Nahost

Libanons Ministerpräsident verspricht: Verantwortliche für Explosion werden zur Rechenschaft gezogen

Libanons Ministerpräsident Hassan Diab kündigte an, die Verantwortlichen für die katastrophale Explosion am Dienstag zur Rechenschaft zu ziehen. Die Explosion soll auf die Lagerung explosiver Chemikalien zurückgehen. Laut Diab sei die Gefahr bereits seit 2014 bekannt.
Libanons Ministerpräsident verspricht: Verantwortliche für Explosion werden zur Rechenschaft gezogen© Aziz Taher/Reuters

Eine verheerende Explosion erschütterte Beirut am Dienstagabend, bei der mindestens 100 Menschen getötet und Tausende verletzt wurden. Große Teile der libanesischen Hauptstadt wurden durch die Explosion beschädigt, darunter auch die Büros von Ministerpräsident Hassan Diab.

Aufnahmen zeigen, wie Diab heruntergefallene Flaggen in seinem Büro aufrichtet und sich seinen Weg durch eingestürzte Holztüren bahnt. In einer Ansprache zur Nation am Dienstagabend versprach er, die Verantwortlichen für die Katastrophe zur Rechenschaft zu ziehen.

"Ich verspreche Ihnen, dass es Rechenschaft für diese Katastrophe geben wird", sagte Diab in seiner Fernsehansprache und fügte hinzu, dass "die Verantwortlichen den Preis dafür bezahlen werden".

Der Ministerpräsident bestätigte frühere Berichte, wonach es sich bei der Explosion um einen Unfall gehandelt haben soll. Diese habe sich in einem Lagerhaus ereignet, in dem sich seit mehreren Jahren explosive Chemikalien befinden.

Die Fakten über dieses gefährliche Lagerhaus, das sich seit 2014 dort befindet, werden dann bekanntgegeben, ich werde den Untersuchungen nicht vorgreifen", sagte Diab.

Die Explosion wurde zunächst auf ein Feuer an Bord eines Schiffes mit Feuerwerkskörpern zurückgeführt. Der libanesische Zolldirektor Badri Daher teilte daraufhin lokalen Medien mit, dass ein Lagerhaus mit Natriumnitrat explodiert sei. Er schloss aber nicht aus, dass ein anderes Lagerhaus mit Feuerwerkskörpern zuerst Feuer gefangen haben könnte. 

Tatsächlich zeigen Videoaufnahmen offenbar zündende Feuerwerkskörper infolge einer ersten Explosion, bevor eine zweite, verheerende Detonation mit einer kilometerweiten Druckwelle einsetzt.  

Libanons Generaldirektor für Sicherheit, Abbas Ibrahim, führte die Explosion später gegenüber lokalen Medien auf einen Vorrat an Ammoniumnitrat im Umfang von 2.750 Tonnen zurück. Ammoniumnitrat wird vor allem in der Landwirtschaft als Düngemittel mit hohem Stickstoffgehalt verwendet, ist aber auch ein starkes Sprengmittel, das selbst bei der Herstellung und Lagerung Gefahren birgt.

Die Chemikalie war 2015 für eine massive Explosion in einem Industriegebiet der chinesischen Stadt Tianjin mit über 170 Toten sowie 2001 für eine Explosion in der Chemiefabrik von Toulouse verantwortlich, bei der über 30 Menschen starben.

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