Deutschland

Mit Baseballschläger gegen Nationalismus: Wahlaufruf-Motiv der Jusos in Berlin sorgt für Kritik

Das Motiv auf einem Wahlaufruf-Bild der Jusos in Berlin sorgt für Wirbel. Zu sehen ist unter anderem ein Baseballschläger. SPD-Landeschef Michael Müller distanzierte sich ausdrücklich "von dieser Form des Wahlkampfs". Die Jusos verteidigen die Aktion.
Mit Baseballschläger gegen Nationalismus: Wahlaufruf-Motiv der Jusos in Berlin sorgt für KritikQuelle: www.globallookpress.com

Der Berliner Juso-Landesverband hatte auf der eigenen Facebook-Seite jüngst einen Wahlaufruf gepostet. Auf dem Bild ist eine Frau im Kapuzenpulli mit Europa-Flaggen-Motiv zu sehen, die einen Baseballschläger in der Hand hält. Daneben stehen die Wörter: "Nationalismus eiskalt abservieren!"

Das Motiv stieß auf Kritik, viele sahen darin einen Aufruf zur Gewalt. Auch vom eigenen Landesverband kam Missbilligung. Der SPD-Landeschef Michael Müller, der auch Berlins Regierender Bürgermeister ist, teilte auf dpa-Anfrage mit:

Wir distanzieren uns ausdrücklich von dieser Form des Wahlkampfs. Das vorliegende Motiv kann als Aufruf zur Gewalt missverstanden werden.

Vom Juso-Landesverband wurde am Montag auf Anfrage die Echtheit des Facebook-Posts bestätigt. Die Juso-Landesvorsitzende Annika Klose teilte zu dem Motiv mit:

Das Bild lässt Interpretationsspielräume offen und wirft Fragen auf. Kurzum: Es ist provokant – und das war auch unsere Absicht. Im Zusammenhang mit der Bildüberschrift ist die Botschaft des Postings nämlich eindeutig und lässt überhaupt keine Zweifel offen: Wir rufen zur Teilnahme an der Demonstration 'Ein Europa für alle', an der deutschlandweit Zehntausende teilgenommen haben, sowie zur Europawahl am 26. Mai auf. Rechte Kräfte, die jetzt in einem provokanten Bild einen Aufruf zur Gewalt erkennen wollen, erschrecken sich vermutlich auch bei jeder zweiten Fernsehwerbung. 

Zugleich betonte sie: "Gewalt ist für die Jusos Berlin kein Mittel der politischen Auseinandersetzung." Die Jusos sind die Jugendorganisation der SPD.

Erst vor einer Woche hatte eine Wahlkampfaktion der Jusos im bayerischen Ansbach die Union empört und für Ärger auch in den sozialen Netzwerken gesorgt. Auf einem inzwischen gelöschten Facebook-Foto einer SPD-Europaabgeordneten war ein Turm von Blechdosen für einen Wurfwettbewerb zu sehen, auf denen die Konterfeis lebender und toter Politiker prangten: neben etwa CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, CSU-Vize Manfred Weber und AfD-Politikern auch eines von Adolf Hitler.

(dpa/rt deutsch)

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