Gesellschaft

"Lernsieg" mit Hass konfrontiert: App zur Bewertung von Lehrern kurz nach Start wieder offline

"Lernsieg" – eine App, in der Schüler ihre Lehrkräfte ähnlich wie in anderen Anwendungen bewerten konnten – ist kurz nach ihrem Start schon wieder offline. Grund dafür ist eine wahre Flut von Hass-E-Mails an den 18-jährigen Entwickler dieser Web-Applikation.
"Lernsieg" mit Hass konfrontiert: App zur Bewertung von Lehrern kurz nach Start wieder offlineQuelle: www.globallookpress.com

Der junge Österreicher, der im März ein Buch über soziale Netzwerke veröffentlicht hatte, war sich kurz vor dem Start sicher, dass sich nun schlechter bewertete Lehrer um eine Verbesserung ihres Unterrichts bemühen werden. "Es will doch jeder der beste Lehrer werden", sagte Benjamin Hadrigan kürzlich noch optimistisch.

Der 18-Jährige hat sich nun aber entschlossen, die App vorübergehend wieder aus dem Netz zu nehmen, um eine Strategie gegen die Hass-Angriffe zu entwickeln.

Seine App "Lernsieg" war erst am letzten Freitag in Deutschland und Österreich gestartet. Schüler konnten darin die Leistungen ihrer Lehrer beurteilen – ähnlich wie bei anderen Bewertungsportalen. Auf einer Skala von einem bis zu fünf Sternen konnten sie in Kategorien wie Fairness, Pünktlichkeit oder Durchsetzungsvermögen insgesamt 90.000 in der Datenbank bereits gelistete Lehrer einordnen.

Die Bewertungen fielen im Durchschnitt recht positiv aus: Schulen erhielten durchschnittlich 3,88 Sterne, Lehrer sogar 3,96 Sterne. Seit dem Start seien mehr als 16.000 Bewertungen für Schulen und mehr als 125.000 Bewertungen für die Pädagogen abgegeben worden. Der am häufigsten bewertete Lehrer erhielt demnach 75 Bewertungen und kam auf stolze 4,77 Sterne.

Die österreichische Lehrer-Gewerkschaft hatte die App jedoch bereits vor dem Start scharf kritisiert. Der Gewerkschafter Paul Kimberger etwa kündigte zum Beispiel bereits an, die App mit allen rechtlichen Mitteln verhindern zu wollen. Auch im Internet wurde die App bemängelt.

"Lernsieg" weist Ähnlichkeiten mit der Webseite "spickmich.de" auf, die schon vor rund zehn Jahren zahlreiche Gerichte in Deutschland beschäftigte. Immer wieder versuchten Lehrer erfolglos, sich auf rechtlichem Weg gegen teils diffamierende Kommentare auf jener Internet-Seite zur Wehr zu setzen. Im August 2010 lehnte letztlich auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Beschwerde gegen das Portal ab. Inzwischen wurde die Seite jedoch eingestellt.

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