Deutschland

Merkel würdigt verstorbenen Ex-Minister: Wolfgang Clement hat "große und bleibende Dienste erwiesen"

Am Sonntag starb der 80-jährige ehemalige NRW-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement im Kreise seiner Familie in Bonn. Die Bundesregierung würdigte dessen entscheidende Rolle bei der "Agenda 2010", den umstrittenen Sozialreformen unter Kanzler Gerhard Schröder.
Merkel würdigt verstorbenen Ex-Minister: Wolfgang Clement hat "große und bleibende Dienste erwiesen"Quelle: AFP © Thierry Monasse

Als "Superminister" für Wirtschaft und Arbeit verhalf Clement mit den sogenannten Hartz-Reformen Deutschland aus der Wirtschaftsrezession. Zwar sorgte die "Agenda 2010" tatsächlich dafür, dass die Arbeitslosigkeit sank, dafür schaffte sie einen riesigen Niedriglohnsektor in Deutschland. Dieser als "Sündenfall" der SPD stark in der Kritik stehende Sozialabbau führte schließlich dazu, dass Wolfgang Clement 2008 nach 38 Jahren "kurz entschlossen und tief gekränkt" aus der Partei austrat und sich seitdem für die FDP engagierte.

Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung 2005 und dann auch aus der SPD-Führung startete Clement in seinen "dritten beruflichen Lebensabschnitt". Er ging in die Wirtschaft, wurde Aufsichtsrat der RWE Power und übernahm einen Posten beim Leih- und Zeitarbeitskonzern Adecco.

Mit Bestürzung reagierten am Sonntag viele Politiker, als Clements Familie dessen Tod bekannt gab. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte über ihren Sprecher Steffen Seibert, dass dieser "unserem Land große und bleibende Dienste erwiesen hat". Er habe "viel dazu beigetragen, notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel und die Belange der arbeitenden Menschen miteinander in Einklang zu bringen".

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärte, dass er als "streitbarer Sozialdemokrat unser Land entscheidend geprägt" habe.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte:

Mit Wolfgang Clement verliert unser Land einen großen Patrioten, dem es nicht um Ideologie, sondern um Arbeitsplätze und Menschen ging.

Mehr zum Thema - Urteil zu Hartz-IV-Sanktionen im November: Existenzminimum nur gegen Wohlverhalten?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.