Russland

Kosmonaut Owtschinin über Sojus-Havarie: "Passieren kann alles, aber wir sind darauf gefasst"

Der russische Raumfahrer Alexei Owtschinin hat am 16. Oktober dem Sender RT ein Exklusiv-Interview gewährt. Dort sprach er von der jüngsten Sojus-Havarie. Der Kosmonaut beschrieb seine Handlungen in der Notfallsituation, aber auch seine Erlebnisse und Gefühle.
Kosmonaut Owtschinin über Sojus-Havarie: "Passieren kann alles, aber wir sind darauf gefasst"Quelle: RT

Der Sender RT sprach am Dienstag mit dem Kosmonauten Alexei Owtschinin, der am 11. Oktober nach dem gescheiterten Flug zur Internationalen Raumstation (ISS) zusammen mit seinem US-Kollegen Nick Hague in Kasachstan notgelandet war. Der russische Raumfahrer beschrieb seine Handlungen an Bord der Kapsel.    

Dass die Situation zu einer Notfallsituation wurde, erkannten wir an den Notfallleuchten des Warnsystems, die aufblinkten. Daher verstanden wir sofort, was los war. Weiter startete das Notfallrettungssystem automatisch. Als Besatzungsmitglieder sicherten wir die Arbeit der Automatik", erklärte Alexei Owtschinin.

Der Kosmonaut lobte auch die Handlungsweise seines US-Kollegen Nick Hague. Er habe sich während des 19-minütigen Flugs ganz brav gehalten und die Anfragen von der Erde beantwortet. Nach der Landung habe Alexei Owtschinin seinem US-Kollegen keine Angst ansehen.

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Wir sind eine ziemlich eingespielte Crew. Nächstes Mal würde ich sehr gerne eben mit Nick fliegen", teilte der Kosmonaut mit.

Alexei Owtschinin lobte auch den schnellen Rettungseinsatz und bedankte sich bei allen Beteiligten und Ärzten. Während der Notlandung habe die Crew eine Beschleunigungsbelastung von knapp 7g überstanden. Das sei aber eine normale Belastung bei Trainings und Gesundheitschecks.        

Womit man das vergleichen kann? Zum Beispiel damit, wenn man Ihnen einen Betonblock auf die Brust stellt. Bei 7g wird der Betonblock dem Siebenfachen Ihres Körpergewichtes entsprechen. Wenn Sie also zum Beispiel 90 Kilogramm wiegen, wird ihr Gewicht versiebenfacht. Also wird ein Block mit solch einem Gewicht auf ihrer Brust liegen", erklärte der Kosmonaut.

Alexei Owtschinin bracht im Interview seine Hoffnung zum Ausdruck, dass er so bald wie möglich wieder zur ISS fliegen könnte. Er habe sich ein weiteres Mal von der Zuverlässigkeit der russischen Weltraumtechnik überzeugt. Man brauche keine Angst vor der Technik zu haben: Wenn sie zum Einsatz kommen müsse, komme sie vorschriftsmäßig zum Einsatz.

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