Deutschland

Merkel muss Linienflug nehmen: Mit Iberia zum G20-Gipfel in Buenos Aires

Nach nur einer Stunde Flugzeit bekommt die Kanzlerin beunruhigende Kunde von der Crew ihrer Regierungsmaschine: Ausfall elektrischer Systeme. Sie muss zurückfliegen, beim G20-Gipfel muss umdisponiert werden. Doch was war die Ursache für die Panne?
Merkel muss Linienflug nehmen: Mit Iberia zum G20-Gipfel in Buenos AiresQuelle: AFP © Jörg Blank

Nach dem schwerwiegenden Defekt an ihrer Regierungsmaschine ist Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag mit Verspätung zum G20-Gipfel nach Argentinien aufgebrochen. Wie ein Regierungssprecher mitteilte, flog Merkel am frühen Morgen zunächst mit einer anderen Maschine der Flugbereitschaft der Luftwaffe von Köln/Bonn nach Madrid. Von dort startete sie gegen 9.00 Uhr an Bord einer Linienmaschine der Fluggesellschaft Iberia nach Buenos Aires, wo sie am Abend zumindest noch am Dinner mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten teilnehmen wollte.

Nach dem Defekt an der Regierungsmaschine "Konrad Adenauer" war Merkel am späten Donnerstagabend auf dem Weg zum G20-Gipfel umgekehrt und vermutlich nur dank des Könnens des Flugkapitäns unbeschadet in Köln gelandet. Die in Berlin gestartete Maschine des Typs A340-300 hatte nach etwa einer Stunde Flugzeit über den Niederlanden umkehren müssen. "Es war eine ernsthafte Störung", sagte Merkel nach dem Zwischenfall und der Landung in Köln/Bonn.

Die Panne geht nach bisherigen Erkenntnissen der Luftwaffe nicht auf Sabotage, sondern einen technischen Defekt zurück. "Es gibt überhaupt keinen Hinweis auf einen kriminellen Hintergrund", sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Freitagmorgen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Man gehe von einem Fehler in einer elektronischen Verteilerbox aus, die sowohl die Funkanlage als auch das System zum Ablassen des Kerosins steuere. Das System zur Satellitenkommunikation hänge dagegen an einer anderen Verteilerbox. Wegen der Lage sei entschieden worden, nicht nach Berlin zurückzukehren, sondern auf dem Flughafen Köln/Bonn zu landen.

Das Ersatzflugzeug der für die Regierungsflüge zuständigen Flugbereitschaft der Luftwaffe habe am späten Donnerstagabend für den Flug nach Buenos Aires nicht genutzt werden können, weil dafür keine weitere Besatzung verfügbar gewesen sei. Es habe für diese Entscheidung keine technischen Gründe gegeben.

Statt Gipfelgespräche in Buenos Aires zu führen, musste Merkel erst einmal in Bonn übernachten. Sie wird nun nur noch von einer kleinen Delegation begleitet, darunter Vizekanzler Olaf Scholz, Regierungssprecher Steffen Seibert und der außenpolitische Berater Jan Hecker.

Die Organisation des Linienflugs von Madrid aus gestaltete sich kompliziert, zusammen mit Entourage und Personenschützern musste Platz für mehr als ein Dutzend Personen an Bord besorgt werden. Für Freitag geplante bilaterale Treffen am Rande des Gipfels, etwa mit US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, kommen wegen der verspäteten Anreise Merkels zunächst nicht zustande.

Offen war, ob die Termine während des G20-Treffens, das bis Samstag dauern soll, nachgeholt werden können. Vor Ort vertreten wurde Merkel von ihrem Gipfel-Sherpa Lars-Hendrik Röller und Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt. Wegen des Defekts verpasste Merkel auch das traditionelle G20-"Familienfoto" sowie wichtige Beratungen der Staats- und Regierungschefs.

Flugzeuge der Bundesregierung bereiten immer wieder Probleme. Erst Mitte Oktober gab es eine Panne mit der "Konrad Adenauer". Nagetiere hatten die Maschine in Indonesien lahmgelegt und Scholz zur Rückreise per Linienflug von der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) gezwungen. Mäuse oder Ratten waren in den geparkten Airbus gelangt und hatten wichtige Kabel angeknabbert.

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war Mitte November in Südafrika mit der "Konrad Adenauer" unterwegs. Dabei kam es zu einer stundenlangen Verspätung, weil eines der Triebwerke nur mit Hilfe eines externen Geräts gestartet werden konnte.  

(rt deutsch/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.