Deutschland

Rund 40 Prozent noch unentschieden: Parteien in Bayern gehen noch schnell auf Stimmenjagd

Dem ZDF-"Politbarometer" zufolge wissen 42 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern noch nicht, für wen sie am Sonntag stimmen werden. Die Parteien unternehmen noch letzte Mobilisierungsversuche – mit prominenter Unterstützung. Kanzlerin Merkel ist aber nicht dabei.
Rund 40 Prozent noch unentschieden: Parteien in Bayern gehen noch schnell auf StimmenjagdQuelle: www.globallookpress.com

Mit Großkundgebungen von CSU und SPD neigt sich der Landtagswahlkampf in Bayern dem Ende entgegen. Beide Parteien sind kurz vor der Wahl am Sonntag in denkbar schwierigen Positionen. Laut Umfragen müssen sowohl die Christsozialen als auch die Sozialdemokraten mit schweren Verlusten rechnen. Während bei der CSU der Verlust der absoluten Mehrheit längst zähneknirschend als unvermeidlich angesehen wird, geht es für beide Parteien im Grunde nur noch um die Höhe der Verluste. In Umfragen lag die CSU zuletzt bei Werten zwischen 33 und 35 Prozent, die SPD gar nur noch bei um die zwölf Prozent.

Viele prominente Polit-Gesichter beim Wahlkampf-Abschluss 

Anders als vor einem Jahr bei der Bundestagswahl verzichtet die CSU auch bei ihrer offiziellen Schlusskundgebung um 18 Uhr in München auf Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Stattdessen wird Ministerpräsident Markus Söder mit Parteichef Horst Seehofer und dem österreichischen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auftreten. Fast zeitgleich, genau gesagt um 18.30 Uhr, wollen in Schweinfurt die SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen und Parteichefin Andrea Nahles noch einmal gegen den seit Monaten andauernden Sinkflug der Bayern-SPD anreden.

Auch andere Parteien haben am Freitag zu Wahlkampfveranstaltungen geladen. Für die derzeit auf einer Euphorie-Welle schwimmenden Grünen sind unter anderem Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Mittag im schwäbischen Ustersbach und am Abend Spitzenkandidat Ludwig Hartmann sowie der frühere Parteichef Cem Özdemir in München unterwegs. In Nürnberg spricht um 18.30 Uhr bei einer FDP-Veranstaltung der Brexit-Gegner Norman Baker.

CSU wird sich wohl einen Koalitionspartner suchen müssen

Einem am Donnerstagabend veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" zufolge kommen die Christsozialen derzeit auf 34 Prozent, das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Zweitstärkste Kraft bleiben die Grünen mit 19 Prozent – ein Plus von einem Prozentpunkt verglichen mit der vorherigen ZDF-Umfrage. Dahinter liegen jeweils unverändert die SPD mit zwölf Prozent, die Freien Wähler mit zehn Prozent und die AfD mit ebenfalls zehn Prozent. Die FDP erreicht nach dem neuen "Politbarometer" 5,5 Prozent, die Linke liegt bei vier Prozent (minus 0,5 Punkte). Beide müssen um den Einzug ins Landesparlament bangen.

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Die in Bayern bislang allein regierende CSU lag auch in anderen Umfragen zuletzt zwischen 33 und 35 Prozent. Sie wird sich also wohl einen Koalitionspartner suchen müssen. Das stabilste Bündnis wäre eines mit den Grünen, aber auch andere Konstellationen sind möglich.

Bei der Landtagswahl 2013 war die CSU auf noch auf 47,7 Prozent der Stimmen gekommen, die SPD landete bei 20,6 Prozent, die Freien Wähler holten 9,0 Prozent und die Grünen 8,6 Prozent.

(dpa/rt deutsch)

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