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Ecuadorianischer Ex-Präsident Rafael Correa im emotionalen RT-Interview: "Sie wollen mich tot sehen"

Die ecuadorianische Justiz hat am Dienstag einen Haftbefehl gegen den früheren Staatschef Rafael Correa erlassen und eine internationale Fahndung angekündigt. Der Politiker kommentiert die Situation in einem exklusiven Kommentar für RT und wirft Ecuador einen Justizmissbrauch vor.
Ecuadorianischer Ex-Präsident Rafael Correa im emotionalen RT-Interview: "Sie wollen mich tot sehen"Quelle: Reuters

Rafael Correa hat es am Montag versäumt, bei dem Gericht in Quito vorstellig zu werden, wie es die Richterin Daniella Camacho angeordnet hatte. Er sei im Konsulat Ecuadors in Brüssel erschienen, um der einstweiligen Verfügung der Justiz zu folgen, erklärte der Ex-Präsident. Die Richterin ließ diesen Argument nicht gelten und erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen internationalen Haftbefehl gegen den Politiker.

In seinem exklusiven Kommentar für den Fernsehsender RT bezeichnete Ecuadors Ex-Staatschef den Fall als lächerlich und politisch motiviert. Der Haftbefehl gegen  ihn sei nämlich nicht aufgrund des ecuadorianischen Rechts, sondern aufgrund des ecuadorianischen Unrechts ausgestellt worden. Auf internationaler Ebene werde das Dokument keine Erfolgschance haben, so Rafael Correa.

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Wie sieht die Strategie gegen mich aus? Sie besteht darin, mich entweder zu töten – man hat mir schon den Präsidialschutz aberkannt –  oder mich in Ecuador zu inhaftieren oder meine Rückkehr in die Heimat zu verhindern", erklärte der Politiker.

Die gegen ihn angeordnete Vorsichtsmaßnahme nannte Rafael Correa überflüssig und unerfüllbar:

Der Staatsanwalt fordert, dass ich mich alle 15 Tage im ecuadorianischen Konsulat in Belgien melde, und die Richterin, die eigentlich meine Bürgerrechte verteidigen soll und keine schärfere Maßnahme fordern darf, beschließt, dass ich mich alle 15 Tage in Ecuador melden soll – wider besseres Wissen, dass das unmöglich ist. Stellen Sie sich vor: Eine Reise durch die halbe Welt, um mich für fünf Minuten vor Nationalgericht in Ecuador sehen zu lassen."

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