Wirtschaft

Wirtschaftskriminalität: Die fünf größten Finanzbetrügereien aller Zeiten

Geht es um großes Geld, gibt es eine Menge Raum für Versäumnisse, Vertuschungen und vieles mehr. Die Geschäftswelt ist dafür bekannt, dass einige ihrer Vertreter sich in Skandalen wiederfinden, nachdem sie auf Kosten anderer große Gewinne kassiert hatten.
Wirtschaftskriminalität: Die fünf größten Finanzbetrügereien aller Zeiten © Lucas Jackson / Reuters

Geldmanager, Geschäftsführer, Anwälte: Einige von ihnen sind tot oder im Gefängnis, andere lassen es sich gut gehen, nachdem sie sich Handlungen aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität in Milliardenhöhe zu Schulden kommen ließen. Werfen wir einen Blick auf die fünf größten Finanzskandale aller Zeiten.

Charles Ponzi

Der Name Ponzi wurde zum generischen "Markenzeichen" für eine spezifische Art von Betrug, die im Wesentlichen den Zweck erfüllt, neue Investoren dazu zu bewegen, Gewinne an bereits bestehende Geldgeber zu bezahlen. Charles Ponzi, der schon 1919 Menschen aufgefordert hatte, in sein Geschäft zu investieren und ihnen dabei in 45 Tagen 50 Prozent Gewinn versprach, wurde zum Vater des klassischen Pyramidenschemas. Ponzi kaufte internationale Antwortcoupons für einen niedrigen Preis im Ausland und verkaufte sie dann gewinnbringend in den USA. Von Ponzi benebelt, reinvestierten Anleger die Renditen sogar kurz nach deren Erhalt, bis das System an seine natürlichen Grenzen stieß.

Ponzis Schema begann sich im August 1920 zu entwirren, als die Boston Post eine Untersuchung seiner Renditen einleitete. Die Recherche löste einen Sturm auf Ponzis Firma aus, bei dem Investoren versuchten, ihr Geld aus dem Unternehmen zurückzuholen. Ponzi selbst wurde im August 1920 verhaftet. Er wurde in 86 Fällen des Postbetrugs angeklagt. Er hatte ein Vermögen von mehreren Millionen US-Dollar angesammelt, gab seine Schuld zu und wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Jahr 1949 starb der Betrüger mittellos in Rio de Janeiro.

Enron

Das texanische Energieunternehmen Enron wurde nach einem überragenden Erfolg zu einem klassischen Beispiel für einen schwindelerregenden Sturz. Die Firma wurde von der Zeitschrift Fortune in den 1990er Jahren sechs Jahre in Folge als das innovativste Unternehmen in den USA eingestuft. Jedoch stürzte der Aktienkurs des Unternehmens bis November 2001 auf weniger als einen US-Dollar ab, kurz nachdem der Geschäftsführer Kenneth Lay wegen des Vertuschens von Enrons Milliardenschulden verhaftet worden war. Im Jahr darauf meldete Enron Konkurs an und wurde damit zum damals größten Unternehmen, das je bankrott ging. Lay wurde 2006 in sechs Fällen des Betrugs und der Verschwörung sowie in vier Fällen des Bankbetrugs für schuldig befunden. Er starb im selben Jahr an den Folgen eines Herzinfarkts, während er auf seine Verurteilung wartete.

WorldCom

Nur ein Jahr nach dem Enron-Skandal folgte das zweitgrößte Telekommunikationsunternehmen der USA – WorldCom. Das Unternehmen war schnell gewachsen, aber es stellte sich heraus, dass WorldCom-Chef Bernard Ebbers und andere Top-Manager Buchhaltungsbetrug einsetzten, um Investoren zu täuschen. Durch die Bilanzfälschung wurde das Vermögen des Unternehmens um rund elf Milliarden US-Dollar an Scheinaktiva aufgeblasen. Ungefähr 3,8 Milliarden US-Dollar befanden sich dabei auf Scheinkonten. Der ehemalige Geschäftsführer wurde zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. Seit 2006 sitzt Ebbers in der Federal Correctional Institution in Louisiana ein.

Bernard Madoff

Der ehemalige Aufsichtsratsmitglied der NASDAQ-Börse, Bernard Madoff wurde zum Betreiber des größten Ponzi-Programms aller Zeiten. "Bernie" Madoff betrog Investoren um geschätzte 64,8 Milliarden US-Dollar, indem er hohe monatliche Renditen an Kunden zahlte, die seiner Firma neue Investitionen brachten. Dafür verwendete er Geld von anderen ahnungslosen Kunden. Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt und ist im Federal Correctional Complex in North Carolina untergebracht.

Lehman Brothers

Der Absturz der 150 Jahre alten Investmentbank Lehman Brothers wurde zum dauerhaften Symbol der Finanzkrise 2008. Lehman war stark in zweitklassige hypothekarisch gesicherte Wertpapiergeschäfte verwickelt und wurde zum größten Opfer der berüchtigten Hypothekenkreditkrise. Im Jahr 2008 meldete die Bank Konkurs an und gab 639 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten und 619 Milliarden US-Dollar an Schulden an. Der Konkurs der Bank hatte schwerwiegende Folgen für die Weltwirtschaft, die immer noch dabei ist, sich von den Folgen der Finanzkrise zu erholen, die sich vor nun schon einem Jahrzehnt ereignet hatte.

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