Russland

Russland: Auch am Wochenende Massenproteste in Chabarowsk

Die Massenproteste in der russischen Stadt Chabarowsk mit rund 600.000 Einwohnern gegen die Festnahme des Gouverneurs Sergei Furgal hören trotz Corona-Pandemie nicht auf. Auch am Wochenende gingen wieder zahlreiche Menschen auf die Straßen.
Russland: Auch am Wochenende Massenproteste in ChabarowskQuelle: AFP © ALEKSANDR YANYSHEV

Gouverneur Sergei Furgal wurde am 9. Juli festgenommen und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in Moskau. Die Ermittler werfen dem Politiker der Partei LDPR vor, an der Organisation von zwei Morden vor rund 15 Jahren beteiligt gewesen zu sein. Tausende Menschen im Fernen Osten Russlands protestieren gegen die Festnahme des Gouverneurs – so auch am vergangenen Wochenende. 

Zuletzt versammelten sich beinahe täglich Tausende Menschen bei 30 Grad Sommerhitze in Chabarowsk. Die von den Behörden nicht genehmigten Kundgebungen verliefen friedlich. Polizisten verteilten Gesichtsmasken, da die Corona-Pandemie auch diese Stadt weiter im Griff hat.

Die Stadt liegt an der Grenze zu China, rund 8.000 Kilometer östlich von Moskau. Es sind die größten Proteste seit Jahren in der Region. Viele Demonstranten bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Anklagen gegen Furgal. Der Untersuchungsausschuss behauptet jedoch, es gäbe Zeugenaussagen und "unwiderlegbare Beweise", die Furgal mit den Ermordungen zweier Geschäftsleute in den Jahren 2004 und 2005 in Verbindung bringen.

Furgal bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt sagte zuvor, er sei mit den Protestaktionen in Chabarowsk nicht einverstanden. Für die Unterstützung seitens der Bevölkerung sei er dennoch sehr dankbar.

Furgal hatte vor knapp zwei Jahren den Kandidaten der Partei Einiges Russland bei der Wahl überraschend geschlagen und das Amt des Gouverneurs übernommen. Nach Angaben von LDPR-Parteichef Wladimir Schirinowski soll bereits am Montag ein vorläufiger Nachfolger für Furgal als Gouverneur ernannt werden. Falls Furgal aber freigelassen werde, solle er den Posten wieder übernehmen, sagte er.

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