedingung zu erfüllen, berichtete ein arabischer RT-Korrespondent in Syrien unter Berufung auf eine militärische Quelle.

Nachdem die YPG die Forderungen nach einer Waffenübergabe an den syrischen Staat abgelehnt hatten, wurden die Verhandlungen abgebrochen, bevor ein Abkommen zustande kam, so die Quelle.

Andere Quellen berichten über grundsätzliche Einigung

Das libanesische Nachrichtenportal Al-Masdar News schlug in die gleiche Kerbe. Das Portal berichtete unter Berufung auf "Berichte aus Aleppo", dass der Deal, der möglicherweise zu einem Wendepunkt in dem Konflikt hätte führen können, ein vorzeitiges Ende fand, weil die YPG sich weigerte, sich von ihren Waffen zu trennen.

In widersprüchlichen Medienberichten heißt es mancherorts jedoch auch, dass der Deal tatsächlich zustandegekommen sei, es aber an Details über die Bedingungen des Einsatzes fehle.

Der arabische Fernsehsender Al Mayadeen berichtete am Donnerstag, dass "exklusive Feldquellen" bestätigt hätten, die syrische Armee habe zugestimmt, nach Afrin einzurücken, um die türkische Offensive abzuwehren.

Eine von Sputnik zitierte Quelle schien den Bericht ebenfalls zu bestätigen, indem sie sagte, dass die syrischen Truppen "in den nächsten Tagen" an die syrisch-türkische Grenze geschickt werden.

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YPG: Kein Problem mit Einrücken syrischer Armee nach Afrin

Damaskus hat sich noch nicht zu den Berichten geäußert. Am Mittwoch rief der stellvertretende syrische Außenminister Faysal Mikdad die Kurden und Araber in Afrin auf, ihre Kräfte angesichts der türkischen Offensive zu bündeln, und nannte Afrin "einen integralen Bestandteil der Syrischen Arabischen Republik".

Wir bekräftigen, dass die Syrisch Arabische Armee jeden Zentimeter des syrischen Territoriums verteidigt und Syrien so einheitlich zurückkehren wird, wie es im Laufe der Geschichte war", sagte Mikdad SANA zufolge. Ob die syrische Armee Kämpfe gegen die türkischen Kräfte aufnehmen könnte, sagte er nicht.

Gerüchte, wonach Damaskus in den Konflikt eintreten könnte, hatte auch YPG-Kommandant Sipan Hamo angeheizt, der am Montag sagte, dass die kurdischen Milizen

kein Problem mit dem Einmarsch der syrischen Armee haben, um Afrin und seine Grenze vor der türkischen Besatzung zu verteidigen.

Die seit dem 20. Januar andauernde türkische Operation in Afrin hat die Beziehungen zwischen Ankara und dessen wichtigstem NATO-Verbündeten, den USA, belastet. Die Türkei fordert Washington dazu auf, die Unterstützung der "Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF) zurückzuziehen, deren Rückgrat die YPG bilden. Die türkische Regierung hält die YPG für den syrischen Ableger der so genannten Kurdischen Arbeiterpartei, auch als PKK bekannt, die als terroristisch eingestuft wird.

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Der Streit um die Überlegung der USA, die Schaffung einer 30.000 Mann starken Grenztruppe in Syrien zu unterstützen, die zur Hälfte aus den SDF rekrutiert werden soll, vertiefte die bestehenden Spannungen mit Ankara.

 

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