Asien

Inmitten von diplomatischem Streit: China stoppt Importe aus Australien wegen "Schädlingen"

China hat weitere Einfuhren von australischem Holz verboten, da Zollbeamte angeblich Schädlinge in importierten Stämmen entdeckt hätten. Peking bestreitet jedoch, dass es inmitten der Spannungen zwischen den beiden Ländern ein koordiniertes Vorgehen gegen australische Produkte gibt.
Inmitten von diplomatischem Streit: China stoppt Importe aus Australien wegen "Schädlingen"Quelle: Reuters © Daniel Munoz

Die General Administration of Customs in China hat die Landwirtschaftsabteilung von Canberra darüber informiert, dass "ab dem 11. November alle Exporte von Rundholz aus dem Bundesstaat Victoria ausgesetzt sind". Das teilte der australische Landwirtschaftsminister David Littleproud am Donnerstag mit.

Die Aussetzung des Holzimports durch Peking erfolgte angeblich nach der Entdeckung von Borkenkäfern in Stämmen, die in diesem Jahr aus Victoria eingeführt worden seien. Laut Littleproud gibt es außerdem Bedenken "bezüglich der Wirksamkeit von Begasungsbehandlungen bei Lieferungen von durch Buschfeuer geschädigten Stämmen für den Export".

Die Landwirtschaftsministerin des australischen Bundesstaates Victoria, Jaclyn Symes, erklärte, dass es ein legitimer Grund sei, den Handel auszusetzen, falls tatsächlich Borkenkäfer in den Lieferungen vorkamen. Quarantänefragen sollten "so schnell wie möglich" gelöst werden, fügte sie hinzu.

Die chinesischen Behörden kündigten Ende Oktober an, dass sie Importe von Produkten aus Emerald Grain und Holz aus Queensland aussetzen würden. Sie erklärten, die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem Inspektoren unannehmbare Mengen an Verunreinigungen festgestellt und Schädlinge in einigen Ladungen entdeckt hätten. Peking bestreitet jedoch jegliche "koordinierte Aktion" gegen australische Produkte.

Der Entscheidung waren ähnliche Handelsbeschränkungen für Rindfleisch sowie Antidumpingzölle auf australische Gerste und billigen australischen Wein vorausgegangen. Letzte Woche sagten australische Beamte, dass 400 Exporteure in China kürzlich Verzögerungen beim Zoll erlebt hätten.

Obwohl Beamte in Peking bestreiten, dass die jüngsten Aktionen Teil des diplomatischen Streits waren, warnte Chinas staatlich geführte Tageszeitung Global Times am 4. November, dass das Vertrauen der Verbraucher in australische Produkte "erheblich sinken könnte, wenn Australien weiterhin die bilateralen Beziehungen sabotiert". Diese Entwicklung "würde Australien seinen besten und größten Markt, Arbeitsplätze und eine Gelegenheit, sich schnell von der Pandemie zu erholen, kosten", fügte das Blatt unter Berufung auf Analysten hinzu.

Die Spannungen zwischen Australien und seinem größten Handelspartner China erhöhen sich seit etwa drei Jahren, nachdem Canberra behauptete, China habe einen wachsenden Einfluss auf seine inneren Angelegenheiten. Die Anschuldigungen weist China stets zurück. Der Streit flammte im Jahr 2018 weiter auf, als die australische Regierung die chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE von der 5G-Einführung im Land ausschloss.

Als sich die Beziehungen verschlechterten, verbot Peking bereits die Einfuhr australischer Gerste und verhängte unter anderem Beschränkungen für Wein- und Fleischlieferungen aus Australien.

Zur jüngsten Eskalation kam es, als Australien im April eine internationale Untersuchung der Ursachen des Coronavirus-Ausbruchs forderte.

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