Nordamerika

Müllkriege: USA ertrinken im eigenen Abfall und beschuldigen China wegen Ablehnung von "Recycling"

Hunderte von Tonnen Abfall, von denen die US-Amerikaner glaubten, sie würden sie recyceln, stapeln sich nun in Verarbeitungsanlagen oder werden auf Deponien entsorgt, da China sich entschied, den Kauf von Müll aus Umweltgründen einzustellen.
Müllkriege: USA ertrinken im eigenen Abfall und beschuldigen China wegen Ablehnung von "Recycling"© Brian Snyder / Reuters

Die Entscheidung Pekings von 2017, die Einfuhr von 24 Abfallsorten zu verbieten, brachte die wahre Bestimmung der meisten westlichen Wertstoffe ans Licht: Sie wurden für chinesische Fabriken verschifft, wo sie gereinigt und zu Rohstoffen verarbeitet wurden. China kaufte im vergangenen Jahr die Hälfte des gesamten US-Schrotts und recycelte seit 1992 etwa 72 Prozent des weltweiten Kunststoffs, so eine Studie der Zeitschrift Science Advances.

All das kam abrupt zum Stillstand, als China beschloss, fast alle Importe von Papier- und Kunststoffabfällen zu stoppen, und eine Obergrenze von 0,5 Prozent für Verunreinigungen in Karton- und Metallabfällen festlegte, die die meisten US-Abfallverarbeitungsbetriebe nicht einhalten konnten.

Es gibt kein einziges und - offen gesagt - wahrscheinlich nicht einmal eine Gruppe von Ländern, die das Volumen aufnehmen könnten, das China früher aufgenommen hat",

so Adina Renee Adler vom Institute of Scrap Recycling Industries in Washington, D.C. gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Das größte Problem ist, dass China der Industrie nur sehr wenig Zeit für den Übergang gab."

Müll, der früher nach China verschifft worden ist, stapelt sich jetzt an Orten wie dem Verarbeitungswerk in Elkridge im US-Bundesstaat Maryland, wo täglich Tonnen von Müll aus der US-Hauptstadt ankommen. Der Distrikt zahlt bereits 75 US-Dollar pro Tonne für das Recycling und nur 46 US-Dollar pro Tonne für den Müll, der zur Stromerzeugung verbrannt wird.

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Es gab vor einigen Jahren eine Zeit, da war es billiger zu recyceln. Das ist einfach nicht mehr der Fall",

erklärt Christopher Shorter, Direktor für öffentliche Arbeiten in Washington. Die Stadt denke Berichten zufolge darüber nach, den Einwohnern Müll nach Gewicht in Rechnung zu stellen.

Bill Caesar, Chef des in Houston, Texas, ansässigen Abfallunternehmens WCA, warnt davor, dass die US-Amerikaner "mehr für das Privileg des Recyclings bezahlen müssen."

Die USA haben sehr wenig Möglichkeiten, Abfälle zu verarbeiten und zu recyceln, da sie sich seit Jahrzehnten daran gewöhnt haben, sie buchstäblich nach Übersee zu transportieren. Mit dem Verweis auf die aktuelle Lage der Abfallanhäufung argumentiert ein konservativer Kolumnist, dass Recycling schon immer ein Betrug war.

Das schmutzige Geheimnis des Recyclings ist, dass es von der Bereitschaft der Dritte-Welt-Länder abhing, unserem Müll ein grünes Image zu verpassen, damit die Progressiven so tun konnten, als würde ihr moralischer Müll den Planeten retten",

schrieb Daniel Greenfield am Donnerstag in der Zeitschrift Front Page.

Erschwerend kommt der anhaltende Handelskrieg zwischen Washington und Peking hinzu. Die Trump-Regierung erhob Zölle auf eine Reihe von Importen aus China, wobei Peking mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagierte.

Im März forderte die US-Delegation bei der Welthandelsorganisation, dass Peking weiterhin US-Abfall aufkaufen solle.

Chinas Importbeschränkungen für recycelte Rohstoffe haben zu einer grundlegenden Unterbrechung der globalen Lieferketten für Altmaterialien geführt und diese von der produktiven Wiederverwendung in Richtung Entsorgung gelenkt",

betonte ein US-Sprecher auf der WTO-Sitzung in Genf und forderte, dass "China die Umsetzung unverzüglich einstellt und diese Maßnahmen in Übereinstimmung mit den bestehenden internationalen Standards für den Handel mit Altmaterialien überarbeitet."

Peking reagierte mit der Ankündigung, den Kauf von 32 weiteren Abfallsorten einzustellen.

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