Russland

Polizei verhaftet Randalierer nach Sturm auf Startbahn an Flughafen Machatschkala

Nach dem Sturm auf den Flughafen Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan wurden Teile des randalierenden Mobs von Polizeikräften vor Ort verhaftet. Ein Strafverfahren wegen der Organisation von Massenunruhen wurde eingeleitet.
Polizei verhaftet Randalierer nach Sturm auf Startbahn an Flughafen Machatschkala© Telegram

In der mehrheitlich von Muslimen bewohnten russischen Teilrepublik Dagestan hat die Polizei mehrere Randalierer festgenommen. Diese hatten sich auf der Suche nach "jüdischen Flüchtlingen", die mit einem Flugzeug aus Israel angekommen sein sollten, die Startbahn des Flughafens in der Republikhauptstadt gestürmt. Die örtlichen Behörden haben eine strafrechtliche Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

Dutzende Männer, von denen einige palästinensische Flaggen trugen, stürmten den Flughafen Machatschkala am Sonntagabend, als ein Flug der Airline Red Wings aus Tel Aviv landete. Teilnehmer des Mobs filmten sich dabei, wie sie das Flughafenterminal durchsuchten und ankommende Passagiere befragten, um festzustellen, ob sie Juden seien.

Einer Gruppe von Randalierern gelang es, die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen und auf die Landebahn zu gelangen, wo das Flugzeug aus Tel Aviv geparkt war, in dem sich die Passagiere befanden. Videoaufnahmen aus einem benachbarten Flugzeug zeigen, wie Polizeibeamte Randalierer auf den Asphalt ringen und ihnen Handschellen anlegen.

Schnell führte der Vorfall zur Schließung des Flughafens und zur Umleitung der ankommenden Flüge auf andere Flugplätze.

Israels Premierministers Benjamin Netanjahu ließ durch sein Büro erklären, er erwarte, dass "die russischen Strafverfolgungsbehörden die Sicherheit aller israelischen Bürger und Juden aufrechterhalten und mit Entschlossenheit gegen Randalierer und wilde Aufwiegelung vorgehen". Israel nehme alle Versuche, Bürgern des Landes und Juden zu schaden, sehr ernst.

Russlands Innenministerium in Dagestan gab bekannt, dass bereits eine strafrechtliche Untersuchung der Ausschreitungen eingeleitet wurde, und warnte, dass Personen, die sich öffentlich rassistisch und religiös motiviert geäußert haben, strafrechtlich verfolgt werden können. RIA Nowosti zitiert die Behörde mit den Worten: "Die Identität aller an den Unruhen beteiligten Personen wurde mit Hilfe von Überwachungskameras festgestellt und der Justiz übergeben". Mehr als 150 aktive Teilnehmer des Mobs wurden identifiziert, 60 von ihnen wurden bereits festgenommen und zu einer Polizeidienststelle gebracht, berichtet die Abteilung für innere Angelegenheiten des Föderalen Bezirks Nordkaukasus.

Nach den Ausschreitungen mit den Sicherheitskräften wurden zehn Menschen ins Krankenhaus eingeliefert, unter ihnen sind auch zwei Polizisten, meldet Sergei Melikow, das Oberhaupt von Dagestan. Das Ermittlungskomitee der Russischen Föderation hat ein Strafverfahren wegen der Organisation von Massenunruhen eingeleitet.

Der Mob versammelte sich am Flughafen, nachdem Berichte über eine angebliche Ankunft von Flüchtlingen aus Israel auf dem Telegram-Kanal Utro Dagestan verbreitet worden waren. Der Kanal, der in Kreisen junger Muslime noch immer Beliebtheit genießt, wurde zuvor von den russischen Sicherheitsbehörden als ein Instrument des ukrainischen Geheimdienstes entlarvt, das speziell dazu dient, Unruhen in Russland zu schüren. Der Kanal wird mit dem ehemaligen Duma-Abgeordneten Ilja Ponomarjow in Verbindung gebracht, der derzeit eng mit dem ukrainischen Staatssicherheitsdienst in Kiew zusammenarbeitet.

Melikow äußerte sich am Sonntag öffentlich zu dem Vorfall. Er forderte die Einwohner auf, nicht auf unbegründete Gerüchte hereinzufallen, die "von den Feinden Russlands" verbreitet würden. Er betonte:

"Es zeugt nicht von Ehre, fremde Menschen zu beschimpfen, in ihre Taschen zu greifen und zu versuchen, ihre Pässe zu kontrollieren!"

Der Vorsitzende der Regierung Dagestans Abdulmuslim Abdulmuslimow erklärte:

"Die Kräfte aller Ressorts sind mobilisiert worden. Wir fühlen in jeder Hinsicht mit den Menschen in Palästina mit und verstehen die Gefühle unserer Bürger. Aber wir dürfen keine Panikstimmung verbreiten. Die Dagestaner waren schon immer ein ausgeglichenes und gerechtes Volk."

In der benachbarten russischen Teilrepublik Tschetschenien hat die staatliche Fernseh- und Rundfunkanstalt Grosny die Einwohner vor Falschmeldungen über Flüge aus Israel gewarnt, die angeblich in den nächsten Tagen in der Teilrepublik erwartet werden.  

"Wir bitten Sie dringend, keine unzuverlässigen Informationen zu teilen, die zu Provokationszwecken verbreitet werden! Vertrauen Sie nur den offiziellen Medien!"

Medienberichten zufolge habe sich die Situation am Flughafen beruhigt und die Lage sei unter Kontrolle der Sicherheitskräfte. Melikow zufolge wird es zwei bis drei Tage dauern, bis der Flughafen wieder vollständig einsatzbereit ist.

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