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Chinas Diplomat in der EU: "Grenzenlose Freundschaft" mit Moskau bloß ein rhetorischer Trick

Nach Angaben von Fu Cong, Chinas Botschafter zur EU, steht Peking im Ukraine-Konflikt nicht auf der Seite Russlands. Die Erklärung einer grenzenlosen Freundschaft, die Russland und China vor einem Jahr abgegeben haben, sei bloß ein rhetorischer Trick.
Chinas Diplomat in der EU: "Grenzenlose Freundschaft" mit Moskau bloß ein rhetorischer TrickQuelle: Sputnik © Pawel Byrkin

Fu Cong, Chinas Botschafter in der EU, hat die Erklärung einer grenzenlosen Freundschaft zwischen Peking und Moskau als einen rhetorischen Trick bezeichnet. In einem Interview am Mittwoch betonte der Diplomat, dass Kritiker das russisch-chinesische Dokument zur Zusammenarbeit missinterpretiert haben. Peking unterstütze die Militäroperation in der Ukraine nicht und leiste keine Militärhilfe für Russland. Die Angliederung der Krim sowie der vier neuen Gebiete, die seit Herbst 2022 Russland angehören, erkenne China auch nicht an. Dabei hob Fu hervor, dass Peking die Militäroperation nicht verurteilt habe, weil es die Anschuldigungen Russlands gegen die NATO nachvollziehbar finde. Gleichzeitig gehe China davon aus, dass die wahren Gründe des Konflikts komplizierter seien, als die westlichen Führungen behaupteten.

Fus Kommentar bezieht sich auf eine Erklärung, die Russland und China vor einem Jahr unterzeichnet haben. Anlässlich der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking war Russlands Präsident Wladimir Putin am 4. Februar 2022 zu Besuch nach China gereist.  Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jinping erklärten damals in einem gemeinsamen Dokument, dass die Freundschaft zwischen den beiden Ländern keine Grenzen und die Zusammenarbeit keine verbotenen Zonen hat. Außerdem äußerten die Staatschefs ihre tiefe Besorgnis über die Herausforderungen im Bereich der internationalen Sicherheit, lehnten die NATO-Erweiterung ab und forderten zu einer Abkehr von der Mentalität des Kalten Krieges auf.

Die Aussagen des chinesischen Diplomaten kommentierte auch Kremlsprecher Dmitri Peskow. Ihm zufolge sollen die Kontakte Putins und Xis, die im vergangenen März in Moskau stattgefunden haben, das tatsächliche Niveau der Beziehungen zwischen den Ländern widerspiegeln. Im Kreml orientiere man sich ausgerechnet am Inhalt der Dokumente, die zwischen Putin und Xi Jinping kürzlich in Moskau stattgefunden haben.

"Wir orientieren uns am Inhalt der Kontakte, die kürzlich zwischen Putin und Xi Jinping in Moskau stattgefunden haben. Ihr gesamter Kontext ist eigentlich in zwei unterzeichneten und angenommen Erklärungen dargelegt. Und diese decken das gesamte Spektrum der Themen auf der gemeinsamen Agenda ab."

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