International

Handelsstreit zwischen China und den USA: Chinesische Medien veralbern Trump

Nachdem die US-Regierung gegen China neue Importzölle verhängte, reagierte die chinesische Führung ihrerseits mit Gegenmaßnahmen. Im chinesischen Fernsehen wurde ein offener Brief an Trump vorgetragen und ein sarkastisches Video mit den Worten "Danke Mr.Trump" gezeigt.  
Handelsstreit zwischen China und den USA: Chinesische Medien veralbern TrumpQuelle: Reuters © Kevin Lamarque

Bereits vor Amtsantritt hatte der US-Präsident Donald Trump den Chinesen gedroht. Die USA hätten, so Trump, Nachteile im Handel mit China. US-Firmen würden in China ihres geistigen Eigentums beraubt. Die neuesten Importzölle von 25 Prozent der USA auf chinesische Güter wie Chemikalien, Plastikerzeugnisse und Motorräder betreffen Waren im Wert von 16 Milliarden US-Dollar. Die Antwort aus Peking folgte prompt. So werden nun Benzin, Autos, Stahl und Medizintechnik als Importe aus den Vereinigten Staaten künftig in ähnlicher Höhe besteuert.

Chinesische Presse stellt Trumps Politik als infantil dar

Anlässlich des Handelsstreits, vor dem die chinesische Regierung die US-Amerikaner immer wieder mit den Worten gewarnt hatte, er träfe am Ende die US-Bürger und niemandem wäre damit gedient, zeigte das staatliche Fernsehen China Global Television Network ein Video mit dem Titel "Danke Herr Trump". In dem drei-minütigen Video herrscht Trump über ein chaotisches Weißes Haus und verfolgt eine immer weiter isolierende Außenpolitik. Die Moderatorin Cheng Lei trug zudem einen offenen Brief an Trump vor. In diesem Brief wird Trump gedankt, denn sein Verhalten habe geholfen, mehr Investoren nach China zu locken. Auch sei es für die Bürger Chinas viel gesünder, wenn kein Speck und Bourbon aus den USA mehr nach China geliefert würden. Deshalb dankten besonders die chinesischen Ärzte dem US-Präsidenten.

Das sarkastische Video entspricht generell dem derzeitigen Ton in der chinesischen Presse, in welcher Donald Trump als Politiker mit "kindlichen Taktiken" beschrieben wird. Anfang August zeigte der gleiche Sender bereits ein Video, in welchem Trump auf der Toilette zu sehen ist und kommentierte: "Kann morgens um 5 Uhr von der Toilette einen Tweet posten, der Dich an seiner geistigen Gesundheit zweifeln lässt". 

Schon im Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump beschäftigten sich chinesische Behörden mit einer angemessenen Übersetzung seines Namens. Die direkte chinesische Übersetzung verhieß nichts Gutes und wies auf einen hitzköpfigen Menschen hin. Es wäre seinerzeit zu unhöflich gewesen, die Schriftzeichen 闖 chuǎng / choang "Einbrechen, einen verbotenen Ort betreten" oder 撲 pū / pu “Angreifen” zu verwenden. In China heißt Trump jetzt: 特朗普 (Tèlǎngpǔ). Taiwan wählte eine kürzere Übersetzung, die leichter von der Zunge geht 川普 (Chuānpǔ) und die auch in Hongkong benutzt wird. 

US-Amerikaner geben sich siegesgewiss im Handelsstreit 

US-Handelsminister Wilbur Ross äußerte seine Siegesgewissheit so: 

Natürlich werden sie ein bisschen Vergeltung üben, (aber wir haben) viel mehr Kugeln als sie. 

Von den Video-Plattformen und sozialen Medien wurde das Video am Mittwoch nach kurzer Zeit wieder gelöscht. In Washington werden Vertreter der chinesischen Regierung mit Offiziellen der US-Regierung zusammenkommen, um über den Handelsstreit zu verhandeln. Zahlreiche US-Unternehmen warnten Donald Trump davor, weitere Importzölle gegen China zu verhängen. Peking will sich an die Welthandelsorganisation (WTO) wenden und dort gegen die USA klagen. Bereits im Juli legten sie Beschwerde bei der WTO ein. Die US-Regierung drohte an, im kommenden Monat (nun zum dritten Mal) weitere Zölle gegen chinesische Produkte im Umfang von 200 Milliarden Dollar zu verhängen. Die US-Importzölle werden auch in Ländern wie Malaysia und Indonesien spürbar werden. Denn hier werden viele Zwischenprodukte hergestellt, bevor sie in China im Sinne einer Endmontage verwertet werden. 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.