Gesellschaft

Corona-Ausschuss: "Es steht und fällt alles mit der Spezifität dieser Tests"

Bei der vierten Expertenanhörung der Stiftung Corona-Ausschuss ging es um den "Nachweis von Viren" über PCR-Tests. Diese können nur Virusmaterial nachweisen. Sie werden dennoch weltweit massenhaft für "Corona-Diagnosen" eingesetzt, die den Grund für Corona-Maßnahmen liefern.
Corona-Ausschuss: "Es steht und fällt alles mit der Spezifität dieser Tests"Quelle: www.globallookpress.com © Hendrik Schmidt

Vorbemerkung: RT DE berichtet in einer eigenen Serie mit Artikeln und Podcasts über die Arbeit der Stiftung Corona-Ausschuss. Dabei geht es neben der Information eines möglichst breiten Publikums auch um die Dokumentation der Ausschussarbeit zur Corona-Krise als ein buchstäblich umwälzendes Ereignis. Die Berichterstattung zu den Anhörungen des Ausschusses erfolgt thematisch und nicht chronologisch. Sie bleibt durch das Geschehen an sich tagesaktuell – mit Blick auf die weiteren Entwicklungen sowie hinsichtlich einer Aufarbeitung der bisherigen Ereignisse.

Die vierte Sitzung der Stiftung Corona-Ausschuss zur Aufklärung sowie öffentlichen und rechtlichen Bewertung der Corona-Maßnahmen beschäftigte sich mit dem sogenannten PCR-Test als "Nachweis für das Coronavirus (SARS-CoV-2)", das als Erreger der Krankheit COVID-19 gilt, sowie mit Fragen der Immunität und einer "zweiten Krankheitswelle".

"Der Drosten-Test, die Immunität und die zweite Welle" lautete das Motto der mehrstündigen Expertenanhörung am 24. Juli in Berlin, zu der die Juristen des Ausschusses die Virologin und Immunologin Prof. Ulrike Kämmerer geladen hatten.

Wie bei der dritten Sitzung wurde der Ausschuss auch dieses Mal vom Lungenarzt und Epidemiologen Dr. Wolfgang Wodarg fachlich unterstützt. Wodarg trug maßgeblich zur Aufklärung der sogenannten "Schweinegrippe-Pandemie" von 2009 bei und kritisiert heute den Umgang mit der "Corona-Krise". Er war bereits selbst als Experte zur ersten Anhörung des Ausschusses geladen.

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Anhörung – Prof. Ulrike Kämmerer

ZAHLENBASIS UND TESTS

Zum Beginn der Anhörung beschrieb der Ausschuss die Situation der Zahlenbasis zum Krankheitsgeschehen der Corona-Krise und zur damit zusammenhängenden drängenden Frage nach der Zuverlässigkeit des sogenannten PCR-Tests. Hierzu hatte ein Ausschussmitglied bereits im März eine Petition an Bundeskanzlerin Angela Merkel gestartet.

[Es] ging darum, dass wir eine solide Zahlen- und Erkenntnisbasis haben, wie überhaupt die Dynamik des Virusgeschehens, die Ausbreitungsdynamik, in Deutschland ist. Diese repräsentative Studie, die ich in meiner Petition gefordert hatte, gibt es bis heute nicht in der von uns angedachten Form. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Studien, die durchgeführt worden sind, auch in Bezug auf Antikörpererfassung, und da zeigt sich, dass die Gefährlichkeit des Virus im Bereich einer Grippe liegt. Jedenfalls nach dem, was wir bislang wissen. Da gibt es eine Vielzahl an Studien.

Hinsichtlich des PCR-Tests gebe es generelle Bedenken:

Inwieweit der in der Lage ist zu erkennen, ob überhaupt infektiöses Material vorliegt, weil der durch seine Replikation ganz kleine Viruspartikel, möglicherweise auch nur ausgeschiedenes oder restliches Material erwischt, und man deshalb nicht klar sagen kann, ob tatsächlich eine aktive Infektion vorliegt.

Es gehe dabei um zahlreiche Aspekte, auf die in der Anhörung eingegangen werde.

Vorab verwies der Ausschuss auf einen Ringversuch der Deutschen Akkreditierungsstelle zum PCR-Test.

Sie hat an Labore Proben verschickt, einige mit dem Virus versetzt, andere mit einem harmlosen Coronavirus versetzt. Es gab auch eine Leerprobe. Daraus haben sich interessante Erkenntnisse ergeben. Bei der Leerprobe waren 1,4 Prozent falsch positiv. Bei einem Test, der mit einem harmlosen Coronavirus versetzt war, gab es 7,6 Prozent positive Ergebnisse. Das kann man alles nachlesen. (...) Auch, welche Tests von welcher Firma aufgefallen sind.

In der vorangegangenen Anhörung zur Situation in Italien waren die Tests ebenfalls ein Thema. Die befragten Experten wiesen darauf hin, dass viele positive Testergebnisse registriert wurden:

In Italien ist insbesondere der Test einer türkischen Herstellerfirma (...) verwendet worden. Diese hat zumindest in diesem Ringversuch sehr schlecht abgeschnitten, mit 25 bis 40 Prozent falsch positiven Ergebnissen bei den nicht mit SARS-CoV-2 versetzten Proben. Das ist bemerkenswert. Man muss das Geschehen auch unter diesem Aspekt sehen. Wir wissen nicht, welche Tests in welchem Labor zum Einsatz kommen. Und wenn wir dann schauen, was an einem positiven Testergebnis dranhängt, auch juristisch, dass man in Quarantäne ist und seinen Betrieb schließen muss und so weiter. Man müsste eigentlich davon ausgehen können, dass der Test insgesamt sehr zuverlässig ist. Hier gibt es doch gewisse Zweifel.

BEDEUTUNG DER TESTS

Einleitend betonte Dr. Wolfgang Wodarg die fachliche Expertise Kämmerers durch ihre langjährige Erfahrung in Diagnostik und Bewertung immunologischer Befunde. Dies sei ausgesprochen wichtig, weil auf der Basis dieser immunologischen Ergebnisse und Tests auch Entscheidungen speziell von den Gesundheitsämtern gefällt werden.

Man hat manchmal den Eindruck, dass das Bewusstsein, was diese Tests eigentlich bedeuten, nicht so richtig entwickelt ist. Das hat für unsere ganze Wirtschaft und für die Schicksale der Menschen, die ihre Arbeit verlieren, und für alle anderen sehr viele Auswirkungen.

Dies bestätigte Kämmerer. Der PCR-Test sei zudem kein immunologischer Test, sondern nur ein Nukleinsäurenachweis. Wichtig zu wissen sei:

Diese Tests multiplizieren nur einen kleinen Genabschnitt aus einer ausgewählten Region des Virus, ohne sagen zu können, ob das vollständige Virus überhaupt vorhanden ist.

Selbst kleine vorhandene und intakte Fragmente würden nachgewiesen werden. Man messe ausschließlich das Vorhandensein einer Nukleinsäure, so wie beispielsweise die Rechtsmediziner das Vorhandensein genetischer Spuren untersuchen.

Dies habe aber nichts mit lebenden Zellen, aktiven Viren oder irgendeiner Krankheit zu tun.

Dieser Punkt, ob der Test eine Infektion nachweisen kann, ist wirklich wichtig, so der Ausschuss in seiner Nachfrage.

Der PCR-Test kann nachweisen, wenn er ausreichend spezifisch ist, dass die Nukleinsäure des Virus in dem Patienten gefunden wird. Er kann aber noch nicht sagen, ob das Virus replikationsfähig ist und sich in dem Wirt tatsächlich vermehrt. Er kann auch nichts darüber aussagen, ob der Patient dann ursächlich mit diesem Virus krank wird. Es ist eine Korrelation.

Wenn bei jemandem Krankheitssymptome aufträten und zugleich ein hoher Nachweis für die Nukleinsäure vorliege, dann sei die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass das Virus ursächlich beteiligt ist.

Bei den vielen positiv Getesteten ohne Symptome lasse sich nicht sagen, ob sie mit einer großen Viruslast befallen seien oder nicht.

Man könne auch nicht von einer tatsächlichen Infektion im Sinne einer Reaktion des Körpers sprechen.

Auf der Oberfläche des Abstriches ist Virus-RNA. Das heißt noch nicht, dass es in den Zellen drin ist, und es heißt nicht, dass da eine intakte, vermehrungsfähige Viruslast vorhanden ist. Das kann man mit dem Test so nicht nachweisen.

Dies sei der PCR-Test, der jetzt überall angewandt werde und aus dessen Ergebnissen die Konsequenzen und Corona-Maßnahmen abgeleitet werden.

Dem Ausschuss zufolge ist dies eine extrem wichtige Information, die der Bevölkerung, die sich beispielsweise die Masken aufsetze, nahezu unbekannt sei.

In den USA sind die immer wieder neuen Wasserstandsmeldungen betreffend der Infektionszahlen der einzige Grund für die jetzt laufende Panik.

Positive PCR-Befunde sagen allerdings lediglich aus, dass ein Kontakt zu molekularem Virusmaterial bestanden hat, so Kämmerer.

Es heißt aber noch nicht, dass sie mit einer krank machenden ausreichenden Menge an Virus in Kontakt gekommen sind.

Es gebe zwar bei anderen Viren wie etwa HIV entsprechende PCR-Tests, bei denen man sich ab einer gewissen Sensitivität des Tests auf das Vorhandensein des Virus einige. Bei SARS-CoV-2 lassen die vorhandenen Tests derzeit allerdings keine entsprechenden Bewertungen zu.

Wie bei anderen Viruserkrankungen müsste man ein direktes Virusisolat von Patienten gewinnen beziehungsweise nachweisen, um darüber die PCR-Tests zu validieren.

Ich habe bisher noch nichts in der Literatur darüber gefunden, dass dies einmal gemacht wurde.

Eine solche Validierung sei von der EU vorgeschrieben für solche Tests, die für diagnostische Zwecke eingesetzt werden sollen.

Dazu gehörten normalerweise auch Ringversuche zu Tests und Laboren mit Proben, von denen nicht bekannt ist, ob sie das nachzuweisende Material enthalten oder nicht. Nur die Diagnostiksammelstelle wisse um die Zusammensetzungen. An sie würden die Ergebnisse der beteiligten Tests und Labore zurückgemeldet: positiv, negativ, schwach positiv. All dies laufe nicht.

FUNKTIONSWEISE DES PCR-TESTS

Kämmerer beschrieb auf Bitten des Ausschusses die Funktionsweise der Tests, die auf der Polymerase-Ketten-Reaktion (Polymerase-Chain-Reaction, PCR) beruhen. Dabei handele es sich um einen enzymatischen Vervielfältigungsprozess von Nukleinsäuremolekülen, der auf den in den Zellen ablaufenden molekularbiologischen Vorgängen aufbaue. Für die Nutzbarmachung dieses PCR-Mechanismus erhielt der US-amerikanische Biochemiker Kary Mullis 1993 den Nobelpreis.

Im Falle von RNA-Viren wie Coronaviren werden einsträngige Nukleinsäuremoleküle (RNA) in doppelsträngige (DNA) überführt, an denen im Weiteren der Vervielfältigungsprozess ablaufe. Konkret werden bestimmte kleinere Nukleinsäuremoleküle, sogenannte Primer, eingesetzt, die zur gesuchten Zielsequenz passen.

Das setzt natürlich dummerweise voraus, dass sie schon wissen, was sie suchen. Das heißt, sie müssen die Sequenz haben, das sind meistens Nukleinsäuremöleküle aus rund 20 einzelnen Nukleotiden, kreiert am Computer. Wenn man nicht weiß, was man sucht, dann wählt man ein sehr nahe verwandtes Virus. So ist es in diesem Fall auch gelaufen. (...) Man hat gesagt, welche Regionen dieser, aller bisher bekannten Viren sind sehr ähnlich. Da sucht man sich dann diese Erkennungsmusterstückchen.

Dabei handele es sich um zwei Stückchen in einem gewissen Abstand zueinander, der den zu vervielfältigenden Genabschnitt umfasst. Bei einer Bindung dieser Primer an die Erkennungsequenz könne die Vervielfältigung starten. In der Mitte des zu kopierenden Nukleinsäurestrangs befinde sich ein drittes, fluoreszierend markiertes Stückchen, das im Laufe eines Vervielfältigungsdurchgangs ein Farbsignal abgebe. Über das zeitliche Erfassen dieser Farbsignale lassen sich Rückschlüsse auf die Konzentration des nachzuweisenden Materials ziehen.

Je früher sie gut nachweisbare Farbsignale haben, umso mehr vervielfältigbare Nukleinsäurestückchen haben sie in der Probe. Man sagt, wenn es zum Beispiel nach 25 solcher Wiederholungen (bzw. Durchgänge) kommt, dann habe ich sehr viel Nukleinsäure in der Probe. Die Probe ist positiv. Wenn es erst nach etwa 40 Zyklen kommt, dann sage ich (...), da kann zufällig etwas passiert sein.

Das sei alles, was ein positiv anzeigender Test mitteile. Er zeige, wie früh ein solches Farbsignal registriert werde, woraufhin man auf die Menge des Ausgangsmaterials in der Probe schließe.

Man könne mit diesen Tests nur das Vorhandensein von vervielfältigbaren Stückchen des Virusmaterials auf den Abstrichen der Patienten nachweisen, mehr nicht.

Sie können damit noch nicht sagen, dass es ein krankmachendes oder überhaupt ansteckendes, vervielfältigbares Virus ist. Das muss man postulieren.

Wenn die PCR sehr früh anspreche, dann könne man davon ausgehen, dass die Patienten Viren haben. Dies sei eine Problematik, wo man den sogenannten "Cut-Off" setze, den sogenannten cq/ct-Wert. Der sei allerdings in den Arbeiten hierzu meistens nicht definiert.

Der cq/ct-Wert müsste zwingend mit angegeben werden. Es wird nie bekannt gegeben, mit welcher PCR und unter welchen Bedingungen diese positiven Ergebnisse erarbeitet werden. Deswegen kann man absolut nicht bewerten, was dort herausgegeben wird. Das ist wie Kaffeesatzlesen.

Man brauche die Angabe, wie schnell der PCR-Test bei bestimmten Personen angesprochen habe. Die bloße Information, dass ein positives Testergebnis bei soundso vielen Personen vorliegt, ist ohne diese Angabe wertlos, bestätigte Kämmerer.

Vorgesehen seien zudem Nachtestungen, wie sie etwa im Vogelsbergkreis mit dann uneinheitlichen Resultaten durchgeführt worden waren.

Es könne ein zweiter PCR-Test verwendet werden.

Ursprünglich sollte es so sein, dass drei verschiedene Genabschnitte vervielfältigt werden. Und nur, wenn mindestens zwei davon ein deutliches Signal geben, kann man sagen, derjenige ist positiv.

Allerdings gebe es mittlerweile viele kommerzielle PCR-Tests. Verschiedene Tests auf verschiedene Zielregionen des nachzuweisenden Virusmaterials können verschieden ausfallen. Zuvor positive Ergebnisse könnten sich im Nachhinein durch zuverlässigere Test als "falsch positiv" herausstellen.

Hinzu komme, dass der sogenannte Drosten-Test von der Charité, der in Deutschland am meisten verwendet werde, auch auf andere vorherige Coronaviren etwa von Fledermäusen positiv anschlägt. Dies sei in der Originalpublikation ausdrücklich erwähnt.

Hinsichtlich der Meldungen von SARS-CoV-2-Funden im Abwasser bestimmter Regionen bereits zu früheren Zeitpunkten, stellt sich laut Wodarg folgende Frage:

Die vielen Tests, die es gibt, die überall angewendet werden, messen die alle dieselben Viren, oder kann es auch sein, dass sie unterschiedliche Viren messen?

Das könne durchaus sein, so Kämmerer:

Wir erfahren ja nicht, was diese Tests alle genau nachweisen. Wir erfahren ja nicht die Sequenzen, und man kann das dann nicht in den entsprechenden Genbanken überprüfen. Das sind überwiegend kommerzielle Tests. Und solange nicht die genauen Sequenzen der verwendeten Primerproben angegeben werden, werden sie nie eine Chance haben, zu überprüfen, was es ist. Eigentlich müssten sie ein sogenanntes Panel von allen Viren haben. Die Charité müsste dies eigentlich haben. Und die Tests über alle vorhandenen Viren laufen lassen. Also über alle vorhandenen, nahe verwandten Coronaviren. Egal ob jetzt Fledermaus oder Mensch oder Schwein oder Rind oder Kamel oder Katze. Und dann schauen, welcher Test erkennt nur ganz spezifisch SARS-CoV-2 und die anderen nicht.

Das sei zwar eine Riesenarbeit, doch:

Das wäre eigentlich zwingend nötig, um so einen Test zu validieren. Eine Publikation, die das gemacht hat, ist mir bisher nicht bekannt.

Allerdings gebe es ein weiteres Problem hinsichtlich der unterschiedlichen Viren, die man finden könne, da diese sehr rasch mutieren und man daher zu den ursprünglich als SARS-CoV-2 sequenzierten Viren verschiedene Varianten finden würde.

Das liegt ganz normal in der Sache der RNA-Viren, dass sie da praktisch nie exakt dieselbe Sequenz finden werden, die in Wuhan, New York, Rio de Janeiro, Melbourne ist. Das ist praktisch ausgeschlossen. Außer jemand reist von A nach B nach C und verteilt überall genau exakt sein gleiches Virus.

Für die Verwendung verschiedener Tests zum Nachweis von verschiedenem Virusmaterial verschiedener Viren ergebe sich daher folgende beispielhafte Situation:

Wenn sie 100 Tests mit 100 verschiedenen Nachweissystemen machen, kann es sein, dass 50 negativ und 30 positiv sind. Und 20 kann man nicht beurteilen. Was es dann ist, dazu müssten sie zwingend das, was sie vervielfältigt haben, sequenzieren. Um dann sagen zu können, ja, das ist genau das, was ich gesucht habe.

Wodarg zufolge ist diese Sichtweise und Praxis der Virologen, bei der es um Molekülketten und Zellinformationen geht, eine "völlig andere Welt" als die der Kliniker, die sich um Menschen kümmern und die Krankheiten sehen. In Bezug auf die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes, bei denen es um Krankheiten und Ansteckungen gehe, um Übertragungen von Infektionen von einem Menschen auf einen anderen, sei diese virologische Praxis nicht direkt anwendbar. Dem stimmte Kämmerer auf Nachfrage des Ausschusses zu:

Ja. Dazu müssten sie tatsächlich irgendeinen aktiven Virusnachweis haben.

Dass ein solcher Nachweis aktiver Viren in der bisherigen Corona-Krise selbst nach Monaten noch nicht vorliegt, ist merkwürdig, so die befragenden Juristen. Es seien schließlich genügend Patienten als testpositive Corona-Fälle auch in Deutschland registriert worden, sodass solch eine direkte Virusisolation als eine Art "Goldstandard" längst hätte durchgeführt werden können.

Man könne natürlich eine Virusisolation durchführen, so wie es etwa bei Influenzaviren geschehe, erklärte Kämmerer. Es sei nicht ganz einfach, aber es gehe. Publikationen zufolge ist SARS-CoV-2 in verschiedenen Laboren isoliert und sequenziert worden.

Das Virus als solches ist tatsächlich existent und vervielfältigbar bei Leuten, die auch wirklich eine sehr hohe Viruslast haben. Das Problem ist aber, dass sie diese Leute erwischen müssen, die so viele Viren haben, dass sie diese daraus isolieren können. Ein positiver PCR-Test ohne Symptome reicht da nicht. Die müssten dann schon richtig krank sein. Und sie müssen sie in der aktiven Phase erwischen, um daraus Viren zu isolieren.

"DAS IST NICHT NORMAL"

Diese Information ist für den Ausschuss wirklich wichtig, betonte eines seiner Mitglieder und erinnerte an die Entwicklung des sogenannten Drosten-Tests von der Charité.

Dieser sei als substanzielle Vermutung ("educated guess") zusammengestellt und nach Wuhan gesandt worden, mit der Frage, ob es auf das dort Gefundene passe. Diese sei bejaht worden. Seitdem werde dieser Test in Deutschland überwiegend benutzt, um zu sagen:

Oh, oh, oh, wir haben schon wieder fünf neue Infektionen und so weiter.

Kämmerer bestätigte die geschilderte Entwicklung des "Drosten-Tests". Auf Basis des Informationsaustauschs mit Wuhan seien drei Zielsequenzen kreiert und diese als "PCR" nach China geschickt worden. Die zugehörige Publikation sei am 21. Januar eingereicht, am 22. angenommen und am 23. veröffentlicht worden. Man könne alles genau nachlesen, auch dass diese Nachweistests speziell konfiguriert seien:

Dass sie alle asiatischen Coronaviren, einschließlich der Fledermausviren, erkennen.

Es sei ein sogenannter Suchtest.

Eigentlich ist es völlig richtig. Man sucht erst mal, ob es ein Virus dieser Gruppe ist. Dann muss man das, was man gefunden hat, sequenzieren und sagen: 'So, jetzt habe ich die spezielle Sequenz.' Jetzt muss ich PCR-Tests machen, die nur zu diesem Virus passen und alle anderen ausschließen. So wäre das korrekte Vorgehen.

Das ist aber nicht geschehen, kommentierte der Ausschuss das Prozedere. Mit diesem "Suchtest" habe man seither hier in Deutschland gearbeitet und ihn als Grundlage für die Anordnung und Durchsetzung drastischer Corona-Maßnahmen genommen.

Als Jurist kann ich nicht verstehen, dass auf einer – aus meiner Sicht – vollkommen wackligen Grundlage, die ja noch nicht einmal etwas darüber aussagt, ob jemand wirklich infiziert ist, sondern nur darüber (...), dass ein bestimmtes Molekül gefunden wurde – ich kann nicht verstehen, dass auf einer derart wackligen Basis juristische Entscheidungen solcher Tragweite getroffen werden.

Auch aus wissenschaftlicher Sicht widerspricht laut Kämmerer dieses Vorgehen allem, was man einmal gelernt hat. Dass sei genau das Problem. Hinzu komme:

Wir wissen nicht, mit welchen Tests gearbeitet wird. Wir wissen nicht, ob es noch der originale sogenannte Drosten-Test ist mit den drei Zielproteinen oder ob er modifiziert worden ist. Sie verwenden ja alle kommerzielle Kits, und dort wird nicht angegeben, was da jetzt drin ist. Also eigentlich müsste man einmal zwingend herausfinden, welche Tests überhaupt angewendet worden sind und unter welchen Bedingungen. Vorher kann man das überhaupt nicht beurteilen. Es ist eine Blackbox, was da läuft. Außer für die beteiligten Labore, die müssen es ja wissen.

Der Ausschuss zeigte sich über die geschilderten Vorgänge entsetzt:

Das ist für uns von wahnsinniger Bedeutung. Wir als Juristen haben normalerweise nicht die Fachkenntnisse, die man braucht, um derart weitreichende juristische Entscheidungen zu treffen, wie sie hier getroffen worden sind. Deswegen muss man die Fachleute, die Mediziner, die Immunologen, Leute wie sie befragen. (...) Ich kann es einfach nicht fassen, dass auf dieser Grundlage die Grundrechte ausgehebelt wurden und kein Mensch auf die Idee gekommen sein soll, mal nachzufragen bei Leuten wie Ihnen und anderen, ob das vielleicht wirklich alles so richtig ist. (...) Oder finden Sie das normal, was da passiert ist?

"Nein. Eben nicht", antwortete Kämmerer. Das sei nicht normal. Da seien jetzt die Juristen gefordert, zu erzwingen, zur Not gerichtlich, dass einfach mal die Daten offengelegt werden.

Es steht und fällt alles mit der Spezifität dieser Tests. Und um das zu beurteilen, muss man wissen: 'Was haben die da überhaupt gemacht?'

Wodarg erläuterte die Vorgänge vor dem Hintergrund seiner Erfahrung bei der Leitung eines Gesundheitsamts und dem Nachspüren von Seuchen. Entscheidungen über die Anordnungen von Maßnahmen bedürfen einer gewissen Sicherheit. Es gehe schließlich bei Untersuchungen von Personen um Eingriffe, selbst wenn es sich nur um einen Wattetupfer handle. Als Arzt müsse man sich dann Fragen von den zu untersuchenden Menschen gefallen lassen, gerade auch aus juristischer Perspektive:

Womit wollen Sie mich untersuchen?

Welche Konseuqenzen hat das?

Welche Methode nehmen Sie?

Wie sicher ist das?

Und was sagt das Ergebnis nachher aus?

Das auf die Schnelle reformierte Infektionsschutzgesetz ermächtige den Gesundheitsminister, auch nicht-ärztliches Personal für die Durchführung solcher Tests einzusetzen, so wie es bereits bei der Fleischfabrik der Firma Tönnies geschehen sei.

CORONAVIREN UND IMMUNOLOGIE

Die Herstellung verschiedener PCR-Tests basierend auf verschiedenen "Blaupausen" als "hauseigene Tests" ist banalste Basisarbeit in modernen Laboren, erklärte Kämmerer. Solche "In-House-Tests" kommen dann noch zusätzlich zu den ohnehin schon auf dem Markt befindlichen Tests hinzu, stellte der Ausschuss fest. Auch bei diesen bestehe das Problem der mangelnden Validierung hinsichtlich verbindlicher, einheitlicher Zielsequenzen.

Zudem existiert diese eine Zielsequenz nicht, betonte Kämmerer.

Es gibt ja verschiedene Virusstämme und verschiedene Virusmutanten. Sie werden also nie das eine SARS-CoV-2 mit einer feststehenden Sequenz finden. Das ist ausgeschlossen. Sie haben schon jetzt x Mutanten in den Genbanken.

Der Ausschuss erinnerte an die Unerlässlichkeit von Vergleichsgrößen zu den Vorjahren. Nur anhand solcher Vergleiche sei es möglich zu beurteilen, ob etwas "Neues" tatsächlich neu sei oder nur "erstmalig gefunden" beziehungsweise "getestet".

Coronaviren treten als banale "Erkältungsviren" zusammen mit anderen Viren saisonal in Grippewellen auf und haben bislang niemanden interessiert, so Kämmerer. Auch weil sich die teure Diagnostik dafür nicht gelohnt habe. Es gebe daher kaum systematische Daten hierzu. Außer in der Tiermedizin, wo Coronaviren wichtig seien.

Die saisonalen Untersuchungen zur Verteilung der Viren bei Atemwegserkrankungen zeigten jährlich Schwankungen zwischen den Anteilen der einzelnen Viren. Mal gebe es von dem einen mehr, mal von dem anderen. Coronaviren seien immer mit dabei. Das Robert Koch-Insitut (RKI) habe diese bislang jedoch nie gesondert erfasst und erst im März dieses Jahres damit begonnen.

Um die "Neuheit" von SARS-CoV-2 beziehungsweise dieses Virusstammes besser abschätzen zu können, müsste man zurückliegende Proben untersuchen, sofern solche Proben noch existieren. Dann könnte man über entsprechende PCR-Tests nach früheren Vorkommen dieses Virus suchen.

Aussagekräftiger als Ergebnisse von PCR-Tests ist der Nachweis von Antikörpern, weil diese nur dann vom Körper gebildet werden, wenn er tatsächlich "etwas hatte", sagte Kämmerer. Wenn es zur Bildung spezifischer Antikörper komme, die "dieses gesuchte Virus" erkennen, dann sei dies ein verlässlicher Test dafür, dass jemand tatsächlich diese Virusinfektion durchgemacht hat. Dabei müssten Kreuzreaktionen der Antikörper mit anderen Viren ausgeschlossen werden.

Allerdings lösten Coronaviren offenbar keine massive, antiköpergebundene Immunität aus. Das sogenannte angeborene Immunsystem bekämpfe diese Viren bereits.

Die erworbene Immunabwehr als zweite "Verteidigungslinie" bilde sich durch Infektionen mit Erregern wie beispielweise Viren insbesondere in der Kindheit heraus. In der Folge kann dann bei einem neuerlichen Kontakt mit diesem oder einem ähnlichen Erreger die Immunantwort schneller ablaufen und damit einer weiteren Infektion entgegen wirken.

Solche Infektionen beträfen die ganze Bevölkerung, da Viren nicht spezifisch zwischen Kindern oder Erwachsenen einer bestimmten Altersgruppe unterscheiden.

Ein Virus geht über spezielle Andockstellen in Zellen hinein. Dabei ist es egal, ob es ein Kind im Alter von einem Monat oder jemand mit 100 Jahren ist. Ob dieses Virus sich im Körper vervielfältigen kann, hängt vom Immunsystem des Betroffenen ab.

Bei den registrierten Corona-Opfern habe es sich vor allem um immungeschwächte oder immunfehlgesteuerte, multimorbide und zumeist hochbetagte Personen gehandelt. Bei Kindern und Gesunden funktioniere das Immunsystem und könne normal agressive Erreger "schnell in den Griff kriegen".

Die Beta-Coronaviren, zu denen auch SARS-CoV-2 gehöre, seien alle sehr ähnlich. Es gebe zahllose Erkältungsviren, die wir alle schon im Laufe unseres Lebens jeden Winter mitgenommen hätten, wie man an den zuvor erwähnten Aufzeichnung zur saisonalen Virenverteilung sehen könne.

Es gibt sogenannte Kreuzimmunität. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit schon extrem hoch, dass sie eine Kreuzimmunität haben, die ihnen dann hilft, auch ein verwandtes, wenn auch neues Virus in den Griff zu kriegen.

Hinzu komme, dass die Andockstellen dieser Viren nicht zu stark mutieren könnten. Denn diese müssten zu den entsprechenden Stellen an den Zellen passen. Wenn also das Coronavirus nur über einen spezifischen Rezeptor in die Zellen gelangen könne, um sich dort zu vermehren, könne es die Andockstelle nicht wesentlich mutieren. Ansonsten käme es nicht mehr in die Zelle hinein und verschwände von der Bildfläche. Diese spezifischen Andockstellen seien beim Virus daher extrem konserviert und blieben lange erhalten.

Insofern haben fast alle diese humanpathogenen Coronaviren, die den ACE-2-Rezeptor als Zielsequenz haben, dieselbe Struktur und würden zumindest sehr ähnliche Antiköperantworten auslösen.

Das treffe auch auf früher schon als herkömmlich nachgewiesene menschliche Coronaviren zu.

Aus früheren Publikationen seien ebenfalls schwere Verläufe solcher Lungenerkrankungen, die in der aktuellen Corona-Krise als "neu" bezeichnet werden, bekannt. Dabei seien Coronaviren und andere bekannte Viren beteiligt gewesen. Unterschiedliche Viren könnten dasselbe Krankheitsbild hervorrufen.

Untersuchungen über Atemwegserkrankungen und daran beteiligte saisonal auftretende Viren führe insbesondere das RKI im Rahmen seines Sentinels durch. Eine sogenannte "neue Welle" von Coronaviren komme auf der Nordhalbkugel dann üblicherweise ab Dezember.

EINE "ZWEITE WELLE"?

Für die Existenz einer "zweiten Welle" bei solchen viralen Atemwegserkrankungen gibt es keine wissenschaftliche Evidenz, so Wodarg. Wie im Sentinel ersichtlich, handle es sich dabei um die regelmäßig wiederkehrenden Grippewellen mit bekannten Virentypen, die jeweils im saisonalen Wechsel auf der Nord- und Südhalbkugel zeitlich versetzt aufträten.

Dies sei für die Juristen des Ausschusses eine wichtige Frage.

Weil, wenn jetzt mit der Beschwörung einer zweiten Welle (...) krampfhaft versucht wird, diese Maßnahmen aufrechtzuerhalten, dann muss es dafür Evidenz geben. Hat es so etwas schon einmal gegeben oder ist es hier einfach nur die ganz normale Sommergrippe?

Wenn jetzt jemand von einer zusätzlichen "zweiten Welle" spricht, dann müsse das eine Welle sein, die nicht komme, sondern die gemacht werde, etwa als eine "Messwelle". Diese Einschätzung Wodargs bestätigte Kämmerer mit Blick auf die "Corona-Tests". Durch Hochfahren der PCR-Tests ließen sich in der ab Herbst wieder einsetzenden "Corona-Saison" entsprechend immer wieder und verstärkt positive Testbefunde registrieren und so eine "zweite Welle postulieren". Dies hänge nur mit der Testfrequenz zusammen.

Bei Verweisen auf die Spanische Grippe von 1918 als Beispiel für eine "zweite Welle" müssten die spezifischen Umstände der Situation während und nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Immunsystem der damals Betroffenen berücksichtigt werden.

Landläufig bekannt und durch sehr gute Daten belegt sei, dass Angst, Panik und Stress das Immunsystem schwächen.

Zudem komme ein Virus selten allein, und gebe es Infektionen, bei denen mehrere Viren gleichzeitig nachweisbar seien. Zusätzlich gebe es noch Koinfektionen mit anderen Erregern wie Bakterien. Dies berühre erneut die Frage nach der Ursächlichkeit eines bestimmten Erregers und danach, wonach man hinsichtlich dieser Ursächlichkeit suche oder eben auch nicht suche.

Es könne sich also bei den Corona-Befunden durch positive PCR-Tests bei Erkrankten um eine Korrelation statt um eine Kausalität handeln, allein daher, weil häufig nach nichts anderem gesucht werde.

FAZIT UND AUSBLICK

Im Anschluss an die Anhörung von Prof. Kämmerer sprach Wodarg über die Bewertung der Situation, wie sie in der gegenwärtigen Entwicklung und Fortdauer der Corona-Krise bestehe.

Wir haben eine Notstandssituation. Wir haben Sondergesetze. Der Bundestag arbeitet anders als sonst. Es sind Ermächtigungen ausgesprochen. Dass der Gesundheitsminister Sachen machen darf, die sonst in den Ländern und den Gesundheitsämtern entschieden werden. Es hat eine Machtverschiebung stattgefunden, weil es eine Notlage ist, eine besondere Situation, so heißt es.

Dabei sei eine Frage sehr wichtig:

Woher erkennt man denn so eine Notlage?

Bis zur Änderung der Pandemie-Kriterien durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kurz vor dem "Ausbruch" der vermeintlichen "Schweinegrippe-Pandemie" 2009 sei eine solche Notlage durch das Eintreten des Katastrophenfalls mit einer nicht mehr ausreichenden Gesundheitsversorgung definiert gewesen. Dafür gebe es das Infektionsschutzgesetz und die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen, um einen solchen Fall rechtzeitig erkennen und präventiv Schaden vermeiden zu können.

Situationen, wie sie anfänglich aus Wuhan und Italien berichtet wurden, hätten in Deutschland nicht vorgelegen. Echte Veränderungen gegenüber den saisonalen Grippeereignissen der Vorjahre habe man eigentlich nicht gespürt.

Wir haben darüber gelesen. Uns sind Bilder gezeigt worden. Ja. Aber dann hieß es auch wieder aus den Krankenhäusern: 'Nein. Die Betten stehen leer. Die Leute machen Kurzarbeit.'

Wie könne man also eine solche Situation "messen"?

Das, was einem gegenwärtig "die Seuche vor Augen führt", sei ein Test, der von Anfang an, seit Februar, und im Weiteren überall immer mehr benutzt werde.

Es hieß, wir müssen mehr testen, damit wir wissen, was los ist. Am Besten, die ganz Bevölkerung testen, dann wissen wir, was los ist.

Heute habe man in der Anhörung gehört, was der Test sagt.

Der Test sagt, dass er Moleküle findet, die es möglicherweise so ähnlich auch schon früher gegeben hat. (...) Es wird also überall gemessen und es wird etwas gefunden. Aber ob das eine Bedeutung für die Abschätzung einer Seuchenlage, einer pandemischen Notlage hat, das können wir mit recht bezweifeln, nachdem, was wir heute gehört haben.

Ein positiver Testbefund sei kein Beweis für eine Infektion.

Infektionszeichen merke man übrigens besser selbst als durch einen Immuntest, allein durch die Symptome wie Schnupfen und Halsschmerzen. Diese zeigten eindeutig, dass etwas im Gange sei.

Da habe ich eine Infektion, ganz klar.

Welcher Erreger dies sei, sei letztlich nicht so wichtig, weil sie alle gleich gefährlich seien.

Wenn wir jetzt nach einem Erreger suchen, dann war das dadurch begründet, dass es ein besonderer ist, der besonders gefährlich ist. Das war der Grund. Der ist neu. (...) Das sind die immer. Von daher war dies eine Irreführung.

Von Anfang an geht es dabei um zwei Kernfragen, so der Ausschuss:

Erstens, wie gefährlich ist das Ganze? Darüber gibt es keine Erkenntnis. Und zweitens, wie zuverlässig sind die Tests?

Man könne diesen PCR-Test nehmen, um zu suchen. Allerdings sei dabei wichtig, wo man suche. Um die Verbreitung unter der ganzen Bevölkerung zu ermitteln, brauche man repräsentative Untersuchungen. Das wäre ein systematischer und wissenschaftlicher Ansatz. Dann könne man dort messen, wo Leute krank werden und Symptome haben. Das sage aber nichts über die Situation im ganzen Land aus.

Wichtig sei auch die Frage der Messungen asymptomatischer Fälle. Diese seien zwar mutmaßlich Träger von Virusmaterial. Doch solange bei solchen Personen keine aktive Virusvermehrung vorliege, könnten diese auch niemanden anstecken.

Das heißt, wenn sie [die Viren] sich aber vermehren, dann habe ich eine Entzündung, und dann habe ich Symptome. Und das merke ich. (...) Dann habe ich eine Infektion. Dann gehen Zellen kaputt, aus den Zellen kommen die Viren heraus. Und ich kann sie weitergeben. Also, eine Infektion ist ansteckend. Ein positiver PCR-Test-Fall ist nicht ansteckend, wenn keine Symptome da sind.

Wie kam es also dazu, dass ein Coronavirus derart zu einem "Superstar" geworden ist, fragte ein Ausschussmitglied, wenn nicht auszuschließen ist, dass dieses Virus bereits zuvor am normalen Grippegeschehen der Vorjahre beteiligt gewesen sein könnte.

Wodarg verwies darauf, dass sich Spezialisten systematisch überschätzen und Virologen das Geschehen aus einer ganz speziellen Sicht wahrnehmen. So wie bei der "Vogelgrippe" und der "Schweinegrippe" zuvor, bei denen sich die Virologen geirrt hätten.

Für den Ausschuss sei dann die Frage relevant, weshalb diese Virologensicht so weit durchdringe, dass solche medizinischen und gesellschaftlichen Maßnahmen durchgesetzt werden können.

Hier geht es um Interessenkonflikte in der Medizin, erklärte Wodarg. Um wirtschaftliche Motive und lukrative Märkte, wie etwa bei den Geschäften mit Impfstoffen und nun bei den neu entstehenden globalen Märkten und Geschäften mit den Tests. Und es gehe um die Rolle der Politik und der Medien. Letztere prägten über ihre Berichterstattung die Wahrnehmung der Realität und damit das zumeist konforme Verhalten der Menschen und so die Realität selbst.

Der Eindruck der bisherigen Sitzungen ist, dass es keine ausreichende tatsächliche Grundlage und erst recht keine juristische Grundlage für das Geschehen gibt, so der Ausschuss.

Wenn dennoch die Menschen herumliefen, als "wäre gerade Ebola ausgebrochen", dann könne dieses Geschehen nur noch eine psychologische Ursache haben. Weshalb man dringend mit Psychologen und Psychiatern die Frage klären müsse:

Was passiert hier gerade?

Es ist ein Versagen auf vielerlei Ebenen gesellschaftlicher Institutionen zu beobachten, so Wodarg. Der Politik, in der es lediglich einzelne skeptische Stimmen gebe, bei denen man nicht wisse, ob sie es ernst meinten. Des Bundesverfassungsgerichts, das sich nur auf das RKI berufe, des RKI, das als Bundesinstitut über die nötigen Kapazitäten und Informationen verfüge, doch deren wissenschaftliches Personal nicht frei, sondern weisungsgebunden sei. Und der gängigen Medien, die im Gegensatz zu früher keinerlei kritische, hinterfragende Berichterstattung mehr leisteten und eine einheitliche Linie verträten. Das aktuelle Geschehen erinnere an totalitäre politische Systeme.

Das, was bei uns passiert, macht mir Angst.

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