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Panikmache wegen neuer Corona-Subvariante: Drohen neue Lockdowns?

Angesichts neuer Corona-Subvarianten fordern erste Wissenschaftler und Aktivisten im angelsächsischen Raum eine Wiedereinführung der Maskenpflicht. Erste Kliniken sind bereits so weit und haben diese wieder eingeführt – darunter auch eine Klinik in Deutschland.
Panikmache wegen neuer Corona-Subvariante: Drohen neue Lockdowns?Quelle: Legion-media.ru © Bihlmayerfotografie

Die Corona-Zeit, die durch zahlreiche Einschränkungen des öffentlichen Lebens geprägt war, schien bis vor kurzem der Vergangenheit anzugehören, doch womöglich könnte sich dies bald ändern. Erste Wissenschaftler und Aktivisten im angelsächsischen Raum fordern bereits die Wiedereinführung der Maskenpflicht. Grund für die neue Panikmache ist eine neue Omikron-Subvariante des SARS-CoV-2-Erregers, welche inoffiziell unter der Bezeichnung BA.6 geführt wird.

In Großbritannien soll die Zahl der Corona-Verdachtsfälle in den Krankenhäusern bereits wieder ansteigen ‒ auch wenn die Zahl deutlich unter der Zahl der Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit Corona zu den Hochzeiten der Krise liegt. Trisha Greenhalgh, "Gesundheitsexpertin" an der Universität Oxford, schrieb auf X/Twitter:

"In meinen verschiedenen wissenschaftlichen WhatsApp-Gruppen herrscht Hochbetrieb. Genetische Abstammungsclips und Diagramme fliegen hin und her. Ich verstehe nur wenig von den Details, aber es sieht so aus, als wäre es wieder einmal Zeit, die Maske aufzusetzen.

Christina Pagel, eine Mathematikerin vom University College London, die auch der Scientific Advisory Group for Emergencies (SAGE) angehört, schrieb:

"Für alle anderen ‒ es ist noch sehr früh, aber diese Coronavirus-Variante (jetzt in zwei Ländern) hat eine Menge neuer Mutationen, die sie von früheren Omikron-Stämmen unterscheidet."

Die Variante sei "potenziell eher in der Lage, eine große Welle zu verursachen", fügte sie hinzu. Der Stamm wurde ursprünglich vom Forscher Ryan Hisner entdeckt, der diesbezüglich schrieb: "This is the real deal." Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die neue Variante bis zu 30 Mutationen haben könnte. Registriert wurde die neue Sub-Variante unter anderem in Dänemark und Israel. Professor Stephen Griffin, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität von Leeds, erklärte gegenüber der Zeitung Daily Mail, dass die Variante "eine weitaus größere Veränderung im genetischen Aufbau des Virus" darstelle.

Er fügte hinzu: "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dieser 'Sprung' in der Evolution zu einem Virus führen wird, das 'fit' genug ist, um in der gleichen Weise zu dominieren, wie es BA.1 und BA.2 und andere besorgniserregende Varianten einst taten, aber es gibt eine Reihe von Mutationen, die Anlass zur Sorge geben könnten, wenn sie beginnen, sich auszubreiten. Andere Wissenschaftler warnten jedoch, es sei noch viel zu früh, um in Panik zu verfallen, und vertraten die Ansicht, dass Beschränkungen wie in der Corona-Zeit nicht erforderlich seien. Paul Hunter, ein Spezialist für Infektionskrankheiten an der University of East Anglia, erklärte:

"Wenn es sich um BA.6 handelt, bedeutet das, dass es wahrscheinlich nicht viel anders ist als vorher und daher wahrscheinlich keine große Bedrohung darstellt, aber die Zeit wird es zeigen."

Die Berichte über die neue Corona-Subvariante erschienen zu einer Zeit, in der bereits eine weitere Corona-Subvariante namens EG.5.1, auch unter der Bezeichnung Eris bekannt, ein mediales Thema ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte diese letzte Woche als "Variant of Interest" eingestuft. Inzwischen wurde EG.5.1 in 51 Ländern registriert. In einer Risikobewertung kam die WHO vergangene Woche jedoch zu dem Schluss, dass die verfügbaren Daten nicht darauf hindeuten, dass EG.5.1 im Vergleich zu den anderen derzeit zirkulierenden Omikron-Abstammungslinien zusätzliche Risiken für die öffentliche Gesundheit birgt. Hunter erklärte diesbezüglich, dass es zwar notwendig sei, EG.5.1 zu überwachen, dass aber "die Zahl der Krankenhausaufenthalte wahrscheinlich nicht stark ansteigen wird".

Trotz teilweise gegenteiliger Einschätzungen bleibt es allerdings nicht nur bei Forderungen: So hatte das Upstate University Hospital in New York laut einem internen Memo am Donnerstag die Maskenpflicht und auch verpflichtende Corona-Tests wieder eingeführt, nachdem die Zahl der positiven Corona-Testergebnisse zugenommen hatte. Auch in Deutschland hatte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein nach Corona-Verdachtsfällen die Maskenpflicht wieder eingeführt.

In den sozialen Medien kursieren zudem Mutmaßungen, dass es in den USA ab Oktober zu einer Wiedereinführung der Maskenpflicht auf Flügen kommen könnte. Diese wurden bisher allerdings nicht bestätigt.

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