Europa

"Schämen Sie sich": Frankreichs Botschafterin über ukrainischen Tweet zum Brand in Kathedrale empört

Während des Brandes der Kathedrale Notre-Dame de Paris erlaubte sich ein ukrainischer Journalist einen geschmacklosen Scherz. Er twitterte, dass das Inferno mit dem Paris-Besuch von Wladimir Selenskij zusammenhängen könnte. Frankreichs Botschafterin in Kiew war empört.
"Schämen Sie sich": Frankreichs Botschafterin über ukrainischen Tweet zum Brand in Kathedrale empörtQuelle: Reuters

Taras Beresowez, ukrainischer Journalist, überzeugter Anhänger des amtierenden ukrainischen Präsidenten und regelmäßiger Gast bei politischen Talkshows, überschritt wohl eine Grenze, als er versuchte, einige politische Punkte für Poroschenko zu erzielen. Während die Welt mit Bestürzung zuschaute, wie riesige Flammen die gotische Kathedrale in Paris zerstörte, machte sich Beresowez über die Situation lustig und spielte auf das kürzliche Treffen zwischen Wladimir Selenskij und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron an:

Nun, Macron hat eigentlich Glück, dass nach dem Besuch von Selenskij nur Notre-Dame niedergebrannt ist. Der Elysée-Palast hätte auch Feuer fangen können", twitterte er auf Russisch.

Einen Tag später löschte er den Beitrag wieder.

Die französische Botschafterin in Kiew Isabelle Dumont veröffentlichte den Tweet auf ihrer Seite mit den Worten: "Schämen Sie sich".

Eine Reaktion darauf kam auch aus Russland: Das russische Außenministerium schrieb: "Warum sind Sie überrascht? Das ist Ihre Schule", und fügte als Hinweis ein Bild der Satirezeitschrift Charlie Hebdo ein, als diese sich über den Absturz einer russischen Maschine im Jahr 2016 lustig machte.

Beresowez veröffentlichte kurz darauf eine Erklärung auf Facebook, in der er sich selbst verteidigte. "Inwiefern unterscheidet sich mein Recht auf freie Meinungsäußerung von dem meiner französischen Kollegen?", fragte er.

Inzwischen geht die Pariser Staatsanwaltschaft davon aus, das der Brand in der Kathedrale Notre-Dame auf einem Unfall beruht. "Nichts weist derzeit in die Richtung einer vorsätzlichen Tat", sagte der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz am Dienstag. 

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