Deutschland

Kritik an ARD und ZDF: Notre-Dame brennt, und öffentliche Sender hatten "Wichtigeres" im Programm

Die Kathedrale von Notre-Dame gilt als Wahrzeichen Frankreichs und kulturelles Erbe Europas. Am Montagabend zerstörte ein Feuer große Teile des Gebäudes. ARD und ZDF beachteten das Thema nicht genug, so NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und andere Kritiker.
Kritik an ARD und ZDF: Notre-Dame brennt, und öffentliche Sender hatten "Wichtigeres" im ProgrammQuelle: Reuters © Charles Platiau

Die Stygra, eine der bekanntesten Figuren der Kathedrale von Notre-Dame, stellt ein mythologisches Mischwesen dar, das aus der Ferne das Zeitgeschehen beobachtet. Die Kathedrale von Notre-Dame hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Das über 800 Jahre alte Bauwerk hatte Hunderte von Jahren voller Konflikte und Invasionen überstanden. Während der Französischen Revolution wurde es geplündert, und das Gebäude trug Schäden davon. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Kathedrale renoviert und erstrahlte wieder in ihrem alten Glanz. Auch der Erste und Zweite Weltkrieg brachten keine Zerstörung mit sich. Es sollen Renovierungsarbeiten gewesen sein, die zum Ausbruch des Feuers am Montag geführt hatten. 

Die Menschen in Paris weinten beim Anblick des zusammenstürzenden Spitzturms. Regierungsvertreter aus dem Ausland drückten ihre Bestürzung aus. In den sozialen Medien wurden Erinnerungsbilder von Besuchen von Paris geteilt. Immer auch auf dem Touristen-Programm: Notre-Dame als ein Wahrzeichen Frankreichs. 

Mit der Berichterstattung im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen von ARD und ZDF waren jedoch nicht alle Zuschauer zufrieden. Es fehlte an einer Live-Übertragung. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet kritisierte die beiden öffentlich-rechtlichen Sender am Montagabend.

Sein Fazit zum ARD-Programm:

Die ARD antwortete via Twitter auf Laschets Kritik: 

Alle derzeit bekannten Informationen wurden in der Tagesschau an die Zuschauer weitergegeben. Sobald weitere gesicherte Informationen vorliegen, wird dort darüber berichtet.

Dem ZDF hatte Laschet zu sagen: 

Traurig ist, dass es dem ZDF keine Unterbrechung des Programmes wert ist, wenn eine der bedeutendsten christlichen Kirchen der Welt brennt. Gut, dass Deutschland zur Information Privatsender hat.

Auch der ehemalige Leiter und Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin, Ulrich Deppendorf, war nicht zufrieden mit der Berichterstattung und fragte auf Twitter, weshalb es keinen "ARD-Brennpunkt zum Brand von Notre-Dame, neben dem Eiffelturm das Symbol Frankreichs" gegeben habe. Dies sei für ihn nur "schwer nachzuvollziehen". Die Antwort der ARD ähnelte jener an Laschet, man verwies auf die Informationslage. 

Ein Twitter-Nutzer fasst seinen Unmut über die öffentlich-rechtlichen Sender wie folgt zusammen:

Nicht alle aber können die Kritik an der Berichterstattung zum Brand von Notre-Dame nachvollziehen:

Die Einsatzkräfte zeigten sich erleichtert, dass die Struktur der Kathedrale gerettet werden konnte. Der französische Präsident kündigte an, die Kathedrale wieder aufbauen zu lassen. Hierzu wurde bereits ein Spendenaufruf gestartet. 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Die Journalistin Sonia Seymour Mikich verwies in ihrer Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen auch auf RT: 

Und Tagesschau24? BBC, CNN, Russia Today und Al Dschasira schaffen es doch auch?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.