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Die Krim in Reichweite: US-Militär feuerte Raketen ins Schwarze Meer

Während der Militärübungen der NATO in Rumänien schlugen Raketen ins Schwarze Meer ein – nicht weit von der Halbinsel Krim, die seit 2014 in die Russische Föderation integriert ist. Das Ereignis ruft Spekulationen über die möglichen Hintergründe hervor.
Die Krim in Reichweite: US-Militär feuerte Raketen ins Schwarze MeerQuelle: www.globallookpress.com © US Navy

Das US-Militär führte im Rahmen einer NATO-Übung Raketenstarttests durch und feuerte Raketen von Rumänien aus ins strategisch wichtige Schwarze Meer.

Russische Medien berichteten am Mittwoch, dass mehr als 130 Soldaten und 30 militärtechnische Einheiten an der Übung teilnahmen. Zwei hochentwickelte Waffensysteme feuerten Salven auf Ziele im Wasser. Das M142 HIMARS-System (High Mobility Artillery Rocket System – ein hochbewegliches Artilleriegeschoss-System) wurde zu US-Stützpunkten in Deutschland speziell für diesen Drill eingeflogen.

Forbes berichtete detailliert über diese Operation. Die Zeitschrift führte aus, dass "es nur 250 Meilen (440 Kilometer) von der rumänischen Küste über das Schwarze Meer bis zur Küste der Krim" seien und spekulierte über die möglichen Hintergründe der Entscheidung Washingtons, diese Waffensysteme in einer so knappen Entfernung zu Russland zu testen. Das Blatt stellte fest:

HIMARS-Raketen, die aus Rumänien gefeuert werden, stellen eine ernste und unvorhersehbare Bedrohung der russischen Streitkräfte in der Region dar.

Die Reichweite der Trägerraketen liegt bei etwa 300 Kilometern. Dies signalisiert, dass die USA die Systeme benutzen könnten, um Einrichtungen auf der Krim-Halbinsel zu zerstören. Die Krim hat sich 2014 in die Russische Föderation wiedereingegliedert

Der Vize-Vorsitzende der Volkskammer in Krim, Alexander Formanchuk, sagte in einer Pressekonferenz, dass die russischen Streitkräfte entwickelte Waffensysteme auf der Halbinsel stationiert hätten, die jeden Überraschungsangriff neutralisieren würden. Er sagte auch, dass die Übungen Teil eines weitergehenden Eskalationsmusters seien. Es gebe immer häufiger Provokationen gegen die Krim, sagte er.

Bedauerlicherweise erwarten wir eine weitere Verschlechterung der internationalen Beziehungen und der internationalen Situation. Und das Thema Krim bietet einen bequemen Grund, die Provokationen zu eskalieren.

Die Meldung platzt mitten in einen diplomatischen Streit zwischen den beiden Staaten. Gerade am Dienstag hatte nämlich Russland berichtet, dass der Zerstörer der US-Navy "John McCain" zwei Kilometer innerhalb der russischen Territorialgewässer in der Nähe von Wladiwostok im fernen Osten abgefangen wurde.

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Die US-Marine hatte die Kritik Moskaus an dem vermeintlichen Eindringen zurückgewiesen und behauptet, dass ihr Kriegsschiff auf einem sogenannten "Freedom of Navigation"-Einsatz gewesen war. Zudem prangerten die USA "Russlands exzessive maritime Ansprüche" auf diesem Territorium an.

Die Entscheidung Washingtons, sich einseitig aus einer Reihe von Verträgen und Waffenkontrollabkommen zurückzuziehen, hat Spannungen mit Russland hervorgerufen. 2019 gab das Weiße Haus bekannt, sich aus dem INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme zurückzuziehen. Das Testen und die Entwicklung einer Reihe von Raketentypen wurden dadurch unrechtmäßig. Dann wurde Moskau beschuldigt, den Vertrag zu verletzen. Russland weist die Anschuldigung vehement zurück.

Anfang November beendeten die USA auch ihre Mitgliedschaft des Open-Skies-Vertrages aus der Zeit des Kalten Krieges, der Flüge zur gegenseitigen Überwachung erlaubte. Dies hatte zum Ziel, die Furcht vor Bewegung von militärischer Rüstung und Nuklearwaffen zu zerstreuen.

Wieder machte das US-Außenministerium Russland für das Scheitern des Vertrages verantwortlich, obwohl noch keine Einzelheiten bezüglich der "Vertragsverletzung" öffentlich gemacht wurden.

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