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"DW ist ein Sumpf": Whistleblower-Aussagen decken Rassismus und Mobbing bei Deutscher Welle auf

Sexuelle Belästigung, Rassismus, Antisemitismus und Mobbing: All das soll bei der Deutschen Welle vorkommen, berichtet die britische Zeitung The Guardian mit Verweis auf Aussagen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern des Nachrichtenportals.
"DW ist ein Sumpf": Whistleblower-Aussagen decken Rassismus und Mobbing bei Deutscher Welle aufQuelle: www.globallookpress.com © imago stock&people, via www.imag

Führungskräfte auf mittlerer und höherer Ebene ignorieren die Vorkommnisse und zwingen diejenigen zum Schweigen, die ihr Bedenken zum Ausdruck bringen. Sie werden entlassen, oder ihre Arbeitsschichten werden eingeschränkt, behaupten Mitarbeiter der Deutschen Welle.

"Die DW ist ein Sumpf", zitiert The Guardian einen Mitarbeiter. "Die Unregelmäßigkeiten sind systematisch: auf journalistischer, politischer und ethischer Ebene. Es ist unmöglich, dieses System von innen zu reparieren. Der Geldgeber der DW, das deutsche Parlament, muss die Verantwortung auf sich nehmen und untersuchen, was passiert."

Die Mitarbeiter, die nicht genannt werden wollten, führten folgende Beispiele für eklatantes Fehlverhalten an:

Ein Mitarbeiter der arabischen Abteilung soll im Beisein anderer Kollegen einer schwangeren Mitarbeiterin gedroht haben, ihr einen Finger zu brechen.

In der Fernsehredaktion in der Voltastraße in Berlin sollen rassistische Beleidigungen Schwarzer, Juden und Pakistaner offen ausgesprochen worden sein.

Ein schwarzer Angestellter soll Aussagen zufolge rassistischen Bemerkungen ausgesetzt gewesen sein, bei denen es um das "Essen von Brathähnchen" und das Aufwachsen im "Ghetto" ging. Die Mitarbeiter beschreiben die Atmosphäre beim Sender "wie im Gefängnis".

Letztes Jahr berichtete Die Zeit, dass ein Starmoderator der arabischen Abteilung der Deutschen Welle wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung gekündigt hat. Der Moderator bestritt die Vorwürfe. Sein Anwalt sagte der Zeit, dass sein Mandant "wiederholen möchte, dass er niemanden belästigt oder belästigen würde". Der Moderator antwortete nicht auf eine Bitte des Guardian um einen Kommentar.

George Walden, ein Vertragsjournalist der Deutschen Welle, schildert weitere Beispiele für Rassismus und Mobbing in einem Brief an das DW-Management, der dem Guardian vorliegt. Er behauptet, ein anderer Moderator habe das Personal beschimpft und sei erst gezwungen worden, das Unternehmen zu verlassen, nachdem Walden den Fall Führungskräften vorgelegt und gedroht hatte, mit anderen Medien darüber zu sprechen.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, lehnte der Moderator eine Stellungnahme ab.

Die Deutsche Welle geht nach eigenen Angaben auf strukturelle Probleme im Zusammenhang mit den Vorwürfen ein. "Wir wollten klarmachen, dass es eine Null-Toleranz-Politik gibt, insbesondere in Bezug auf sexuellen Missbrauch", sagte DW-Sprecher Christoph Jumpelt. "Wir haben uns bemüht, mit den Mitarbeitern der einzelnen Redaktionen und aller anderen Abteilungen ins Gespräch zu kommen."

"Um ehrlich zu sein, in einer großen Organisation wie unserer mit 3.000 Arbeitnehmern, von denen 1.500 befristet sind und die anderen mit freiberuflichen Arbeitsverträgen aus 60 verschiedenen Ländern stammen, können Probleme auftreten, aber wir arbeiten an allen Fällen", sagte Jumpelt.

Die Gewerkschaft Ver.di, die Medienschaffende vertritt, teilte dem Guardian mit, dass Mitarbeiter, die missbräuchliches Verhalten meldeten, Repressalien ausgesetzt sind.

"Leider mussten wir feststellen, dass Kollegen, die sich gemeldet und missbräuchliches Verhalten aufgedeckt haben, jetzt verunglimpft und eingeschüchtert werden", sagte ein Sprecher. "In einem bestimmten Fall führte dies zur Kündigung eines Kollegen."

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