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Gelbwesten besetzen zum 1. Jahrestag die Luxusmall Galeries Lafayette im Herzen von Paris

Seit einem Jahr protestieren die Gelbwesten in Frankreich jede Woche gegen die Regierungspolitik. Als sie am Samstag zum einjährigen Jubiläum erneut auf die Straßen Frankreichs zogen – wenn auch deutlich weniger als 2018 – kam es wieder zu Zusammenstößen und zu mehr als 250 Festnahmen. Doch der Protest endete nicht für alle am Samstag: Gestern besetzten Dutzende Gelbwesten das Luxus-Einkaufszentrum Galeries Lafayette im Herzen von Paris, das deshalb laut Berichten geschlossen werden musste.
Gelbwesten besetzen zum 1. Jahrestag die Luxusmall Galeries Lafayette im Herzen von Paris

Die Gelbwesten hatten diesmal nämlich auch für Sonntag mehrere Kundgebungen angekündigt, anlässlich ihres einjährigen Bestehens. 

Die Galeries Lafayette – ein legendäres Pariser Kaufhaus und auch eine wichtige Touristenattraktion – blieb, nachdem Gelbwesten-Anhänger sie erstürmt hatten, den ganzen Tag geschlossen, wie lci berichtet

Videoaufnahmen aus der Luxus-Mall zeigen Dutzende Gelbwesten im dritten Stock des Einkaufszentrums, die von der Galerie aus Slogans rufen. Als Sicherheitspersonal und Polizisten eintreffen, werden sie gewaltsam aus dem Gebäude entfernt und vor die Tür gesetzt.

Diese Szenen sollen sich vor dem bekannten Einkaufszentrum abgespielt haben:

Am Sonntag wurden im Vergleich zum Vortag durch die Gelbwesten-Aktionen weniger Menschen mobilisiert, was sich auch in der Anzahl der Festnahmen widerspiegelt. Laut einer Erklärung des Pariser Polizeipräsidiums wurden bis gestern Nachmittag 31 Personen festgenommen. Am Vortag waren es 173 Menschen, die allein in Paris festgenommen worden waren. 

Innenminister Christophe Castaner hatte laut französischen Medien von Schlägern in Zusammenhang mit den jüngsten Gelbwesten-Demonstrationen gesprochen, die angeblich gezielt die Konfrontation suchen:

Wir haben nur wenige Demonstranten gesehen, aber Schläger, die gekommen waren, um zu kämpfen – zu kämpfen mit der Polizei und Feuerwehrleute am Handeln zu hindern und manchmal Leben zu retten.

Die Gelbwesten-Proteste begannen am 17. November 2018 zunächst aufgrund einer geplanten Anhebung der Treibstoffpreise durch die Regierung. Menschen zogen in gelben Warnwesten, die jeder Autofahrer im Wagen haben muss, protestierend auf die Straßen. Der Protest weitete sich rasant zu einer breiten Bewegung gegen Neoliberalismus und die Regierungspolitik aus und mobilisierte vor einem Jahr noch bis zu 300.000 Menschen zu landesweiten Demonstrationen. Im Zuge der wöchentlichen Protesttage kam es immer wieder zu schwersten Krawallen und Zusammenstößen mit der Polizei. Da diese in Frankreich auch umstrittene "nicht-tödliche" Waffen einsetzte – etwa sogenannte Flashballs – kam es teilweise auf Seite der Protestierenden neben Blessuren auch zu schwersten Verletzungen und sogar Toten. So sollen laut dieser Auflistung von Verletzten bereits bis Mai dieses Jahres mindestens zwei Dutzend Menschen ein Auge verloren haben, einem halben Dutzend von Personen wurden "die Hände abgerissen", eine Person ertaubte und eine alte, völlig unbeteiligte Frau wurde getötet, als sie von einer Tränengasgranate getroffen wurde.

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