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Nach Auftritt bei CDU-"Werkstattgespräch": Uni Frankfurt schweigt Professor tot

Die Goethe-Universität nimmt einen Professor aus dem Vorlesungsverzeichnis, der beim "Werkstattgespräch" der CDU im Februar mit einer kritischen Haltung zur Asylpolitik aufgefallen war. Passen der Hochschule die Ansichten des Wissenschaftlers nicht?
Nach Auftritt bei CDU-"Werkstattgespräch": Uni Frankfurt schweigt Professor tot© Screenshot: Youtube / cdutv

Die Goethe-Universität Frankfurt am Main hat den emeritierten Professor Egbert Jahn, der an der Frankfurter Uni lehrt, aus ihrem Vorlesungsverzeichnis und dem Personenregister gestrichen. Nur noch auf den Seiten der "Universität des 3. Lebensalters" (U3L), dem Seniorenangebot der Frankfurter Universität, finden sich noch Informationen über den Politologen.

Im Februar hatte Jahn am sogenannten Werkstattgespräch der CDU zum Thema Flüchtlingspolitik teilgenommen. Dort plädierte er dafür, Illusionen abzubauen, und erregte mit der Forderung Aufsehen, in abgelegenen Regionen der EU oder auf Inseln "Dauerflüchtlingssiedlungen" für Millionen von Flüchtlingen einzurichten.

In der CDU stieß er mit seinen Ausführungen überwiegend auf Zustimmung. Die Universität scheint den Auftritt des Professors anders zu bewerten und entfernte ihn Wochen nach der Veranstaltung fast vollständig aus ihrem Onlineauftritt.

Gegenüber Bild wollte Jahn diesen Vorgang nicht kommentieren. Er stellte nur fest, dass seine Vorlesungen im kommenden Sommersemester wohl deutlich schlechter besucht sein würden, wenn niemand von ihnen wisse. Die Goethe-Universität wollte Bild "bezüglich Hrn. Prof. Egbert Jahn zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts sagen".

Im Januar sorgte der Fall des Politologen Werner Patzelt für Aufsehen. Nach dem Ende seiner regulären Professur hatte Patzelt eine Anschlussverwendung als Seniorprofessor beantragt. Seine Fakultät an der Technischen Universität Dresden schlug ihn dafür allerdings nicht vor und unterstellte Patzelt, Politik und Wissenschaft vermischt und damit dem Ruf der Hochschule geschadet zu haben.

Patzelt hatte sich nach 2011 wiederholt kritisch zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung geäußert und Verständnis für Pegida-Demonstranten zum Ausdruck gebracht. Im Februar trat Patzelt der konservativen Werteunion bei.

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