Europa

Schwedischer Wahlkampf: Mit Fäusten, Eiern und Tomaten gegen die neuen Rechten (Video)

Bei Wahlkampfauftritten wurden Kandidaten der Alternative für Schweden und der Schwedendemokraten angegriffen und mit Eiern und Tomaten beworfen. Die Anti-Einwanderungsparteien fühlen sich in ihrer politischen Richtung bestätigt und nutzen die Vorfälle.
Schwedischer Wahlkampf: Mit Fäusten, Eiern und Tomaten gegen die neuen Rechten (Video)Quelle: Reuters © TT News Agency/Adam Ihse/via REUTERS

Am 9. September finden in Schweden die Riksdags- (Reichstags) Wahlen statt. Markus Jonsson, Parlamentskandidat der schwedischen Partei "Alternative für Schweden" (AfS), wurde von einem jungen Erwachsenen beim einem Wahlkampfauftritt in Uddevalla angegriffen. Der Angreifer schlug ihm ins Gesicht, und die AfS-Gegner, darunter nach Berichten hauptsächlich Migranten, bewarfen Jonsson und seine Parteimitglieder mit Eiern.

Markus Jonsson teilte auf Twitter ein Bild mit den Worten:

Dies war, bevor die Einwanderer ausfindig gemacht wurden ...

Auf den Plakaten der Demonstranten war zu lesen: "Crush Racism". Die Alternative für Schweden wurde von einem ehemaligen Mitglied der SD (Schwedendemokraten) gegründet. Dem Parteiführer der SD Jimmie Åkesson widerfuhr am Donnerstag in Falkenberg Ähnliches: Er wurde mit Eiern und Tomaten beworfen.

Die Vorwahlen haben bereits begonnen. Die Schwedendemokraten und die AfS berichten über Unregelmäßigkeiten. In Falkenberg, so die SD, seien Wahlzettel für die Partei verschwunden.

Die Unterstützer von AfS und SD fühlten sich durch die Angriffe bestätigt. Auf Twitter fanden sich Kommentare wie:

Was haben Sie zu Einwanderern zu sagen, die heute die AfS und die schwedische Demokratie angriffen? Weil sie Demokraten sind?

Man ist mehr denn je davon überzeugt, dass die Schwedische Republik nicht mehr gerettet werden kann und verschrottet werden muss. Wir wurden von Immigranten angegriffen und missbraucht und haben Extreme gelassen, aber P4-West (Nachrichten) lässt es so aussehen, als hätten wir die Unruhen begonnen.

Eine in Uddevalla anwesende RT-Crew filmte den Vorfall. Die AfS-Mitglieder mussten den Ort sofort verlassen, während die Polizei den Angreifer festnahm und offenbar weitere Empörung provozierte. Das Video zeigt einen anderen jungen Mann, der eine hitzige Debatte mit einem Polizeibeamten führt, offensichtlich um die Polizei zu veranlassen, den Verdächtigen freizulassen. Die Polizei teilte den schwedischen Medien später mit, dass im Zusammenhang mit dem Vorfall zwei Personen festgenommen worden seien.

Die AfS stellt bei ihren Wahlkampfauftritten immer ein Transparent auf, auf dem eine Abflugtafel mit Flügen in den Irak, nach Afghanistan, Somalia und Syrien zu sehen ist. Darunter der Hashtag "Eine halbe Million". Eine halbe Million sollte, nach dem Willen der AfS, wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Behauptungen über Wahleinmischungen

Linda Oscar, stellvertretende Leiterin des schwedischen Inlandsgeheimdienst Säpo, sagte am Mittwoch im schwedischen Radio:

Wir kümmern uns um eine Masse an Aktivitäten und Zwischenfälle und werden, gemeinsam mit anderen, versuchen zusammen zu puzzeln wer hinter diesen Aktivitäten steht.

Man bemerke aber auch eine Menge an ausländischen Nachrichten, in der Schweden als ein "Land im Chaos" dargestellt werde. Auf einem Twitter-Konto wird für die Amtsenthebung des Premierministers Stefan Löfvens geworben. Am Mittwoch wurde in Schweden ein Bericht veröffentlicht, der sich mit Twitter-Bots beschäftigt, die die Schwedendemokraten unterstützen.

Insgesamt treten bei den Wahlen am 9. September 6.000 Kandidaten für das Parlament, über 12.000 Kandidaten für die Kreistage und über 52.000 Kandidaten auf der Gemeindeebene an. Für die amtierende Partei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei des Premierministers Stefan Löfven wird ein historisch schlechtes Ergebnis erwartet. Die Schwedendemokraten erwartet hingegen ein historisch gutes Ergebnis.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.