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Ukraine schafft Kategorie "eingeschränkt wehrfähig" ab

Mit der Abschaffung der Kategorie "eingeschränkt wehrfähig" beschränkt Kiew weiterhin die Möglichkeiten seiner Bürger, sich legal der Mobilmachung zu entziehen. Der längst zur traurigen Realität gewordene "Krieg bis zum letzten Ukrainer" gewinnt noch mehr an Fahrt.
Ukraine schafft Kategorie "eingeschränkt wehrfähig" abQuelle: AFP © Roman PILIPEY

Von Boris Roschin

Kiew hat offiziell die Absicht erklärt, die Kategorie der "eingeschränkt Wehrfähigen" abzuschaffen. Geplant ist, sich nur noch auf "Wehrfähige" und "Wehrunfähige" zu beschränken. Die Abschaffung einer ganzen Kategorie von Bürgern, die sich legal einer Mobilmachung entziehen könnte, ist eine direkte Folge der Notwendigkeit, die Zwangsrekrutierung zu verstärken, um die schweren unwiederbringlichen Verluste des ukrainischen Militärs zu kompensieren und den erschöpften Personalbestand zu ersetzen.

Gegenwärtig sehen wir, dass die Ukraine nach der gescheiterten Sommeroffensive, bei der die Verluste nach offiziellen Angaben 66.000 Menschen erreichten, versucht, eine beträchtliche Menge an Rekruten einzuziehen, wozu mehrere Entscheidungen getroffen wurden:

  1. Die Wehrerfassung von Frauen ab dem 1. Oktober und wahrscheinlich darauffolgendes Ausreiseverbot.
  2. Aufrufe an Länder der EU und der NATO, potenzielle Soldaten aus den Reihen der Flüchtlinge in die Ukraine auszuliefern.
  3. Kürzung von Kriterien, die Studenten erlauben, sich der Mobilmachung zu entziehen.
  4. Kürzung von Kriterien, die Menschen mit Behinderungen erlauben, sich der Mobilmachung zu entziehen.
  5. Liquidierung der Kategorie der "eingeschränkt Wehrfähigen".

Das sind sicher nicht die letzten Neuigkeiten, auf die sich die Bewohner der Ukraine in nächster Zeit "freuen" dürfen. Hätte Kiew die Möglichkeit, gänzlich gesunde Menschen noch nach vorherigen Kriterien einzuberufen, hätte es sie selbstverständlich genutzt. Doch diese Möglichkeit existiert nicht. Das Limit der Freiwilligen ist längst erschöpft, und einfache Bürger sehen die sich landesweit ausdehnenden Friedhöfe und versuchen nach Kräften, sich der Aussicht auf den Tod zu entziehen.

Sporadische Proteste einfacher ukrainischer Bürger, die sich naiv auf irgendwelche inzwischen bedeutungslosen Rechte und Gesetze berufen, haben kaum noch Einfluss auf den Terror gegen alle, die nicht mit dem "Krieg bis zum letzten Ukrainer" einverstanden sind. Bemerkenswerterweise ist gleichzeitig der Krieg, von dem die Ukraine noch vor Beginn der russischen Militäroperation gesprochen hatte, immer noch nicht ausgerufen worden. Dabei richtete Seleskijs Regime bereits Hunderttausende Ukrainer an der Front zugrunde.

Selbstverständlich kümmern die USA all diese Verluste genauso wenig wie die Legitimität der Mobilmachung der Ukrainer. Für Washington sind sie bloß Verbrauchsmaterial zu einem Spottpreis.

Übersetzt aus dem Russischen.

Boris Roschin ist Experte am Zentrum für militärpolitische Journalistik. Man kann ihm auf seinem Telegram-Kanal folgen.

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