Russland

Wladimir Putin bei Videokonferenz zur Corona-Pandemie: "Es bleibt jetzt keine Wahl"

Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Rahmen einer Videokonferenz eine Besprechung zur Corona-Pandemie mit Ministern und Vertretern der russischen Regionen abgehalten. Außerdem wandte er sich bereits zum dritten Mal an die Bürger Russlands.
Wladimir Putin bei Videokonferenz zur Corona-Pandemie: "Es bleibt jetzt keine Wahl"Quelle: Sputnik © Alexei Druschinin

In seiner Rede konzentrierte sich der russische Präsident auf die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, zum Schutz und zur Sicherheit der Bürger und der wirtschaftlichen Stabilität sowie zur Sicherung der Einkommen.

Der Staatschef versicherte, dass Ärzte, Krankenschwestern und andere des medizinischen Personals, die ihre eigene Gesundheit riskieren, indem sie Corona-Patienten versorgen, ab April zusätzliche Boni erhalten werden. Für Ärzte solle dieser Zuschuss 80.000 Rubel (entspricht 970 Euro) pro Monat betragen, für mittleres medizinisches Personal – etwa Arzthelfer und Krankenschwestern – 50.000 Rubel (600 Euro). Das medizinische Pflegepersonal soll zusätzlich 25.000 Rubel pro Monat erhalten (300 Euro). Notärzte, die mit Corona-Patienten in Kontakt kommen, erhalten eine Zahlung von 50.000 Rubel pro Monat. Rettungsfahrer erhalten ebenfalls einen Zuschuss in Höhe von 25.000 Rubel.

Der russische Präsident gab außerdem bekannt, dass Familien, die einen Anspruch auf das sogenannte Mutterschaftskapital haben, in den nächsten drei Monaten für jedes Kind unter drei Jahren weitere 5.000 Rubel (60 Euro) pro Monat erhalten werden. Außerdem bekommen Eltern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, in den nächsten drei Monaten für jedes minderjährige Kind weitere 3.000 Rubel (36 Euro) pro Monat. Alle Bürger, die nach dem 1. März dieses Jahres ihren Arbeitsplatz verloren haben, erhalten automatisch die Höchstsumme des Arbeitslosengeldes ausgezahlt, das dem Mindestlohn gleichgestellt wurde.  

Russland werde es gelingen, die durch die Pandemie verursachten Verluste zu minimieren und Bedingungen für eine weitere Entwicklung zu schaffen, so Putin. Grund dafür seien eine stabile makroökonomische Lage sowie eine minimale Staatsverschuldung. Der Präsident betonte außerdem, dass die Wirtschaft nicht flächendeckend lahmgelegt werden könne:

Es ist unmöglich, den Transport-, Fracht- und Personenverkehr zwischen den Regionen einzustellen und die Arbeit von Unternehmen ungeachtet der derzeitigen Situation massiv einzuschränken, selbst wenn in der Region vereinzelte Infektionsfälle registriert werden. Wir müssen verstehen, zu welchen Schäden und welchen verheerenden Folgen dies (sonst) führen könnte.

Selbst in Moskau, einer Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte im Land, würden viele Unternehmen weiterarbeiten, so Putin:

Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass es selbst in Moskau – mit seiner Bevölkerungsdichte, dieser Konzentration von Verkehrsströmen und dem objektiv höheren Risiko einer Ausbreitung der Infektion – praktisch keine generelle Schließung von Unternehmen gibt. Es wird nicht alles in einen Topf geworfen, das gibt es nicht. Viele Unternehmen der Hauptstadt arbeiten weiterhin oder wechseln eben in den Modus der Telearbeit.

Putin sagte, er verstehe, dass die Menschen es satthaben, in den eigenen vier Wänden zu sitzen. Dies sei dennoch wichtig, um das Coronavirus zu bekämpfen:

Für die meisten ist es bedrückend und mühselig, ständig in den eigenen vier Wänden zu sitzen. Doch es bleibt uns im Moment keine Wahl. Man muss der Selbstisolation und ihren Herausforderungen standhalten. Der Wendepunkt im Kampf gegen die Infektion, den wir erreichen müssen, hängt von unserer Disziplin und unserer Verantwortung ab.

Putin beendete seine Rede mit einem aufmunternden Appell:

Liebe Freunde! Alles geht vorbei, und auch dies wird vorübergehen. Unser Land hat wiederholt ernsthafte Prüfungen durchlaufen: Sowohl die Petschenegen als auch die Polowzer (Anm.: Turk- und Steppenvölker im 10./11. Jahrhundert) haben unser Land gequält. Russland hat alles überstanden. So werden wir auch diese Coronavirus-Infektion besiegen. Gemeinsam werden wir alles überwinden.

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