Russland

Russland und die Olympischen Spiele 2020: So nah und doch so fern

Die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio rücken immer näher. Russische Athleten könnten jedoch – wie schon vor zwei Jahren bei der Winterolympiade in Südkorea – wieder zu Hause bleiben. Russland wird die Manipulation von Dopingdaten vorgeworfen.
Russland und die Olympischen Spiele 2020: So nah und doch so fernQuelle: www.globallookpress.com

Russland steht wieder unter Druck der Dopingkontrolleure: Der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA wird vorgeworfen, Daten aus einem Moskauer Analyselabor vor dem Absenden manipuliert zu haben. Sollte sich der Fälschungsvorwurf erhärten, droht der RUSADA eine erneute Suspendierung. 

"Es gibt eine ernsthafte Bedrohung", sagte RUSADA-Generaldirektor Juri Ganus am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax. Die Teilnahme an den Spielen in Tokio im Jahr 2020 und den Winterspielen in Peking im Jahr 2022 sei fraglich. Ganus behauptete, zahlreiche Dopingdaten seien manipuliert worden. Der Umfang dieser Manipulationen sei unglaublich:

Es gibt Tausende dieser Änderungen, die Lage ist sehr ernst. Wir wurden betrogen, das ist eine Art Verschwörung.

Ganus betonte, die Fälschungen der Dopingdaten hätten das Vertrauen in den russischen Sport gesenkt. Er glaube nicht, dass die Labordaten versehentlich manipuliert worden seien. In den vergangenen drei Jahren sei das auf Veranlassung geschehen. RUSADA habe aber alles getan, um den Sport sauber zu halten und besser zu schützen, so Ganus. 

Juri Ganus ist seit zwei Jahren Chef der RUSADA. Im Fall der gefälschten Labordaten trage das Sportministerium unter Pawel Kolobkow die Verantwortung, so Ganus. Wer genau die Daten verändert habe, wisse er nicht. Ihm zufolge könnten die Dopingdaten manipuliert worden sein, um ehemalige Sportler, die derzeit Regierungsämter bekleiden, zu schützen. Ganus betonte, der russische Sport müsse sich verändern.

IOC-Präsident Thomas Bach will die endgültige Entscheidung über einen Start russischer Athleten bei den Olympischen Spielen im Jahr 2020 der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und dem Internationalen Sportgerichtshof CAS überlassen. Der Chef des Internationalen Olympischen Komitees sagte am Sonntag bei den Turn-Weltmeisterschaften in Stuttgart:

Das Prozedere liegt in den Händen der WADA und des CAS, weil sich die Regularien seit den Winterspielen in Pyeongchang geändert haben. Ich kenne die Details nicht genau. Wir vertrauen der WADA, es liegt in ihren Händen.

Wegen des Skandals um staatlich gefördertes Doping hatte das Internationale Olympische Komitee Russland bereits die Teilnahme an den letzten Spielen verweigert. Nicht belastete Athleten durften unter neutraler Flagge antreten. Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte die Suspendierung der RUSADA letztes Jahr aufgehoben.

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