Deutschland

Not macht erfinderisch: Auswärtiges Amt erklärt Putschisten zum "persönlichen Vertreter" Guaidós

Der verurteilte venezolanische Putschist Otto Gebauer hat nun doch einen offiziellen Titel in Deutschland erhalten, nachdem es mit dem Rang eines Botschafters nicht geklappt hat. Auf Nachfrage von RT erklärte das Auswärtige Amt, dass Venezuela eben eine "Sondersituation" sei.
Not macht erfinderisch: Auswärtiges Amt erklärt Putschisten zum "persönlichen Vertreter" Guaidós

Eigentlich hatte der ehemalige Hauptmann der venezolanischen Streitkräfte, Otto Gebauer, bereits alles für eine neue Karriere als Diplomat in Berlin vorbereitet. Für seine Rolle im Umsturzversuch gegen Hugo Chávez im April 2002 wurde er verurteilt und fand in der Opposition seinen einzigen Ausweg, auch persönlich wieder eine Zukunft in Venezuela aufzubauen. 

Mit der Selbsternennung von Juan Guaidó zum Interimspräsidenten, wurde Gebauer im März 2019 als "neuer Botschafter Venezuelas" nach Deutschland geschickt. Das Kalkül dahinter lag offenbar darin, dass man die deutsche Unterstützung für einen Putsch in Caracas auch gleich dafür nutzen könnte, um im Gastland sämtliche Brücken zur anerkannten Regierung der Bolivarischen Republik Venezuela abzureißen, wie es beispielsweise in den USA geklappt hat. 

Da solch ein Vorgang aber gegen geltendes Völkerrecht verstößt, konnte die Bundesregierung Gebauer nicht als "neuen Botschafter" anerkennen beziehungsweise ihn als solchen akkreditieren. Das hinderte den Putschisten aber nicht daran, sich dennoch als Botschafter auszugeben und sogar konsularische Dienste für seine Landsleute anzubieten. 

Erst die wiederholte Berichterstattung unter anderen auch von RT sowie Nachfragen der Opposition im Bundestag zwangen das Auswärtige Amt, Otto Gebauer davon zu überzeugen, dass er sich nicht mehr länger als venezolanischer Botschafter ausgeben darf. 

Stattdessen fand man aber einen anderen Ansatz, wie man ihm trotz allem eine halboffizielle Bezeichnung verleihen konnte. Stolz twitterte Gebauer eine Bestätigung des Auswärtigen Amtes vom 24. Juni, womit er als "persönlicher Vertreter Seiner Exzellenz" Juan Guaidó in Deutschland ernannt wurde. Das zeigt, dass die Bundesregierung die Pläne für einen Sturz der Regierung von Nicolás Maduro noch nicht aufgegeben hat.

Bei der Bundespressekonferenz von RT darauf angesprochen, fand Maria Adebar, Sprecherin des Auswärtigen Amtes, eine interessante Begründung für diesen Schritt.

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