Asien

Ratingagenturen senken Indiens Kreditwürdigkeit weiter ab

Die Corona-Krise fügt Indiens Wirtschaft immensen Schaden zu. Nicht nur, dass die Arbeitslosenzahl auf fast 25 Prozent anstieg und viele Wirtschaftssektoren einbrachen, nun senken internationale Ratingagenturen die Anlagebonität des Landes deutlich.
Ratingagenturen senken Indiens Kreditwürdigkeit weiter abQuelle: Reuters © Danish Siddiqui

Moody's Investors Service hat die Bonitätseinstufung Indiens von BAA2 mit negativem Ausblick auf BAA3 herabgestuft. Dabei verweist die Ratingagentur auf das wachsende Risiko, dass die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens inmitten steigender Schulden eine längere Phase langsameren Wachstums durchlaufen wird. Moody's erklärte:

Die Entscheidung, die Ratings Indiens herabzustufen, spiegelt die Ansicht von Moody's wider, dass die politischen Entscheidungsgremien des Landes bei der Verabschiedung und Umsetzung von Maßnahmen vor der Herausforderung stehen, die Risiken einer anhaltenden Periode relativ niedrigen Wachstums, einer erheblichen weiteren Verschlechterung der gesamtstaatlichen Finanzlage und des Stresses im Finanzsektor wirksam zu mindern.

Die Ratingagentur revidierte auch ihre Einschätzung des indischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das laufende Fiskaljahr (April 2020 bis März 2021) auf ein vierprozentiges Schrumpfen des BIP gegenüber dem zuvor prognostizierten Nullwachstum. Dabei berief sich Moody's auf den Schock, der durch die mit der Corona-Pandemie verbundenen Sperrmaßnahmen hervorgerufen wurde.

Die Herabstufung durch Moody's steht im Einklang mit zwei weiteren großen globalen Ratingagenturen, Fitch und Standard & Poor's, die ebenfalls das derzeit niedrigste Rating (mit stabilem Ausblick) für Indien haben.

Standard & Poor's prognostizierte vergangene Woche, dass die Wirtschaft des Landes im laufenden Fiskaljahr um fünf Prozent schrumpfen werde. Nach Angaben der Agentur werde das Wachstum im folgenden Fiskaljahr auf 8,5 Prozent ansteigen (gegenüber der vorherigen Prognose von 7,5 Prozent). Das BIP des Landes werde voraussichtlich um 6,5 Prozent wachsen, so die Ratingagentur.

Das Wirtschaftswachstum Indiens verlangsamte sich im ersten Quartal 2020 mit 3,1 Prozent auf ein Elf-Jahres-Tief. Rund 122 Millionen Inder wurden allein im vergangenen Monat arbeitslos, teilte das Centre for Monitoring Indian Economy (CMIE) am Montag mit und fügte hinzu, dass die Arbeitslosenquote im Mai infolge des Corona-Lockdowns auf 23,48 Prozent gestiegen sei.

Mehr zum Thema - Wegen Corona-Lockdown: 122 Millionen Arbeitslose in Indien innerhalb eines Monats

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.