Kurzclips

Genua: "Sie könnte jederzeit weiter einstürzen" - Polizei verjagt Menschen von Morandi-Brücke

Aufnahmen, die gestern auf der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua entstanden sind, zeigen einen Polizisten, der Menschen von dem noch intakten Teil der Brücke zurückdrängt. Diese wollten ihre Autos zurückholen, die auf nicht eingestürzten Abschnitten auf der Brücke verblieben sind. Es besteht allerdings eine große Gefahr, dass noch weitere Teile der Brücke einstürzen.
Genua: "Sie könnte jederzeit weiter einstürzen" - Polizei verjagt Menschen von Morandi-Brücke

Der Polizist forderte die Leute auf, zurückzuweichen: "Bitte versuchen Sie zu verstehen, dass ein Überführungsstück zusammengebrochen ist. Das Problem der Autos ist zweitrangig. Wenn wir Sie zu Ihren Autos gehen lassen und in der Zwischenzeit ein anderer Teil der Brücke einstürzt, wäre das unsere Schuld. Also bleiben Sie jetzt ruhig, ein Auto nach dem anderen, wir nehmen die Schlüssel und bringen sie zurück, ruhig, eines nach dem anderen. Sie gehen jetzt bitte zurück, zurück. Bitte helfen Sie uns."

Die örtliche Polizei berichtete auf Twitter, dass Fahrer, die ihre Autos auf der Brücke stehen gelassen hatten, als diese einstürzte, zurückgekehrt waren und versuchten, ihre Fahrzeuge selbst zu bergen, aber die Polizei hinderte sie daran aus Sicherheitsgründen.

Ein Feuerwehrmann, der an der Bergung der Opfer rund um die eingestürzte Morandi-Brücke in Genua arbeitet, erklärte gestern in einem Interview in Genua, dass in dem von den Trümmern der Brücke betroffenen Gebiet die Gefahr eines erneuten Einsturzes besteht. "Das Risiko besteht vor allem in den Bereichen, in denen die Feuerwehr arbeitet. Wir arbeiten offensichtlich unter ständiger Gefahr", sagte Feuerwehrmann Luca Cari, bevor er bestätigte, dass der Bereich um die eingestürzte Brücke aus Sicherheitsgründen evakuiert wurde.

Der größte Teil der italienischen Autobahn A10 brach am Dienstag in der nordwestitalienischen Stadt Genua zusammen. Regionale Behörden bestätigten offiziell bislang 39 Tote, darunter drei Kinder und sechs Ausländer – vier Franzosen und zwei Albaner. Zwischen zehn und zwanzig Personen sollen nach wie vor als vermisst gelten.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini beschuldigte neben dem Autobahnbetreiber auch die Sparpolitik der EU, Mitschuld an der Tragödie zu tragen.

Italiens Minister für Wirtschaftliche Entwicklung, Arbeit und Sozialpolitik sowie stellvertretender Ministerpräsident Luigi Di Maio erklärte, dem Autobahn-Betreiber die Lizenz entziehen lassen und die Autobahnen in staatliche Hand übergeben zu wollen. 

"Ich bestätige die [Entscheidung,] die Konzession von Autostrade zurückzuziehen", sagte er gegenüber dem italienischem Radio 24. Es sei offensichtlich, dass die notwendigen Wartungsarbeiten nicht durchgeführt worden, sagte er. Auch Salvini erklärte, dass das Unternehmen Milliarden an Maut eingenommen habe, diese aber nicht wie vorgesehen eingesetzt habe. Autostrade beteuert hingegen, alle Wartungsarbeiten nach gesetzlicher Verpflichtung durchgeführt zu haben.

Die italienische Regierung hat nach der Tragödie für Genua einen einjährigen Ausnahmezustand ausgerufen.

Für deutsche Untertitel bitte die Untertitelfunktion auf Youtube aktivieren.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.