Nordamerika

Trump aus Klinik ins Weiße Haus zurückgekehrt: "Habt keine Angst vor COVID"

US-Präsident Donald Trump kehrte nach dreitägigem Krankenhausaufenthalt wegen COVID-19 ins Weiße Haus zurück. Er appellierte an die Menschen, sich nicht vor dem Virus zu fürchten. Die Demokraten werfen Trump vor, die Entlassung aus politischen Gründen forciert zu haben.
Trump aus Klinik ins Weiße Haus zurückgekehrt: "Habt keine Angst vor COVID"Quelle: AFP © Win Mcnamee/ Getty Images North America

Am Montagabend (Ortszeit) wurde US-Präsident Donald Trump aus dem Walter-Reed-Militärkrankenhaus in einem Vorort von Washington entlassen. Um 6.40 Uhr (Ortszeit) verließ er die Klinik und ging an den wartenden Journalisten vorbei zu seiner Fahrzeugkolonne. Bevor er in sein Auto stieg, posierte Trump zunächst für die Fotografen.

Der US-Präsident wurde dann per Hubschrauber ins Weiße Haus gebracht. Dort angekommen, stieg er die Treppe zum Balkon auf der Südseite seiner Residenz hoch, nahm dort die Gesichtsmaske ab und salutierte dem Piloten seines abfliegenden Hubschraubers.

Danach nahm der Präsident ein Video auf, in dem er seine Landsleute aufrief, keine Angst vor dem Virus zu haben.

Lasst es nicht euer Leben beherrschen. Habt keine Angst davor. Geht raus, seid vorsichtig.

Zuvor hatte Trump bei Twitter geschrieben, er fühle sich besser als vor 20 Jahren. "Es ging mir nicht so gut", sagte er dann im Video zu seiner Erkrankung. "Aber vor zwei Tagen fühlte ich mich wieder großartig, besser als ich mich seit Langem gefühlt habe." Auf einigen Videos von seiner Rückkehr ins Weiße Haus, die über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet werden, wirkte er jedoch immer noch etwas kurzatmig.

Am vergangenen Donnerstag wurde bekannt, dass der US-Präsident und die First Lady Melania Trump positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Zunächst sollten sie im Weißen Haus in Quarantäne bleiben. Am nächsten Tag wurde Trump jedoch ins Krankenhaus geflogen. Umgehend kamen Spekulationen auf, dass sich der Gesundheitszustand des US-Präsidenten verschlechtert hätte. Sein Leibarzt Sean Conley bestätigte später, dass Trump am Wochenende zweimal vorsichtshalber Sauerstoff verabreicht wurde.

Während seines Aufenthalts in der Klinik wurde der 74-Jährige unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Mittel behandelt. Nach Einschätzung des US-Epidemiologen Anthony Fauci könnte dies entscheidend zu einer schnellen Verbesserung seines Gesundheitszustands beigetragen haben.

Ich habe einen starken Verdacht, dass ihm das geholfen hat", sagte Fauci dem Nachrichtensender CNN.

Trumps Leibarzt sagte später, dass der 74-Jährige jedoch "noch nicht über den Berg" sei. Zugleich betonte er aber, dass der Präsident im Weißen Haus rund um die Uhr die beste medizinische Versorgung bekommen werde. Er benötige nichts, wofür er im Krankenhaus bleiben müsse. 

Der kurze Krankenhausaufenthalt des US-Präsidenten veranlasste die Demokraten dazu, ihm eine Politisierung seiner Krankheit vorzuwerfen. Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, warf Trump vor, zu wenig Zeit in der Gesundheitseinrichtung verbracht zu haben und deshalb in Bezug auf das Coronavirus "ein Langstreckenfahrer" werden zu können. Der Begriff wird verwendet, um einen COVID-19-Patienten zu beschreiben, der zwar negative Testergebnisse aufweist, aber unter den langfristigen, einschränkenden Auswirkungen der Erkrankung leidet, wie zum Beispiel schwere Erschöpfung und Gedächtnisstörungen.

Nicht nur aus den Reihen der Demokraten kam Kritik an Trumps schneller Rückkehr. Die ehemalige Gouverneurin von New Jersey und Umweltministerin im Kabinett von US-Präsident George W. Bush, Christine Todd Whitman, twitterte, dass Trumps "Verantwortungslosigkeit" "schockierend" sei, und verwies auf eine Reihe von Tweets, in denen der US-Präsident seinen Landsleuten sagte, dass sie "keine Angst" vor COVID-19 haben müssten.

Nachdem er eines der besten Krankenhäuser verlassen hat, Medikamente erhalten hat, zu denen ein Normalbürger keinen Zugang hat, mit vollem medizinischen Personal nach Hause geht, hat er die Kühnheit zu sagen 'Fürchten Sie sich nicht vor COVID-19' und fühle sich besser denn je?

In vier Wochen steht in den USA die Präsidentschaftswahl an. Trump kündigte am Montagabend auf Twitter an, er werde seinen wegen der Erkrankung ausgesetzten Wahlkampf bald wieder aufnehmen. So schrieb er: 

 Werde bald wieder auf Wahlkampftour sein!!!

Er plane auch weiterhin, an der zweiten TV-Debatte mit Herausforderer Joe Biden am 15. Oktober teilzunehmen, sagte ein Sprecher von Trumps Wahlkampfteam dem TV-Sender Fox News.

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