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Peking: Wir sind Opfer, nicht Drahtzieher von Corona-Desinformation

Die USA und ihre europäischen Verbündeten werfen China zunehmend aggressiver vor, eine Manipulationskampagne zur COVID-19-Pandemie zu führen. Peking bestreitet diese Vorwürfe kategorisch. Die Behauptungen erinnern an beliebte westliche Vorwürfe gegenüber Russland.
Peking: Wir sind Opfer, nicht Drahtzieher von Corona-DesinformationQuelle: www.globallookpress.com © Silas Stein/dpa

Während die Europäische Union unisono mit den USA weiterhin China dafür verantwortlich machen will, die Welt über die COVID-19-Pandemie falsch informiert zu haben, hat Peking diese Behauptungen erneut zurückgewiesen. Die chinesische Regierung erklärte, dass das Ziel der Corona-Desinformationskampagne in Wirklichkeit ein ganz anderes ist.

Der Sprecher des Außenministeriums, Geng Shuang, reagierte auf einen Bericht des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD), der China als hauptverantwortlich für die Durchführung nicht näher bezeichneter "verdeckter Operationen" in sozialen Medien beschuldigte – ein Schema, das die USA und manche europäische Staaten schon seit längerem gerne gegenüber Russland anwenden. Als einzige Argumentation reicht in solchem Fall für gewöhnlich, dass es gar "keine andere plausible Erklärung" gebe. 

Geng Shuang erklärte auf einer Pressekonferenz am Montag, dass China vielmehr das Opfer und nicht der Anstifter einer Coronavirus-Desinformationskampagne sei, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Vorwürfe, China habe das Ausmaß des Ausbruchs verschwiegen, kursieren schon seit Wochen. Die Spekulationen machten in den USA auf verschiedenen Ebenen die Runde, von der Behauptung des Präsidenten Donald Trump, die wahren Zahlen chinesischer COVID-19-Todesopfer zu verheimlichen, bis hin zu Beamten der unteren Ebenen, die das Land verklagen wollen, weil es ihrer Meinung nach am Ausbruch der weltweiten Pandemie schuld sei und daher Schadensersatz zahlen müsse.

Die EU scheint in die Fußstapfen der USA treten zu wollen. Peking – so der EU-Bericht – habe eine Armee von "Bots" mobilisiert, um den Einfluss seiner Botschaften in Social-Media-Berichten zu verstärken. Auch das ist ein Vorwurf, der schon in der Vergangenheit oft und gerne – völlig unabhängig von der nachweislichen Faktenlage – gegen Russland erhoben wird.

Eine frühere Version des EU-Berichts war in Bezug auf Sprache und Schwere der Beschuldigungen noch stärker, wie es zumindest Medienberichte vermuten lassen. Peking habe nicht weniger als "eine weltweite Desinformationskampagne gestartet, um von der Schuld für den Ausbruch der Pandemie abzulenken und sein internationales Image zu verbessern", so der EAD, laut einem Entwurf, der von der Zeitung New York Times und Politico veröffentlicht wurde. Die Medien erheben obendrein den Vorwurf, China habe die EAD unter Druck gesetzt, um diesen Bericht noch abzuschwächen.

Peking hat die Anschuldigungen kategorisch zurückgewiesen und erklärt, es kämpfe offen und verantwortungsbewusst gegen die COVID-19-Pandemie und teile seine Erfahrungen aus erster Hand mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den vom Coronavirus betroffenen Ländern. Chinesische Diplomaten haben angesichts der sich ausbreitenden Epidemie zur Einigkeit aufgerufen, anstatt unbegründete Gerüchte zu verbreiten.

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