Asien

Kritik aus Südkorea: "USA blockieren medizinische Hilfe und generell alles für Nordkorea"

Der südkoreanische Gesundheitsminister übt Kritik am Verhalten der USA. Diese blockierten medizinische Hilfe für Nordkorea wie Medizin gegen Tuberkulose. Experten fürchten eine Epidemie. Seine Aussage bereut er jedoch, denn sie könnte "international missverstanden" werden.
Kritik aus Südkorea: "USA blockieren medizinische Hilfe und generell alles für Nordkorea"  Quelle: Reuters © Damir Sagolj

Internationale Experten warnen vor einer Tuberkulose-Epidemie in Nordkorea, ausgelöst durch die Beendigung der Hilfe der internationalen Finanzierungsorganisation "Global Fund" für Nordkorea. Die Hilfe, welche sich in den letzten Jahren auf 70 Millionen Dollar bezifferte, wurde Ende Juni eingestellt. Die USA gehören zu den größten Spendern von Global Fund. Tausende Nordkoreaner sterben jedes Jahr an Tuberkulose. Außerhalb Afrikas, südlich der Sahara, hat Nordkorea eine der höchsten Raten an TB-Infektionen. Jeder Tuberkulose-Fall kann zu zehn bis 20 neuen Fällen führen. Weltweit sterben daran 1,6 Millionen Menschen. Ohne Behandlung endet diese bei der Hälfte der Infizierten tödlich. 

Park Neung-hoo, Gesundheitsminister Südkoreas, rügte die USA, nachdem ein Politiker im Parlament nachgefragt hat, warum sich Südkorea scheue, Medizin gegen Tuberkulose und andere Krankheiten nach Nordkorea zu liefern: 

Das Ministerium wünscht und unternimmt Schritte, um Nordkorea medizinisch zu versorgen, aber wir befinden uns aufgrund verschiedener internationaler Beschränkungen erst in der Vorbereitungsphase. 

Die Dinge würden sich ändern, sobald mehr Menschen nach Nordkorea reisten. Dann "werden wir systematisch Hilfe leisten": 

Was ich meinte ist, dass (die USA) nicht nur medizinische Hilfe blockieren, sondern generell alles (...) Es ist eine Frage der Subtilität der internationalen Beziehungen. 

Mediziner der Harvard-Universität warnten in einem offenen Brief vor den Folgen der Nichtlieferung der Tuberkulose-Medizin in das isolierte Nordkorea. Damit würde es in ganz Nordkorea an "qualitätsgeprüfter TB-Medizin" fehlen und sich schnell "resistente TB-Stämme bilden". Bei der Einstellung der Hilfe handle es sich um einen "katastrophalen Betrug" an den Menschen Nordkoreas. Medizinische Hilfe sollte nicht als politische Waffe missbraucht werden. Neben den Medikamenten stehen auch Geräte auf der Liste der Sanktionen, welche schnell und zuverlässig auf TB testen können. 

Die Krankheit könnte sich auf China und Südkorea ausweiten, und es würde Jahrzehnte dauern, bis sie wieder bekämpft wird. 

Die Nichtlieferung medizinischer Hilfe nach Nordkorea steht entgegen eines Abkommens der beiden Koreas aus dem Jahr 2007. Darauf wies der Gesundheits- und Wohlstands-Vizeminister Kwon Deok-cheol hin: 

Der Süden und der Norden legten in der Pjöngjang-Erklärung fest, dass die beiden Seiten in der Gesundheit und der Medizin kooperieren werden, um Epidemien zu vermeiden.

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