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Bundeswirtschaftsminister Altmaier eröffnet Logistikzentrum in Russland: Grüne zeigen sich empört

Ein deutscher Minister nimmt digital an der Eröffnungsfeier eines deutschen Projektes in Russland teil. Es ist ein ganz normaler Vorgang, eigentlich. Doch der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Omid Nouripour, sieht das anders.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier eröffnet Logistikzentrum in Russland: Grüne zeigen sich empört© AHK Russland

Der Grünen-Abgeordnete und Sprecher der außenpolitischen Fraktion seiner Partei Omid Nouripour hat "kein Verständnis" dafür, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier an der Eröffnung eines Logistikzentrums in Russland per Livestream teilnahm. Das berichtete Business Insider. Vor 23 Tagen habe Merkel den vermeintlichen Anschlag auf Nawalny verurteilt, "jetzt tut Altmaier, als wäre nichts passiert", so Nouripour. Er verlangte von der Bundeskanzlerin eine "Antwort" darauf.

Das saarländische Familienunternehmen Globus hatte am Donnerstag ein Logistikzentrum in Puschkino, nordöstlich von Moskau, eröffnet, wie die Außenhandelskammer Russland vermeldete. Der Standort ist insgesamt rund 70 Millionen Euro wert. An der Veranstaltung nahm auch der russische Industrieminister Denis Manurow per Videolink teil.

Es freut mich sehr, dass Globus in Russland so erfolgreich tätig ist", erklärte Altmaier.

In seiner Rede hebte er zudem die Bedeutung der Kooperation zwischen Unternehmen in Deutschland und Russland hervor. Sie erhöhe, so Altmaier, Wohlstand und Lebensqualität in beiden Ländern und fördere somit die Stabilisierung der internationalen Beziehungen. 

In Puschkino beschäftigt das deutsche Unternehmen derzeit 600 Menschen, demnächst sollen es 300 mehr werden. Globus ist bereits seit 15 Jahren in Russland tätig. Insgesamt betreibt die Firma 17 Hypermärkte dort mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 1,3 Milliarden Euro und über 10.000 Mitarbeitern. Trotz mancher "dunklen Wolken", die die deutsche Seite mit Sorge betrachte, sei es trotzdem wichtig, dass Russland und Deutschland weiterhin zusammenarbeiten und, "dass wir das, was möglich ist, auch jenseits von bestehenden Sanktionen ausschöpfen."

Altmaier sprach sich mehrmals gegen weitere Sanktionen gegen Russland aus. Zudem positionierte er sich gegen einen Stopp des Megaerdgasprojektes Nord Stream 2. Er befürwortete die Besinnung auf die wirtschaftlichen Folgen solcher politischer Entscheidungen.

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