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Eskalation in Bergkarabach: Sergei Lawrow und Mevlüt Çavuşoğlu besprechen Situation am Telefon

Nach der jüngsten Eskalation im Bergkarabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan haben die Außenminister Russlands und der Türkei, Sergei Lawrow und Mevlüt Çavuşoğlu, die Lage in der Region am Telefon besprochen und die Notwendigkeit einer Waffenruhe betont.
Eskalation in Bergkarabach: Sergei Lawrow und Mevlüt Çavuşoğlu besprechen Situation am TelefonQuelle: AFP © FABRICE COFFRINI

Vor dem Hintergrund des zugespitzten jahrzehntelangen Konfliktes zwischen Armenien und Aserbaidschan in Bergkarabach haben der russische Außenminister Sergei Lawrow und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Çavuşoğlu die Situation in der südkaukasischen Region am Telefon besprochen. Nach Angaben von Moskau unterstrichen die beiden Diplomaten die Notwendigkeit einer schnellstmöglichen Waffenruhe und Stabilisierung der Situation an der Kontaktlinie. Darüber hinaus sprachen Lawrow und Çavuşoğlu den Angehörigen der Todesopfer ihr Beileid aus. Aus Ankara hieß es lediglich, es sei um die "Aggression" Armeniens gegangen.

Danach erörterte der russische Chefdiplomat die Situation um Bergkarabach mit dem aserbaidschanischen Außenminister Dscheichun Bairamow. Lawrow zeigte sich über die Zuspitzung an der Kontaktlinie besorgt, die auch Opfer unter der zivilen Bevölkerung zur Folge gehabt hatte. Der Minister betonte die Notwendigkeit eines schnellstmöglichen Waffenstillstandes und teilte mit, dass sich Russland als Vermittler weiterhin um die Beilegung des Konfliktes bemühen werde.       

Zuvor hatte der russische Außenminister mit seinem armenischen Amtskollegen Sohrab Mnazakanjan telefoniert. Lawrow drückte seine tiefe Besorgnis über die umfangreichen Kampfhandlungen an der Kontaktlinie in Bergkarabach und über Berichte von Todesopfern und Verletzten aus. Der russische Chefdiplomat betonte die Notwendigkeit, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen. Russland werde weiterhin im Konflikt vermitteln, um die Situation zu stabilisieren. 

Am Morgen des 27. September hatte Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan erklärt, dass die aserbaidschanischen Streitkräfte eine Offensive gegen die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach gestartet hätten. Später teilte das Verteidigungsministerium in Jerewan mit, dass der Gegner auch das Hoheitsgebiet Armeniens in der Nähe der Stadt Wardenis beschossen habe. Das armenische Militär schoss nach eigenen Angaben mindestens drei Hubschrauber und mehrere Drohnen der aserbaidschanischen Streitkräfte ab. Außerdem wurden mehrere Panzer kampfunfähig gemacht. Aus dem Verteidigungsministerium in Baku verlautete dagegen, dass die armenischen Streitkräfte gegen 4 Uhr MESZ aserbaidschanische Armeestellungen und Ortschaften unter Beschuss genommen hätten. Dabei habe es Todesopfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung gegeben. Die Behörden der nicht anerkannten Republik Bergkarabach gaben bekannt, dass unter anderem die Hauptstadt Stepanakert unter Beschuss geraten sei. Im international nicht anerkannten Staat wurde der Kriegszustand ausgerufen und die allgemeine Mobilmachung angeordnet. Später traf auch Armenien die gleichen Maßnahmen.

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Der Bergkarabach-Konflikt war im Februar 1988 ausgebrochen, als die autonome Region Bergkarabach ihre Loslösung von Aserbaidschan angekündigt hatte. Im Laufe eines bewaffneten Konflikts, der von 1992 bis 1994 dauerte, verlor Baku seine Kontrolle über Bergkarabach und sieben Anrainergebiete. Im Jahr 1994 unterzeichneten Aserbaidschan, Armenien und die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach unter Vermittlung der Russischen Föderation ein Protokoll über den Waffenstillstand. Trotzdem kam es immer wieder zu Kampfhandlungen, zuletzt im Juli dieses Jahres, als insgesamt 18 Menschen bei einem Konflikt an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze starben.

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