International

Bericht: Bundeswehrabzug aus Afghanistan wegen US-Druck bereits möglicherweise Anfang Juli

Der Einsatz der westlichen Staaten in Afghanistan läuft schon seit fast 20 Jahren. Erst wurde er mit dem Kampf gegen den Terror begründet. Dann hieß es, man müsse dort eine Demokratie aufbauen. Zuletzt ging es nur noch darum, eine Machtübernahme der Taliban zu verhindern.
Bericht: Bundeswehrabzug aus Afghanistan wegen US-Druck bereits möglicherweise Anfang JuliQuelle: www.globallookpress.com © Moritz Frankenberg/dpa

Die Bundeswehr könnte möglicherweise bereits Anfang Juli aus dem Kriegsland Afghanistan abziehen. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf einen Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Dieser erklärte:

"Zurzeit gehen die Überlegungen im Hauptquartier Resolute Support in Kabul in die Richtung, den Abzugszeitraum zu verkürzen. Es wird der 4. Juli als Abzugsdatum erwogen."

Der 4. Juli wird in den USA als Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien gefeiert.

Mehr zum Thema - Das wirft Fragen auf: US-Militär zieht aus Afghanistan ab, aber Spezialeinheiten bleiben?

Die beteiligten Nationen prüfen demzufolge die "Herausforderungen und Folgen" eines solchen Schrittes. Der NATO-Rat werde den letzten Beschluss in dieser Frage treffen.

Die Bundeswehr stehe nun vor einer "fordernden logistischen Aufgabe". Der Sprecher zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Bundeswehr diese Hürde meistern wird.

"Das auch zukünftig noch benötigte Material wird nach Entbehrlichkeit auf der Zeitachse auf dem Luftweg verflogen. Der zur Verfügung stehende Lufttransportraum ist die entscheidende Stellgröße."

Die Bundeswehr bereite sich bereits in Koordination mit den anderen NATO-Staaten auf einen wesentlich zügigeren Abzug aus Afghanistan vor. Am Mittwoch habe das Verteidigungsministerium Abgeordnete des Bundestages über Beratungen zum möglichen beschleunigten Rückzug informiert.

Annegret Kramp-Karrenbauer hatte zuletzt noch erklärt, dass der vollständige Abzug der Bundeswehr bis Mitte August vollzogen sein werde. Die USA hatten sich bisher auf den 11. September als symbolisches Datum für den endgültigen Abzug der US-Truppen orientiert. Am 11. September dieses Jahres jährt sich der terroristische Anschlag der Gruppe Al-Qaida auf die USA zum 20. Mal. Doch die Großmacht scheint, sich umorientieren zu wollen. Die dpa berichtete, dass die USA auf einen schnelleren Abzug drängen würden.

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisierte den Druck aus Washington. Es sei "einfach nur unwürdig", nach 20 Jahren der NATO-Truppenpräsenz in Afghanistan bei den Abzugsüberlegungen sich nach den symbolischen Feiertagen der Vereinigten Staaten orientieren zu müssen. Die FDP-Politikerin kritisierte:

"Wir sind nicht die Zierpüppchen der USA, auch wenn diese den Hut aufhaben."

In Afghanistan sind derzeit noch etwa 1.100 deutsche Soldaten stationiert. Die Bundeswehr stellt nach den USA, mit insgesamt etwa 10.000 Soldaten, das zweitgrößte Militärkontingent von den NATO-Staaten, die in Afghanistan aktiv sind. Frühere Planungen, die bereits bekannt sind, sahen vor, dass im Falle eines schnelleren Rückzugs militärisches Material möglicherweise in Afghanistan zurückgelassen oder zerstört werden muss.

Mehr zum Thema - Abzug aus Afghanistan: USA haben nach 20 Jahren Krieg nichts erreicht und hinterlassen Ödland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.