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Mark Zuckerberg im Schwitzkasten des EU-Parlaments: Böse Russen und gute Amerikaner

Mark Zuckerberg entschuldigte sich abermals für die Fehler Facebooks und gelobte Besserung beim Datenschutz. Heute musste er sich den Fragen im EU-Parlament stellen und wurde dabei auf einen großen Unterschied zwischen den USA und der EU hingewiesen.
Mark Zuckerberg im Schwitzkasten des EU-Parlaments: Böse Russen und gute AmerikanerQuelle: Reuters © Yves Herman

Drei Tage, bevor die neue europäische Datenschutzverordnung "DSGVO" in Kraft tritt, musste sich Zuckerberg den Fragen des EU-Parlaments stellen. Und so lag der Schwerpunkt der Fragen auf der Garantie der Datensicherheit für Facebook-Nutzer innerhalb der EU. Ein Verhör aber, war es nicht. Zuckerberg eröffnete seine Rede mit den Worten "Es ist gut, wieder in Europa zu sein". Er verwies zu Anfang auf die positiven Seiten Facebooks. Seine Plattform helfe den Menschen, sich bei Terrorangriffen, und hier nannte er Terrorangriffe in der EU, zu vermelden, dass man in Sicherheit sei. Man habe aber nicht genug unternommen, um die Möglichkeiten Facebooks vor Missbrauch zu schützen. Der Facebook-Gründer betonte die Wichtigkeit der Firma für Europa. Man schaffe Arbeitsplätze und baue die Standorte aus: "Wir sind in Europa engagiert."

Er wiederholte dabei die Einmischung in die US-Wahlen und sah es als erwiesen an, dass die Schuld dafür bei Russland liegt:

Es braucht Zeit, um alle notwendigen Änderungen durchzuführen. Wir verdoppeln die Zahl der Angestellten im Sicherheitsbereich auf mehr als 20.000. 

Ein Fehler wie der mit "Cambridge Alanytica" dürfe sich nicht wiederholen. Die Firma hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern missbraucht. Unter den Opfern des Datenskandals waren drei Millionen Europäer. Es wurden schon Tausende unsichere Apps entdeckt, mehr als 200 wurden gelöscht. Facebook sei gewillt, den Menschen die Kontrolle zurückzugeben.

Bei Facebook verfolge man drei Prinzipien: "Kontrolle, Transparenz und Rechenschaft".

In diesem Jahr finden wichtige Wahlen in Europa statt, in den nächsten 18 Monaten zudem in den USA, Indien und Indonesien:

2016 waren wir zu langsam in der Identifikation russischer Einmischung in amerikanische Wahlen.

Die Löschung falscher Nutzerkonten durch künstliche Intelligenz würden verbessert. Aber, so räumte Zuckerberg ein:

Die meisten Falschmeldungen folgen wirtschaftlichen Interessen, nicht politischen.

Zuckerberg wurde gefragt, ob Facebook nicht ein Monopol mit zu großer Macht sei, und ob er garantieren könne, dass ein Skandal wie mit Cambridge Analytica nicht noch einmal geschehen werde. Besonders Nigel Farage war kritisch gegenüber Zuckerberg und fragte, ob wir eine "Bill of Rights" für die sozialen Medien benötigen: 

Es ist unmöglich, dass Brexit, Trump oder die italienischen Wahlen ohne die sozialen Medien stattgefunden haben könnten. (...) Vielleicht sind Sie selbst von Ihrer Schöpfung entsetzt. (...) Was mich interessiert, ist, wer entscheidet (bei Facebook), was akzeptabel ist? Wer sind diese Leute? (...) Warum gibt es da keine Transparenz?

Zwischen den USA und der EU bestehe ein großer juristischer Unterschied. In den sozialen Medien wurde Zuckerberg für seine Antworten kritisiert. Er sei den Fragen ausgewichen. Zwar sind die Fragen hart gewesen, doch Zuckerberg sei erlaubt worden, auszuweichen. Für Zuckerberg steht an Mittwoch die Teilnahme am Technologiegipfel in Paris an.

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