Meinung

Antirussischer Extremist und Nazi-Sympathisant Massaro wird Personalleiter der Helsinki-Kommission

Der glühende antirussische Propagandist und Nazi-Sympathisant Paul Massaro wird Personalleiter der US-Helsinki-Kommission – einer Behörde der US-Regierung, die sich laut Eigenangaben für die Einhaltung der Menschenrechte weltweit einsetzt. Berühmt-berüchtigt ist der neue Menschenrechtswächter vor allem als X-"Feldherr".
Antirussischer Extremist und Nazi-Sympathisant Massaro wird Personalleiter der Helsinki-Kommission© Collage aus X-Bildern

Von Wladislaw Sankin

Bekannt war Paul Massaro bislang vor allem unter den X-Nutzern als glühender Selbstdarsteller mit beachtlichen knapp 400.000 Followern, der täglich dutzende gegen Russland gerichtete Postings absondert. Zudem lässt er sich mit Funken in den Augen mit Wladimir Selenskij und dem Who's who der weltweiten Ukraine-Lobby, wie etwa Kaja Kallas (Estland) oder Petr Pavel (Tschechien), ablichten und wirbt für die Verkleinerung Russlands auf die Größe von Moskowien ("Make Russia small again").

Laut von ihm ins Netz gestellten Fotos war Massaro unter anderem an der Schaffung des Netzwerks für antirussische Desinformation und Propaganda "NAFO" beteiligt. Auch ist er als zeitweiliges Mitglied der Georgischen Legion und Anhänger der neonazistischen Asow-Bewegung bekannt, und derjenige, der zuerst ein Foto von sich selbst mit Bandera-Patch postet und es dann wieder löscht. Und Freund der Extremistin Sarah Ashton-Cirillo ("Russen müssen versklavt werden") ist er selbstverständlich auch.

Ich habe diesen militanten Fanatiker ehrlich gesagt für einen clownhaften Waffen-Lobbyisten der US-Rüstungsindustrie gehalten. Ja, im Endeffekt ist er ja natürlich ein solcher. Aber dass er für eine global agierende Behörde für "Überwachung der Menschenrechte" tätig sein könnte, habe ich nicht für möglich gehalten. Doch in Wirklichkeit ist Massaro seit 2013 für die US-Helsinki-Kommission tätig. Und am Montag teilte die Kommission mit, dass der erst 33-Jährige zum Personalleiter der Organisation befördert wurde.

In der Mitteilung zählt die US-Regierungsbehörde mit überschwänglichem Lob seine "Verdienste" auf: Er habe als Senior-Berater bei der Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte für ihre Weitergabe an die Ukraine (Gesetz "Oligarchenvermögen für den ukrainischen Sieg"), dem sogenannten Rodtschenkow-Anti-Doping-Gesetz und auch vielem anderen in diesem Geiste mitgewirkt.

Was die US-Helsinki-Kommission ist, teilte sie selbst kurz und knapp auf ihrer Seite mit: "Wir sind eine Kommission der US-Regierung, die sich für Menschenrechte, militärische Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit in 57 Ländern in Europa, Eurasien und Nordamerika einsetzt. Neun Kommissionsmitglieder sind Mitglieder des Senats, neun Mitglieder des Repräsentantenhauses und drei sind Beamte der Exekutive."

Die deutsche Wikipedia präzisiert, wie diese US-Behörde auch sonst heißt: "Die Kommission über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Sie wurde 1976 durch den US-amerikanischen Kongress eingerichtet, um die Einhaltung der Schlussakte von Helsinki und anderer Verpflichtungen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu überwachen und voranzutreiben."

Ein selbstloser, überparteilicher Polizist aus Übersee, der über die Einhaltung der Menschenrechte im ganzen OSZE-Gebiet wacht – könnte man meinen, wenn man diese Selbstbeschreibung ernst nimmt. Dieses Bild kommt natürlich in den westlichen Medien auch so rüber: Eigentlich ist die US-Helsinki-Kommission so etwas wie die höchste moralische Instanz, was sie sagt, ist Gesetz.

Was war denn nun die Helsinki-Akte, im Jahre 1975, mitten im Kalten Krieg? Ein gelungener Versuch, durch Leonid Breschnews Unterschrift unter dem Deckmantel der Einhaltung der Menschenrechte ein Einfallstor für die westliche Einmischung in sowjetische Angelegenheiten zu schaffen. Wenn man natürlich all die schönen hohlen Phrasen der Menschenrechtsrhetorik beiseite wischt, sieht die Analyse ebenso schnörkellos aus.

Damit ist die Berufung auf die Helsinki-Akte heute nichts anderes als ein Überbleibsel aus dem Kalten Krieg, das noch dazu da ist, den Interessen des US-Imperiums mithilfe der Menschenrechtspropaganda zu dienen. Und bezeugt wird das nicht von kritischen Außenstehenden wie mir, sondern von Massaro selbst, der nach seinem Karrieresprung direkt auf der Homepage der Organisation Folgendes zu Protokoll gab:

"Es ist mir eine große Ehre, diese Ernennung durch den Vorsitzenden Joe Wilson anzunehmen. Seine unerschütterliche Integrität und moralische Klarheit sind von entscheidender Bedeutung, wenn die Helsinki-Kommission auf Russlands groß angelegte Invasion in der Ukraine und das russisch-iranisch-chinesische Netzwerk von Diktatoren reagiert, die versuchen, freie Gesellschaften auf der ganzen Welt zu destabilisieren und zu zerstören. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden und seinen unglaublichen Mitarbeitern, um die überparteiliche Reaktion der USA zu koordinieren."

Massaro sagt nichts anderes, als dass die Helsinki-Kommission nur dazu da ist, vermeintliche Feinde der USA und ihrer Satelliten mittels der Menschenrechtskeule und Korruptionsbekämpfung zu dominieren. Das Tragische ist, dass nicht nur er, sondern die gesamte westliche Welt, Annalena-Berlin inklusive, in solch muffig-ausgedienten und primitiv-manichäischen Kategorien denkt und handelt.

Massaro ist trotz seines noch recht jungen Alters ein Relikt aus jener Zeit, als die CIA ukrainische Nazi-Banden aus dem Umkreis der Bandera-OUN zunächst als Guerilla-Kämpfer in die Sowjetunion und danach als Saboteure und Einflussagenten ins Feld schickte (Operationen Belladonna und Aerodynamic). Dies trug sich in den 1940er- bis 1980er-Jahren zu.

In dieser Zwischenzeit wurden die Banderisten zu Demokraten und Kämpfern für Menschenrechte verklärt. Es sollte deshalb nicht verwundern, dass die angeblich unparteiische OSZE, die mit Überwachungsfunktionen im Donbass betraut wurde, immer auf einem Auge blind war und sogar im Verdacht stand, für die Ukraine zu spionieren. Mit blumigen und nichtssagenden Phrasen ausgestattet, stand sie de facto im Dienste der Neobanderisten.

Deshalb sehe ich kein Problem mit der steilen Karriere des Neobanderisten Massaro in einer US-Behörde für die Einhaltung der Menschenrechte. Im Gegenteil, denn sie schafft endlich mal Klarheit. Sollten wir von einem US-Beamten jemals etwas von Menschenrechten zu hören bekommen, erscheint uns sofort ein Bild vor Augen, das besser als tausend Worte ist: ein dämlich grinsender Clown mit Asow-Fahne und dem Patch "Vater unser Bandera".

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