Randalierende Migranten attackieren Feuerwehr und Polizei bei Brand im Flüchtlingslager Moria
Erste Berichte, nach denen auch das Baby der Frau in den Flammen gestorben sein soll, konnten bislang nicht bestätigt werden.
Das erste Feuer soll laut Polizei am Sonntag gegen 16:45 Uhr, etwa 400 Meter vom Flüchtlingszentrum entfernt, ausgebrochen sein. Hier hatte eine Gruppe von Migranten ein provisorisches Zeltlager aufgeschlagen, weil in der Hauptanlage kein Platz für sie war.
Nachdem das Feuer dort gelöscht worden war, brach nur 20 Minuten später ein weiteres aus, und zwar in einem im Lager befindlichen zweistöckigen Container, in dem Migranten lebten. Insgesamt acht Container wurden in Folge des Brandes zerstört.
Ein erster Verdacht von Behörden-Vertretern, nach dem die Migranten selbst das tödliche Feuer entfachten, konnte nicht bestätigt werden. Es wurden demnach keine Hinweise oder Indizien für Brandstiftung gefunden.
Nach Kämpfen mit der Polizei, um Abschiebungen zu vereiteln: Schutzsuchende auf #Lesbos zünden ihr Flüchtlingslager an!Mehrere Tote!#Moria#Lesvoshttps://t.co/i1juvAPeXBpic.twitter.com/eLCiC5T04w
— Hartes Geld (@Hartes_Geld) 29. September 2019
Allerdings wurden die Löscharbeiten von wütenden Lagerbewohnern massiv behindert. Hunderte von Migranten sollen protestiert haben. Sie griffen die Feuerwehrleute an, zerstörten mindestens zwei Löschfahrzeuge sowie die Verwaltungsgebäude des Lagers. Die Feuerwehrkräfte mussten sich gemeinsam mit dem Personal des Lagers zunächst zurückziehen.
‼️‼️💥💥 #Griechenland. Ein großes Feuer im Migrantenlager Moria auf Lesbos. Einwanderer lassen die Feuerwehr nicht löschen. Das Material wurde von Salam Aldeen enthüllt, der kürzlich von seiner NGO suspendiert wurde. 💥💥‼️‼️ pic.twitter.com/mGN5h6A0Lq
— Deutsch365 (@deutsch365) 29. September 2019
Im Geflüchtetenlager #Moria auf Lesbos in Griechenland brennt es. Das Camp ist vollkommen überfüllt und täglich kommen mehr Menschen. pic.twitter.com/QWlDEpZO4k
— EHA News - Deutsch (@eha_deutsch) 29. September 2019
Erst als die Polizei die Aufständischen mit Tränengas zurückdrängte, konnten die Löscharbeiten fortgesetzt werden.
Das Moria-Lager hat eigentlich eine Kapazität für 2.000 bis 3.000 Menschen. Tatsächlich sollen hier aber derzeit über 12.000 Menschen unter prekärsten Bedingungen leben. Nun, nach dem verheerenden Feuer, kommt Bewegung ins Management der vielen Menschen. 215 von ihnen – laut Medien vor allem Familien mit Kindern – wurden mit einer Fähre aufs Festland gebracht. Anschließend werden sie mutmaßlich auf Unterkünfte in Attika und Peloponnes verteilt.
Wie die griechische Nachrichtenagentur ANA soeben meldete, haben "Dutzende von Asylbewerbern das Lager Moria verlassen und fordern ihre sofortige Übersiedlung nach Athen". Eine starke Polizeipräsenz wurde eingesetzt, um zu verhindern, dass Asylsuchende die Stadt Mytilini erreichen, heißt es dort.
Die Protestmärsche gehen weiter! #Moria#Lesbos#Griechenlandpic.twitter.com/sMqVXc49IO
— ellen trapp (@elltra) 1. Oktober 2019
Kyriakos Mitsotakis, seit Juli griechischer Ministerpräsident, will nun eine härtere Linie im Gegensatz zu seinem linken Vorgänger Tsipras einschlagen und die Rückführungen in die Türkei konsequenter und stärker umsetzen.
Die konservative Regierung hatte gestern bei einer Krisensitzung beschlossen, die Grenzsicherung zu verschärfen. Außerdem sollen für abgelehnte und nicht dokumentierte Migranten geschlossene Lager errichtet werden.
Regierungssprecher Stelios Petsas erklärte, dass man es nicht mehr mit einem "Flüchtlingsproblem", sondern einem "Migrationsproblem" zu tun habe.
Bis Ende 2020 sollen außerdem 10.000 Migranten zurück in die Türkei gebracht werden.
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